Geküsst - Cast, P: Geküsst - It's in his Kiss
ziemlich zweideutig. Der schlüpfrige Blick, den sie zu Colin hinüberschickte, machte es eindeutig.
»Ja, definitiv. Keine Sorge«, antwortete Summer.
Überrascht blinzelnd sah Jenny ihr in die Augen und grinste dann über beide Ohren. »Du magst ihn!«
Summer spürte, wie ihre Wangen heiß wurden. »Ich mag ihn gar nicht. Ich kenne ihn ja nicht mal«, flüsterte sie.
»Okay, vielleicht hätte ich lieber sagen sollen, dass du scharf auf ihn bist. Na dann, nur zu, Süße! Er ist eindeutig mehr an dir als an mir interessiert.« Sie zwinkerte Summer zu und verschwand durch die Eingangstür.
Summer seufzte und wandte sich wieder den mürrisch vor sich hinkritzelnden Schülern zu. Zum Glück befand sich Colin auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes in der Nähe des Gemäldes. Er war damit beschäftigt, die Fragen einiger Schüler zu beantworten. Gut. Damit würde er eine Weile zu tun haben, und sie hatte Gelegenheit, ihn sich genauer anzusehen. Göttin, er war wirklich attraktiv! Aber nicht auf gewöhnliche Weise. Wem sah er bloß ähnlich? An irgendjemanden erinnerte er sie, aber sie wusste nicht …
Dann, mit einem kleinen Zusammenzucken, fiel es ihr ein. Er erinnerte sie an ihren Lieblingsromanhelden, Mr. Rochester aus Jane Eyre . Ja, Colins dunkle, männliche Ausstrahlung passte bestens zum Herrn von Thornfield. Und das, wo Rochester in deinen Augen der erotischste aller Romanhelden ist und außerdem dein Lieblingsheld , flüsterte ihr Verstand. Nein , sagte sie sich energisch, ich stehe wirklich auf Ken – auf blond und süß und sanft. Er ist das, was ich für meine Zukunft geplant habe. Der Rochester-Typ soll bleiben, wo er hingehört – zwischen den Seiten eines Romans.
Doch sie starrte Colin immer noch an, als er von der Schülerin, der er gerade geholfen hatte, hochsah und ihrem Blick begegnete.
Komm zu mir … Die Worte erfüllten sie – ihren Verstand, ihren Körper und ihre Seele. Bevor ihr bewusst wurde, was sie tat, bahnte sie sich bereits einen Weg durch die Gruppe von Schülern.
Sie war schon fast bei ihm, als Summer plötzlich stehen blieb, mit einem Kopfschütteln den Blickkontakt unterbrach und sich wieder unter Kontrolle brachte. Oh nein, verdammt! Was machte sie da? Sich seine Stimme in ihrem Kopf vorzustellen und dieser Stimme dann auch noch zu folgen? War sie völlig verrückt geworden? Führte der stressige Versuch, Teenager zu unterrichten, bereits dazu, dass sie durchdrehte?
In diesem Moment spürte sie, von nicht weit hinter sich, ein nur allzu vertrautes Kribbeln ihr Rückgrat hochlaufen. Und noch bevor sie die in leisem Singsang geflüsterten Worte des hastig ausgesprochenen Zaubers hörte, wusste sie, dass eines der pubertären Arschlöcher von Möchtegernhexern sich für besonders schlau hielt und durch ein bisschen Magie versuchte, sich mit seiner Freundin vor der Aufgabe zu drücken. Summer wirbelte gerade noch rechtzeitig herum, um die letzte Strophe der Beschwörungsformel zu hören. Sie öffnete den Mund für ein » Nein! Stopp!« ,wich so schnell sie konnte vor den Kindern zurück – und prallte gegen einen unglaublich harten, kalten Körper, der, wie sie wusste, Colin gehören musste. Sie wollte ihn warnen. Sie wollte etwas tun – irgendetwas. Aber schon erfasste sie der Zauber und brachte sie zum Verstummen.
Ich will mit meiner Tussi in dieses Bild verschwinden.
Irgendwohin, wo uns die Lehrer nicht finden!
Wo Schule und blöde Aufsätze einen Scheiß interessieren
und wo es richtig cool ist, sich zu zweit zu amüsieren!
Völlig hilflos tat Summer das einzig Naheliegende. Sie schloss die Augen und schlang die Arme haltsuchend um Colin. Atemlos spürte sie, wie ihre Körper herumgewirbelt und emporgeschleudert wurden.
Als alles wieder ruhig wurde und das Übelkeit erregende Schwanken der entgegengesetzten Magie nachließ, öffnete Summer langsam die Lider.
Und blickte geradewegs in Colins dunkle Augen.
»Was zum …«, setzte er an, dann weiteten sich seine Augen in plötzlicher Panik. »Das Sonnenlicht! Ich muss sofort aus der …« Die Worte des Vampirs brachen ab, als ihm bewusst wurde, dass er gar nicht in Flammen aufging. Völlig verwirrt sah Colin auf Summer hinunter. »Was ist mit uns passiert? Es ist helllichter Tag. Ich bin draußen in der Sonne, aber meine Haut verbrennt nicht!«
»Nun ja, das kommt, äh, von meiner Magie und diesem Jungen mit seinem Zauberspruch. Wenn ich in der Nähe bin, geht jede Magie schief und …«, fing sie an,
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