Geld fressen Seele auf
war.
Also doch, schoss es ihm blitzartig durch den Kopf. Francisco hatte nämlich schon in den letzten Tagen immer wieder das Gefühl gehabt, von jemandem verfolgt und beobachtet zu werden. War er jetzt auch schon das Ziel von Observationen? Wenn das so wäre, dann konnte ja dahinter nur C. M. stehen. Aber mit welchem Ziel und was könnte er denn herausfinden wollen?
Er ermahnte sich wachsam zu bleiben aber Angelina und die Kinder nicht mit diesen erneuten Vorkommnissen zu verängstigen.
Nach dem Vorfall war er direkt in sein Büro gefahren, um von dort aus seinem Anwalt zu berichten. Der Rechtsanwalt versprach mit dem Untersuchungsrichter Kontakt aufzunehmen, um gegebenenfalls schon im Vorfeld weitere Untersuchungen stoppen zu können.
An diesem Abend war es spät geworden, wohl schon nach 22 Uhr, als Francisco sein Büro verließ. Wie immer ging er zu seinem Fahrzeug in die Tiefgarage des Bürogebäudes. Dort knipste er das Licht an und stellte fest, dass die Ausleuchtung des gesamten Tiefgeschosses schwächer war als sonst. Offensichtlich waren einige Neonlichtröhren defekt.
Ohne sich weitere Gedanken darüber zu machen, war er in die Richtung seines Wagens gegangen. Etwa auf halber Wegstrecke, ging das komplette Licht in der Garage plötzlich aus. Auf der Stelle machte er kehrt, um den nächsten Lichtschalter zu suchen. Dazu tastete er sich im Dunkeln Schritt für Schritt bis an jenen Betonpfeiler heran, an dem er den nächsten Lichtschalter vermutete. Doch noch ehe er den Schalter betätigen konnte, sprang hinter ihm mit lautem Knarren die Tür des Treppenhauses auf, wodurch ein Lichtstrahl in das Dunkel des Garagenraumes fiel. Zeitgleich war ganz in seiner Nähe mit lautem Getöse etwas Metallenes auf den Garagenboden gefallen. Aufgeschreckt blickte Francisco in die Richtung dieses lauten Geräusches, konnte aber nur noch sehen, wie ganz am andern Ende der Garage eine dunkle Gestalt aus der Seitentür des Garagentores heraussprang. Eine hundertstel Sekunde später wurde das Garagenlicht von jenem Mann angeknipst, der aus dem Treppenhaus in die Garage gekommen war. Ohne Francisco respektive die mysteriöse dunkle Gestalt bemerkt zu haben, stieg dieser Mann in einen gelben Porsche und brauste in die Nacht hinaus.
Francisco, vom Schreck noch gekennzeichnet, stand wie einzementiert neben dem Betonpfeiler, bis erneut das Licht ausging. Einige Minuten war er ohne jede Regung stehen geblieben und hatte innerlich aufgewühlt in sich und in das Garagendunkel hineingeatmet. Mit klopfendem Herzen betätigte er nun den Lichtschalter und hielt nach jenem metallenen Gegenstand Ausschau. Als er ihn gefunden hatte, zuckte er abermals tief erschrocken zusammen; in der Hand eine Eisenstange. Mit schnellen Schritten ging er zu seinem Wagen, warf die Eisenstange in den Kofferraum, setzte sich eiligst hinter das Steuer und verriegelte alle Türen; erst jetzt wagte er sich ruhiger durchzuatmen.
Interpretierte er diese Situation jetzt richtig? Sollte diese Eisenstange wirklich das sein, was er vermutete: ein Totschläger!? Oder wollte man ihn damit nur einschüchtern und warnen?
Die Weichheit seiner Knie spürte er noch viele Minuten lang, bevor er sich einigermassen von diesem Schreck erholte. Er beschloss sofort seinen Anwalt zu informieren und mit ihm abzusprechen ob und wie man gegebenenfalls die Polizei involvieren müsste.
Der Anwalt plädierte für eine Strafanzeige gegen unbekannt, um den Vorgang polizeiaktenkundig zu machen. Ausserdem ermahnte er Francisco zur dringenden Vorsicht, geschäftlich und privat.
Francisco musste nun auch Angelina von diesen Vorfällen erzählen; denn schliesslich war auch sie zur erhöhten Vorsicht aufgerufen. Angelina regte sich allerdings fürchterlich auf und wütete gegen diese Mafiamethoden der GFS und ihres Paten C. M.
In den nächsten Wochen hatten sie sich einer erhöhten Achtsamkeit hingegeben, obgleich zunächst nichts Weiteres passiert war.
Der Auf- und Ausbau der NVG-Schweiz AG und ihrer neuen Strukturen schritt bestens voran und Francisco erreichte bereits wieder monatliche Umsatzkennzahlen aus vermittelten Kapitalgeschäften in Höhe von 50 Millionen Schweizer Franken.
Zwischenzeitlich meldeten sich auch immer mehr Kadermitarbeiter und Verkaufsagenten aus den Reihen der GFS bei ihm. Sie alle wollten gerne zu ihm in die NVG wechseln, sprachen aber von riesigen Ängsten vor den möglichen Konsequenzen die Carl Meyer gegen
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