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Gekroent

Gekroent

Titel: Gekroent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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sein, meine Pflichten an Euch zu übertragen. Ich bin alt und müde und möchte mich zur Ruhe setzen.“
    „Ich denke, ich werde erst einmal keine große Erleichterung sein. Ich habe nicht den Hauch einer Ahnung, was ich tun muss.“
    „Vertraut Euch und Eurer Göttin, Lichtbringerin.“
    „Und dir“, fügte Morrigan hinzu.
    Birkita neigte graziös den Kopf. „Wie Ihr wünscht, Mylady.“
    „Also erzähl mir, was mit Shayla und Perth los ist. Haben sie hier das Sagen?“
    „Sie sind seit beinahe zwei Dekaden Master und Herrin hier. Unter ihrer Regentschaft sind wir aufgeblüht.“ Ihr Lächeln wurde schwächer. „Mehr sogar, als für die Sidetha üblich, das ist wirklich eine beeindruckende Leistung.“
    Morrigans Blick glitt zu den Kästen mit den glitzernden Juwelen. „Ihr seid alle reich, oder?“
    Birkita lachte leise. „Wenn Ihr mit ‚ihr alle‘ die Sidetha meint, dann ja, wir sind schon immer ein wohlhabendes Volk gewesen. Die Göttin hat uns großzügig mit wertvollem Fels und kostbaren Steinen bedacht, die man nirgendwo sonst in Partholon findet. Unser Volk ist talentiert, nicht nur darin, versteckte Adern in den Felsen zu finden, sondern auch darin, hübsche Dinge daraus zu machen. Die Erde außerhalb der Höhlen ist fruchtbar. Auch wenn es hier kälter ist als im Rest des Landes, sind unsere Feldfrüchte widerstandsfähig. Wir haben reichlich. Es gibt kaum einen Grund, unser Reich zu verlassen. Es war einfach für uns, Reichtümer zu erwerben. Und natürlich finden unsere regierenden Herrscher Reichtümer und deren Erwerb sehr wichtig.“
    „Du magst Shayla und Perth auch nicht.“
    Birkita zögerte und wählte ihre Worte dann sehr sorgfältig: „Mit tiefem Bedauern musste ich sehen, wie sich der Fokus zu vieler Menschen aus unserem Volk verändert hat. Anstatt die Schönheit, die sie erschaffen können, zu lieben und Adsagsona für dieses Geschenk zu danken, lieben sie nun den Wohlstand, den diese Talente in der Welt hervorrufen.“
    „Shayla kommt mir falsch vor.“ Morrigan sprach die Worte laut aus, ohne sich bewusst zu sein, was sie sagte, aber als sie aufhörte, Brina zu streicheln und ihren Blick hob, sah sie einen scharfen, wissenden Ausdruck in Birkitas Augen.
    „Vertraut Eurer von der Göttin gegebenen Intuition, Mylady.“
    „Das werde ich.“ Morrigan nahm Birkitas Hand. Wenn sie der Frau, die das Spiegelbild ihrer Großmutter war, nicht trauen und ihr nicht die komplette Wahrheit sagen konnte, dann war sie rettungslos verloren. „Birkita, Oklahoma liegt nicht auf der anderen Seite der B’an See. Es ist alles viel komplizierter.“
    Birkitas Griff um ihre Hand verstärkte sich. Sie nickte feierlich.
    „Ihr könnt es mir erzählen, Morrigan, ich werde es für mich behalten.“
    „Oklahoma liegt in einer anderen Welt. Ich bin aus einer anderen Welt“, sagte sie schnell und hielt Birkitas Hand fest. „Ich weiß kaum etwas über Göttinnen und über die Geister in den Steinen, mit denen ich sprechen kann, und nichts darüber, eine Lichtbringerin zu sein.“
    „Aber Ihr habt gesagt, Ihr dachtet, Eponas Auserwählte zu sein.“
    Morrigan nickte. „Ich weiß von Epona, aber nur ein wenig. Meine Mutter ist gleich nach meiner Geburt gestorben, und ich wurde von meinen Großeltern aufgezogen.“ Lächelnd fügte sie hinzu: „Du siehst genauso aus wie meine Grandma.“
    „Es ist sehr freundlich von Euch, so etwas zu sagen, Mylady.“ Birkita blinzelte die Tränen fort.
    „Nein, du verstehst nicht. Ich meine nicht, dass du mich an sie erinnerst, ich meine, du bist sie, oder besser gesagt ihr Spiegelbild in dieser Welt. Ich weiß, es ist verwirrend, und ich verstehe es selbst noch nicht ganz. Ich verstehe nicht, wie diese beiden Welten existieren können, aber ich weiß, dass sie es tun. Und zwar, weil meine Mom aus Partholon stammt. Sie war jedoch in Oklahoma gefangen, weshalb ich dort geboren wurde.“
    „Aber Ihr sagtet, Eure Großeltern haben Euch aufgezogen. Waren sie die Eltern Eures Vaters?“
    „Nein. Sie waren die Eltern des menschlichen Spiegelbildes meiner Mom.“
    „Mylady, das ergibt keinen Sinn.“
    Morrigan biss sich auf die Unterlippe. Sie hatte sich entschieden, Birkita zu trauen, also war es nicht recht, ihr nur Teile der Wahrheit zu erzählen.
    Erhebe Anspruch auf dein Schicksal … schwebte es durch ihren Kopf, und Morrigan ignorierte die Worte nicht. Dieses Mal schöpfte sie Mut aus der geflüsterten Anweisung.
    „Wer ist Eponas Auserwählte?“
    Birkita

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