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Gelbe Rosen

Gelbe Rosen

Titel: Gelbe Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashley Bloom
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soll das denn
heißen?“
„Eigentlich hab ich heute keinen Bock
auf Schule.“
„Ich hab nie Bock auf Schule. Trotzdem
müssen wir hingehen.“
„Wer sagt das?“
„Die
Lehrer. Mein Dad. Die Regierung.“
„Und was sagt dein
Herz dir?“, fragte er.
Bevor sie überhaupt antworten
konnte, hatte er sie auch schon mit sich in die nächste
Abzweigung gezogen, weg vom Schulweg.
    „ Hey!
Wir werden eine Menge Ärger bekommen.“
„Wenn du
mutig bist, nimmst du den in Kauf.“
„Ach, und wozu
soll ich mutig sein? Wo willst du denn mit mir hin?“
„Lass
dich überraschen“, sagte er und nahm sie bei der Hand.
    ♣
    Sie gingen den
MetroSleeve entlang und bogen erneut ab. Und nach einer Weile noch
einmal. Penelope hatte keine Ahnung, wo sie sich inzwischen befanden.
In diese Richtung war sie zuvor noch nie gegangen.
„Dürfen
wir uns hier eigentlich aufhalten?“, fragte sie skeptisch.
Der
Kerl grinste und antwortete: „Nein.“
„Na toll!
Verrätst du mir wenigstens deinen Namen, wenn du mich schon
entführst?“
„Flynn.“
„Nett, dich
kennenzulernen, Flynn. Ich bin Penelope.“
„Ich weiß“,
sagte er.
    Sie sah ihn stutzig
an.
„Woher weißt du das? Kennen wir uns?“
„Ich
kenne dich.“
„Was soll das denn jetzt wieder
heißen?“
„Ich habe dich beobachtet.“
„Auch
das noch, ein Stalker.“
„Ich bin kein Stalker. Ich hab
dich in letzter Zeit einfach gern angesehen. Und ich hab deinen Namen
herausbekommen.“
    „ Wobei
hast du mir zugesehen?“, wollte Penelope wissen.
„Beim
Lesen, beim Denken, beim Atmen. Und ich glaube, zu sehen, dass du
anders bist.“
„Soll das jetzt ein Kompliment oder eine
Beleidigung sein?“, fragte sie Flynn und stemmte die Hände
in die Hüften.
„Eine Feststellung. Ich bin mir
ziemlich sicher, dass du die Wahrheit kennst.“
    Jetzt blieb Penelope
stehen, drückte Flynn gegen die Wand und fragte: „Welche
Wahrheit?“
Sie waren sich nun ganz nah und konnten den Atem
des anderen spüren.
Er sieht gut aus, musste Penelope sich
eingestehen. Groß, dunkel, wunderschöne Augen, weiche
Lippen, die sie zu gern einfach geküsst hätte.
„Du
weißt genau, welche Wahrheit ich meine“, sagte er und kam
noch ein Stückchen näher an ihr Gesicht. Ihre Nasen
berührten sich leicht.
    Sie hätte jetzt
sagten sollen, nein, sie wisse nicht, wovon er spreche. Doch sie
hörte sich selbst fragen: „Kennst du sie auch?“
Er
nickte. Und sie flüsterte in sein Ohr: „Kennst du einen
Ort, wo wir ungestört reden können?“
Die
MetroSleeves waren kameraüberwacht.
Während sie seinem
Ohr so nah war, konnte sie den frischen Duft seines Haares riechen.
Er kam nun seinerseits an ihr Ohr. „Ja, kenne ich. Folge
mir unauffällig.“
    Er ließ von
ihr und ging los.
Penelope, die noch immer seinen Atem auf ihrer
Haut spüren konnte, ging ihm nach.
Flynn ging Gänge
entlang, von denen sie noch nie gehört hatte, weite Wege, bis
sie dachte, sie müssten bald das Ende des Zentrums erreicht
haben.
Und dann klopfte er in einem bestimmten Rhythmus und eine
Tür öffnete sich.
    Sollte Penelope
diesem Fremden wirklich folgen? An einen unbekannten Ort? Am Ende der
Stadt? Während sie eigentlich in der Schule sein sollte? Sie
konnte ihren Dad schon jetzt schreien hören, wenn er davon
erfuhr.
Doch die Versuchung war einfach zu groß. Es war
spannend, ein richtiges Abenteuer. Penelope konnte kaum erwarten zu
sehen, was sich hinter dieser Tür befand. Und so trat sie ein.
    ♣
    Sie befanden
sich in einem abgedunkelten Raum, in dem nur ein paar Kerzen
brannten. Flynn begrüßte die Anwesenden, ein paar düster
aussehende Männer, ging bis zu einer Wand und machte dann Halt.
Er nahm einen Hebel in die Hand und drehte ihn zweimal herum. Und es
öffnete sich erneut eine Öffnung.
    Er streckte den Arm
aus und machte eine einladende Geste. Penelope ging vor, obwohl sich
ein merkwürdiges Gefühl in ihr breit machte.
Mulmig
ging sie den Gang entlang, stieg ein paar Treppen hinunter und
erreichte einen erneuten Gang. Flynn hielt sich immer direkt hinter
ihr.
    „ Nun
sag schon, was ist das hier?“, sagte sie.
„Du kannst
dir nicht im Geringsten vorstellen, was dich hier erwartet, selbst
wenn ich es dir sagen würde. Mir ging es ja genau so.“
„Aber
wo sind wir? Unter der Stadt?“
„In der Unterwelt.“
    Sie hatte natürlich
schon von der Unterwelt gehört. Dort sollte es Dinge geben, die
verboten waren, die tabu waren in der wirklichen Welt. Was genau
diese Dinge waren, darauf konnte sie sich

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