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Geld fressen Seele auf

Geld fressen Seele auf

Titel: Geld fressen Seele auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maximilian von Ah
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Volker rigoros ab und führte weiterhin aus, dass dieser Vorgang ihm persönlich wirklich sehr leid täte. Er sprach sogar von einem persönlichen Schock für ihn, weil er dadurch nun einen seiner besten Führungsmanager verlieren würde.
    Der Höhepunkt der C. M.-Echauffiertheit lag allerdings in dessen Aussage: Wenn Francisco ihn unmittelbar nach diesem Vorfall mit Thomas Volker persönlich angesprochen hätte, dann hätte er diesem Volker schon die Leviten gelesen und diese dumme Angelegenheit ohne weitere Misstöne geklärt und beendet. Doch jetzt sei leider alles Porzellan bereits so zerbrochen, dass ein Kitten nicht mehr möglich wäre.
    » Ein Narr, wer Böses dabei denkt? «, war Francisco wieder spontan in den Sinn gekommen.
    Zum Abschluss dieses Telefonats – das bei Francisco auch heute noch anhaltende Übelkeit auslöste – versprach C. M., dass er sich selbstverständlich persönlich und sofort dafür einsetzen würde, dass man Francisco die noch offenen Provisionen ausbezahlen würde; denn schliesslich solle ja die Familie Ansa keinen weiteren wirtschaftlichen Schaden erleiden.
    Damit er allerdings sich für die volle Auszahlung der Provisionen beim Geschäftsführer der GFS-Servicezentrale Schweiz einsetzen könnte, müsse Francisco ihm bitte zusichern, keine juristischen Schritte gegen die GFS und/oder gegen Thomas Volker zu unternehmen. Ansonsten hätte er sicher keine Chance den Geschäftsführer Schweiz von der schnellen und vollständigen Auszahlung der Provisionen zu überzeugen.
       
     
    Francisco darauf zu C. M.: wieso denn überhaupt die Bürotürschlösser ausgetauscht worden seien, wenn die GFS doch eigentlich friedliche Lösungen bevorzuge?
    Wieder hatte dieser Machiavelli des Geldes in seiner bestens bekannten Art reagiert: » Wissen Sie, Francisco, das passiert wahrscheinlich vorsorglich und automatisch, wenn fristlose Kündigungen von Verträgen in der Schweizer Zentrale eintreffen. Mit dieser reinen Vorsichtsmassnahme hatte ich persönlich gar nichts zu tun, weil ich bis heute ohnehin nicht in die Angelegenheit involviert wurde. «
       
     
    Das Spiel des Möchtegern-Machiavellisten war natürlich von Francisco sofort durchschaut. Er war deshalb auch nicht weiter auf dessen wissentlich gesetzte Falschaussage eingegangen, wonach nämlich die Türschlösser erst nach seiner fristlos ausgesprochenen Kündigung ausgetauscht worden sein sollten.
    C. M. spielte eben wieder sein typisches Nebel- und Machtspiel und er wollte ihm weißmachen, dass eigentlich der von ihm angestellte GFS-Geschäftsführer Schweiz und nicht er solche Entscheidungen träfe. Dies erkannt, wollte er es diesem C. M. nun mit gleicher Münze zurückzahlen. Also antwortete er: » Natürlich werde ich versuchen, meine Frau und meinen Anwalt davon zu überzeugen, keine juristischen Schritte gegen die GFS zu unternehmen. Denn schliesslich habe ich jetzt ja Ihre Zusage dafür, dass Sie sich persönlich für die komplette Auszahlung aller meiner Provisionen einsetzen wollen und darüber hinaus auch die Fehlbuchungen bei den beanstandeten Provisionen erneut und unter Ihrer Aufsicht prüfen lassen. «
       
     
    Schon eine Woche nach jenem Telefonat hatte Francisco bei den Chefs einiger grosser Versicherungen, Banken und Kapitalproduktfirmen vorgesprochen, um mit ihnen eine gemeinsame geschäftliche Zukunft und Zusammenarbeit frei und unabhängig von der GFS zu besprechen.
    Jene Gespräche führten dann in der Tat zu einer wichtigen Klärung, allerdings nur in Franciscos offensichtlich schon eingetrübten Augen für unternehmenswirtschaftliche Realitäten.
    Denn wie aus einem Mund hatten alle diese hohen Finanzfirmenchefs bekundet, dass sie zwar sehr gerne mit Francisco Ansa weiter zusammengearbeitet hätten, weil sie ihn sowohl persönlich schätzten als auch mit seinen in der Vergangenheit an sie vermittelten Finanzgeschäften hochzufrieden wären, doch – und darauf dürfe er sie nun leider nicht persönlich behaften – seien sie gezwungen worden jede weitere Zusammenarbeit mit ihm abzulehnen.
    Jeder Einzelne hatte ihm hinter vorgehaltener Hand noch anvertraut, dass C. M. ihn bereits kontaktiert und angedroht habe, dass die GFS seinem Institut für den Fall der weiteren Zusammenarbeit mit dem fristlos gekündigten GFS-Mitarbeiter Ansa alle Zusammenarbeitsverträge mit sofortiger Wirkung aufkündige.
    Alle diese Firmenchefs waren sich unabhängig voneinander und auch ohne Absprache darin einig, dass sie diesen

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