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Geködert

Geködert

Titel: Geködert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Len Deighton
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in der Rechten, ein albernes, kleines Spielzeug, wie es Damen in der Handtasche haben, das aber unter diesen Umständen völlig ausreichte.
Und in dem Augenblick wurde mir auch klar, dass ich ihn nicht schlagen konnte. Dodo hatte jene Ausdauer, Zuversicht und rücksichtslose Entschlossenheit, um jeden Preis zu gewinnen, die einen Olympiasieger auszeichnen.
Und in dem Augenblick hatte ich das Gefühl, dass Dodo mich erwartet hatte. Er war auf mich gefasst gewesen. Er hatte nicht mit mir reden wollen, nicht einmal gefragt, was ich von ihm wollte. Er hatte sich Revolver und Messer in den Gürtel gesteckt und gewartet, bis ich aufkreuzte. Woher hatte er wissen können, dass ich zu ihm unterwegs war?
»Du kannst schon mal deinen Frieden mit dem lieben Gott machen, Samson.« Mit demonstrativer Schadenfreude nahm er den Revolver in die linke Hand. Er wollte mir zu verstehen geben, dass er den Revolver nur für alle Fälle hatte. Dodo wollte mich mit dem Messer fertigmachen. Er kam wieder näher, aber vorsichtiger jetzt. Diesmal würde er sich nicht durch meine Tritte, Kopfstöße oder Haken überraschen lassen. Ich versuchte zu erraten, was er mit mir vorhatte. Schon um sicherzugehen, dass ich ihm den Revolver nicht abnahm, musste er mich mit dem Messer wenigstens verstümmeln. »Bete«, flüsterte er.
Ich hatte Angst, und das sah er mir an. Ich hatte nicht die Absicht, ihn anzugreifen. Sein Standpunkt war gut gewählt. Es gab in der Nähe nichts, das ich hätte nach ihm werfen können, da war kein Teppich, den ich ihm hätte unter den Füßen wegziehen können, es gab keine Türen oder Fenster, durch die ich hätte abhauen können. Außerdem blendete das einzige Licht im Raum jetzt nicht mehr ihn, sondern mich. Deshalb sah ich auch nur schemenhaft, was als nächstes passierte.
Über Dodos Schulter hinweg sah ich eine Gestalt durch die Tür hinter ihm den Raum betreten. Dieser Eindringling bewegte sich geräuschlos und mit der Anmut eines Tänzers. Es war ein schlanker Mann, der einen kurzen, schwarzen Mantel und eine enge Kappe trug. In einer tänzerischen Bewegung erhob er die Hand so hoch, als versuche er, die Decke zu berühren. Dann fuhr diese Hand vertikal auf Dodos Schädel hinab, und man hörte den dumpfen Aufprall von etwas Hartem.
Dodo ächzte wie ein Ballon, aus dem die Luft entweicht, und brach bewusstlos auf dem Boden zusammen. Und dann schien plötzlich das dunkle Zimmer voller Leute zu sein. Irgend jemand stieß mich gegen die Wand und tastete mich ab, während andere den niedergestreckten Dodo und, wie es schien, das ganze Haus durchsuchten.
»Setz dich, Bernie. Setz dich und komm erst mal wieder zu Atem.« Irgend jemand reichte mir ein Glas Whisky, das ich dankbar trank.
»Das ist gerade noch mal gutgegangen, was?«
Ich kannte die Stimme. Prettyman. »Jim!« sagte ich. »Jesus! Bist du das wirklich, Jim? Aber … Warum?«
Ich sah ihn an, aber er wirkte überhaupt nicht freundlich. »Äußerste Geheimhaltung, Bernie.«
»Cindy denkt, dass du tot bist. Was soll denn das alles?« Draußen auf dem Korridor hörte ich das Quäken und Zischen einer Gegensprechanlage. Schubladen wurden aufgezogen, Türen zugeschlagen. »Was zum Teufel soll das alles?«
»Du müsstest wissen, dass du dir die Fragen sparen kannst, Bernie.«
»Für das Department?« Er antwortete nicht.
Er starrte mich an. Seine Haut war weiß, sein Gesicht hart wie das einer Wachsfigur. Er sagte: »Du musst hier weg. Glaubst du, dass du selbst nach Hause fahren kannst?«
Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, mich vorzubeugen und ihm die Hand auf den Arm zu legen. »Hast du mir deshalb diese Schachtel mit den alten Keilschriften und den Aufzeichnungen vermacht? Sollte ich dir die Sachen aufbewahren? Sollte ich merken, dass du nicht wirklich tot warst?«
Er schüttelte meine Hand ab, stand auf und sah sich in dem düsteren Zimmer um. »Vielleicht«, sagte er. Er stand in der Nähe des Flügels. Nachdenklich berührte er die Tasten und schlug ein paar tiefe Töne an. Das Zimmer war so dunkel, dass die Klavierlampe ein Schlaglicht auf die Tastatur warf und auf seine scheinbar vom Körper abgetrennten Finger.
»Jim«, sagte ich. »Wer hat dir befohlen zu verschwinden? Hat das irgendwas mit Fiona zu tun?«
Gemächlich schlug er ein paar weitere Töne an, die eine traurige kleine Melodie vervollständigten. Dann blickte er auf und sagte: »Bernie, es wird höchste Zeit, dass du lernst, dass das Department nicht für dein Wohlergehen da ist. Es steht

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