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Gekroent

Gekroent

Titel: Gekroent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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sagte sie:
    „Die Hohepriesterin vor mir hat mir Geschichten von den Lichtbringern erzählt, wie sie ihr Adsagsonas Auserwählte vor ihr ebenfalls erzählt hat. Wir alle wissen, dass die Kristalle zum Leben erwecktwerden können, aber es zu wissen und es zu sehen, sind zwei sehr unterschiedliche Dinge. Bis Ihr gekommen seid, habe ich mir die Schönheit des Lichts nur vorstellen können.“
    „Also gab es keine Lichtbringerin vor mir, so wie es eine Hohepriesterin vor dir gegeben hat?“
    Birkita schüttelte den Kopf. „Seit über drei Generationen hat es keine Lichtbringerin mehr bei den Sidetha gegeben.“ Sie lächelte und deutete auf einen der vielen Tunnel, die aus dem großen Raum führten. „Da entlang geht es zu Eurem Vestibül. Auch wenn es viele Jahre her ist, haben Adsagsonas Priesterinnen die Gemächer der Lichtbringerin immer bereitgehalten. Einige von uns haben nie an Eurer Rückkehr gezweifelt.“
    Als wüsste sie genau, wohin es gehen sollte, schritt die Katze Brina ihnen voran durch den bogenförmigen Tunneleingang. Der Gang wurde enger und machte eine kleine SKurve, bevor ein weiterer bogenförmiger Durchgang kam, der von einer Tierhaut verdeckt wurde. Die Katze schob den Vorhang mit dem Kopf beiseite und verschwand dahinter. Morrigan blieb stehen und sah Birkita fragend an, die den Vorhang zur Seite hielt und ihr bedeutete, einzutreten.
    Morrigan stieg drei glatte Stufen hinauf. Dahinter wurde der Tunnel etwas breiter. Zu ihrer Rechten lag ein kleiner Eingang, vor dem ebenfalls ein Vorhang hing. Geradeaus weitete der Tunnel sich zu einem erstaunlichen Raum. Auf einem Podest brannte nur ein einziges Licht, das weiche Schatten an die Wände warf. Ein breiter Sims lief auf Hüfthöhe an der rechten Wand der Kammer entlang. Er war mit Fellen, Kissen und Daunendecken bedeckt. Auf der anderen Seite des Raumes waren Wandvorsprünge wie Regalböden in die Wände gehauen. Auf ihnen befanden sich Gefäße, die wie Parfümflaschen aussahen, und Kästen gefüllt mit Ketten aus Halbedelsteinen. Ein Frisiertischchen mit Spiegel stand neben einem mit feinsten Schnitzereien versehenen Schrank. Zwei gepolsterte Sessel komplettierten die opulente Einrichtung. Morrigan schaute sich um. Die Fülle dessen, was sie sah, verschlug ihr den Atem. Dann ging ihr Blick nach oben und sie keuchte auf. Automatisch strich sie mit den Fingern über die Wand neben sich.
    Lichtbringerin … flüsterte es durch ihre Haut, und die Kristallstalaktiten, die wie Eiszapfen von der Decke hingen, leuchteten auf und erstrahlten schöner als der feinste Kronleuchter aus Muranoglas.
    „Das ist zauberhaft.“ Birkitas Stimme klang gedämpft. „Uns war natürlich klar, dass die hängenden Steine aus Kristall sind, aber sie so zu sehen …“ Sie hielt inne und blinzelte ein paarmal, als müsste sie die Tränen zurückhalten. „Es ist einfach atemberaubend.“ Sie richtete ihren strahlenden Blick auf Morrigan. „Ich hoffe, die Kammer gefällt Euch. Die uralte Legende besagt, als Adsagsona die Höhlen für ihr Volk erschaffen hat, hat sie besonderen Wert darauf gelegt, eine Kammer für ihre geliebte Priesterin einzurichten. Die Hohepriesterin hat von der Göttin ebenfalls die Gabe erhalten, die Geister der Steine zu hören und das Licht in den Kristallen zum Leben zu erwecken.“
    Morrigan wanderte langsam durch den Raum, berührte die schönen Flaschen und warf einen Blick in die Juwelenkästen. „Das ist alles so unglaublich.“ Sie sah Birkita an. „Und so verwirrend. Birkita, du musst mir helfen, diesen Ort zu verstehen.“
    „Natürlich, Mylady. Ich bin hier, um Euch und der Göttin zu dienen.“
    Morrigan setzte sich auf die dick gepolsterte Bettstatt. Brina sprang ebenfalls darauf und streckte sich hinter ihr aus. Morrigan streichelte ihr weiches Fell, während sie überlegte, wie sie die vielen Fragen in ihrem Kopf in eine vernünftige Reihenfolge bringen sollte. Nun, dachte sie, das Wichtigste zuerst.
    „Ich will deinen Job nicht“, sagte sie.
    „Job?“ Birkitas Gesicht war ein einziges Fragezeichen.
    „Hohepriesterin sein. Ich habe kein Recht dazu, hier einfach hereinzuspazieren und die Aufgabe zu übernehmen, die du jahrelang innehattest.“
    Birkita lächelte. „Hohepriesterin zu sein ist kein Job, es ist eine Berufung. Lasst Euch davon nicht verstören, liebstes Kind. So ist der Lauf der Dinge. Jede Hohepriesterin wird eines Tages von einer jüngeren Frau ersetzt. Ehrlich gesagt wird es eine Erleichterung für mich

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