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Gekroent

Gekroent

Titel: Gekroent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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sah überrascht aus, antwortete aber trotzdem auf die unerwartete Frage: „Rhiannon MacCallan ist die Gesegnete von Epona und die Auserwählte der Göttin.“
    Morrigan schaute in Birkitas Augen und schüttelte langsam ihren Kopf. „Nein. Rhiannon MacCallan war Eponas Auserwählte.
    Außerdem war sie meine Mutter. Sie ist vor etwas mehr als achtzehn Jahren gestorben, nachdem sie mich zur Welt gebracht hatte. Die Frau, die in den letzten achtzehn Jahren an ihrer statt Eponas Auserwählte gewesen ist, heißt Shannon Parker und kommt ebenfalls aus Oklahoma.“
    Birkita war kreidebleich geworden. „Wie kann das sein? Sie hat den Segen von Epona.“
    „Ich sage nicht, dass Shannon nicht Eponas Auserwählte ist. Ich sage nur, sie ist nicht Rhiannon MacCallan. Sie ist Rhiannons Spiegelbild. Sie hat den Platz mit ihr getauscht, bevor ich empfangen worden bin.“ Morrigan schaute auf die ineinander verschränkten Finger von ihr und Birkita und sprach leise weiter: „Meine Mom, Rhiannon, hat ein paar ziemlich große Fehler begangen. Sie hat angefangen, auf einen dunklen Gott zu hören und hat ihrem Volk den Rücken zugekehrt. Epona musste sie ersetzen.“ Den Blick immer noch gesenkt, ignorierte Morrigan die Tränen, die ihr über die Wangen liefen. „Deshalb habe ich gedacht, dass ich vielleicht Eponas Auserwählte bin. Ich dachte, vielleicht hat Epona mir besondere Kräfte verliehen als Zeichen dafür, dass sie Rhiannon vor ihrem Tod wirklich vergeben hat.“
    „Ihr seid auserwählt, Morrigan. Nicht von der Großen Göttin Partholons, aber von der Göttin, die hier unten regiert. Adsagsona ist eine liebevolle Göttin, die den Funken ihres Geistes dem Herzen unseres Landes schenkt. Es wird Euch leichtfallen, sie zu lieben und ihr treu zu sein.“
    „Ich habe Angst, dass ich, weil ich nicht hier aufgewachsen bin, Adsagsonas Stimme nicht erkenne. Was, wenn ich dem falschen Gott zuhöre?“
    Birkita legte einen Finger unter Morrigans Kinn und hob es an. Zärtlich wischte sie ihr die Tränen von den Wangen.
    „Ihr seid nicht Eure Mutter.“
    „Manchmal frage ich mich das“, flüsterte sie.
    „Lichtbringer treiben keinen Handel mit dem Bösen“, sagte Birkita mit fester Stimme.
    „Aber die Auserwählte einer Großen Göttin auch nicht“, erwiderte Morrigan.
    Birkita schüttelte den Kopf. „In Euch steckt nichts Böses, dessen bin ich mir sicher.“
    „Das klingt wie etwas, das Großmutter sagen würde.“
    Birkita lächelte. „Dann solltet Ihr mir glauben.“ Die Miene der älteren Frau wurde ernst. „Mylady, ich glaube nicht, dass es weise wäre, irgendjemandem von dieser Spiegelwelt Oklahoma zu berichten oder davon, dass Eponas Auserwählte nicht die ist, für die man sie hält. Ich sehe nicht, dass dieses Wissen Euch oder Partholon dienen würde. Ganz im Gegenteil. Es könnte die Struktur unserer Welt erheblich beschädigen.“
    „Sie hat eine Tochter in meinem Alter, oder?“
    „Ja, Eponas Auserwählte ist mit einem Kind gesegnet worden, einer Tochter namens Myrna. Vor nicht allzu langer Zeit wurde uns die Kunde zugetragen, dass die Tochter der Auserwählten bald selbst ein Kind zur Welt bringen wird.“
    „Ich könnte ihr Spiegelbild sein – oder sie meines –, oder wie immer man es auch nennen will.“ In Birkitas Augen blitzte etwas auf, das Morrigan nicht deuten konnte. „Was ist? Warum siehst du mich so an?“
    „Shayla scheint Euch wiedererkannt zu haben.“ Auf Birkitas Stirn zeigten sich tiefe Sorgenfalten. „Ich frage mich, wie stark Eure Ähnlichkeit mit Myrna ist.“
    Morrigan schnaubte. „Wenn es wie bei Rhiannon und Shannon ist, könnten Myrna und ich Zwillinge sein.“
    „Dann ist es gut, dass nur wenige Sidetha außerhalb unseres Reiches reisen. Nicht gut ist allerdings, dass Shayla eine von ihnen ist.“
    Du darfst dich vor deinem Schicksal nicht verstecken!
    Die Worte in ihrem Kopf schreckten Morrigan auf. „Nun ja, ich werde sicher nicht groß verkünden, wer meine echte Mom ist, aber ich werde mich auch nicht verstecken, als hätte ich etwas falsch gemacht.“
    „Natürlich habt Ihr nichts falsch gemacht! Aber das Ganze ist gelinde gesagt doch ein Schock.“
    Birkita strich sich über die Augen, und Morrigan fiel auf, dass sie noch blasser aussah als zuvor.
    „Für mich auch. Ich meine, ich habe immer gewusst, dass ich anders bin als die anderen Kinder. Keiner meiner Freunde hat jemals verstanden, warum ich es so sehr mochte, draußen in der Natur zu sein. Außerdem sind da

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