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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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den Kopf gestellt, und sie hätten sich nie so viel herausnehmen können.
    Sie drehten seine Arme nach hinten, und er spürte die Kälte von Metall an seinen Handgelenken.
    »He!«
    Die Manschetten schnappten zu. Die Männer drehten ihn wieder um und führten ihn durch den Flur. Er sträubte sich, und sie stießen ihn voran, durch den Flur zum Büro des Sicherheitsdienstes.
    Mein Gott. Ari hatte Anklage erhoben. Gegen ihn, gegen Jordan, Kruger, gegen jeden, der mit Grant zu tun hatte. Das war es, was geschehen sein mußte. Irgendwo hatte sie die Waffe gefunden, die sie haben wollte, etwas, um ihn kaltzustellen und ihm alles anzuhängen; und er hatte dafür gesorgt, er, der dachte, er könne mit ihr zurechtkommen.
    Er ging den Weg, den sie ihm vorschrieben, durch den Flur in das Büro mit den Glastüren, wo die Aufseherin saß. »Da rein!« befahl sie mit einem Wink zur Rückwand des Büros.
    »Was, zum Teufel, geht hier vor?« wollte Justin wissen und versuchte die anderen einzuschüchtern, weil ihm nichts anderes übrigblieb. »Verdammt noch mal, rufen Sie Ari Emory an!«
    Aber sie brachten ihn hinter Stahltüren, hinter das Sicherheitsschloß, steckten ihn in eine nackte Betonzelle und schlossen die Tür.
    »Verflucht, Sie haben mir die Anklage vorzulesen!«
    Es kam keine Antwort.
     
    V
     
    Der Körper war völlig zugefroren, direkt vor der Kellertür hingestürzt, fast mit der ganzen Vorderseite des Körpers zum Boden, ein wenig verdreht. Die Oberflächen im Keller waren noch immer mit Eis überzogen und verursachten Schmerzen, wenn man sie berührte. »Wie ein Stück Eis«, sagte der Ermittlungsbeamte und nahm die Szene mit seiner Kamera auf, was einer posthumen Entwürdigung gleichkam. Ari hätte uns das übelgenommen, dachte Giraud und starrte den Leichnam an, nach wie vor nicht imstande, sich vorzustellen, daß Ari sich nicht mehr bewegen, daß steife Glieder, glasige Augen und ein halb offener Mund nicht plötzlich wieder zum Leben erwachen würden. Sie trug einen Pullover. Das taten die Forscher immer, die in diesen antiquierten Kältelabors arbeiteten: nichts Schwereres. Aber kein Kälteanzug hätte sie retten können.
    »Es hätte sonst überhaupt kein Stück Eis entstehen können«, brummte Petros. »Unmöglich.«
    »Hat sie mit geschlossener Tür gearbeitet?« Der Ermittlungsbeamte aus Moreyville, einer Kleinstadt, die in zweitausend Kilometer Umkreis das Gesetz vertrat, legte seine Hand an die Kellertür. Sie fing bei der bloßen Berührung an zuzufallen. »Verdammt.« Er stoppte sie mit einem Stoß, balancierte sie vorsichtig aus und ließ sie behutsam los.
    »Es gibt ein Wechselsprechgerät«, erklärte Petros. »Diese Tür fällt den meisten von uns früher oder später einmal zu, das wissen wir alle. Es hat irgendwie damit zu tun, wie das Gebäude steht. Man wird eingeschlossen, ruft einfach den Sicherheitsdienst an oder Strassens Büro, und jemand kommt runter und holt einen raus. Das ist keine große Sache.«
    »Diesmal war's eine.« Der Ermittlungsbeamte - Stern lautete sein Name - langte nach oben und drückte den Knopf am Sprechgerät. Das Gehäuse zerbröckelte wie Wachs. »Ist kalt. Ich brauche dieses Ding«, sagte er zu seinem Assistenten, der ihm mit einem Schreibautomaten folgte. »Hört mich jemand?«
    Es kam kein Laut aus dem Gerät.
    »Funktioniert nicht.«
    »Vielleicht ist es die Kälte«, sagte Giraud. »Ari hat sich nicht gemeldet.«
    »Der Druckabfall war das erste, woran sie merkten, daß etwas nicht stimmte?«
    »Der Druck in den Flüssigstickstofftanks. Die Techniker haben es bemerkt. Ich wurde eine Minute später oder so verständigt.«
    »Gab es an Ort und Stelle keinen Alarm?«
    »Er ist hier unten losgegangen«, erwiderte Giraud und deutete auf das Gerät an der Wand. »Hier hinten arbeitet niemand. So wie die Akustik ist, konnte niemand feststellen, woher er kam. Wir wußten es nicht, bis wir den Anruf von den Technikern erhielten, daß es sich um eine Stickstoffleitung handele. Da war uns klar, daß es das Kältelabor sein mußte. Wir sind sofort hier runtergerannt und haben die Tür geöffnet.«
    »Hmmm. Und die Azis waren nicht hier. Nur Jordan Warrick, der sich schon wieder oben befand, als der Alarm losging. Ich brauche einen Bericht über dieses Sprechgerät.«
    »Das können wir erledigen«, sagte Giraud.
    »Besser wenn meine Abteilung das macht.«
    »Sie sind aus formellen Gründen hier. Für die Aufzeichnungen. Dies fällt nicht in Ihre Zuständigkeit,

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