Geld fressen Seele auf
sie auslösen könnte.
Karl-Theo Wischnewski, der NVG-Patron, hatte Francisco zugesagt, dass er allen Mitarbeitern der GFS für den Fall ihres Wechsels in die NVG kostenlosen juristischen Beistand über die Anwälte der NVG zusagen würde. Im Bedarfsfall könnte Francisco auch jene wechselbereiten GFSler mit monatlichen Überbrückungs- und Sonderbonuszahlungen zu einem sofortigen Wechsel zu motivieren versuchen. Allerdings hatte Wischnewski festgelegt, dass solche Wechsel zuvor mit den NVG-Anwälten auf wasserdichte Vorgehensweisen und Vertragsgrundlagen abzustimmen seien. Nicht ohne eine gewisse Genugtuung in der Stimme fügte der NVG-Patron abschliessend noch hinzu, dass es in Deutschland mittlerweile eine zunehmende Gerichtsklagewelle von Ex-GFS-Mitarbeitenden gegen den GFS-Konzern geben würde. In vielen deutschen Landesteilen hätten sich entsprechende Klagegemeinschaften gebildet, um der grossen Kapitalmacht des Carl Meyer entgegentreten zu können.
Francisco kontaktierte daraufhin einige seiner ehemaligen deutschen GFS-Führungsmanager und erfuhr von denen, dass viele seiner ehemaligen Mitarbeitenden – die er damals bei seinem Wechsel in die Schweiz mitsamt seiner Firmenstruktur an die GFS veräußern musste – mittlerweile gekündigt hätten. Als Hauptkündigungsgrund sollen die meisten angegeben haben, dass sie viel weniger Nettoprovisionen ausbezahlt bekommen hätten, als ihnen die GFS immer wieder versprochen habe. Auch sei ihnen die monatliche Provisionsabrechnung ziemlich undurchsichtig vorgekommen und viele Provisionszahlungen seien ihnen erst viele Monate später nach Reklamationen ausbezahlt worden. Es sei bei manchen Mitarbeitenden gar zu erheblichen Finanz- und Existenznöten gekommen, die in einigen Fällen sogar zu Selbsttötungen geführt habe.
Einen schockierenden Suizid habe es unter anderem auch bei Detlef Eckel, einem ehemaligen deutschen Führungsmitarbeiter Franciscos gegeben. Dieser Ex-Führungsmanager habe offensichtlich für sich keinen anderen Weg mehr gesehen, weil die GFS seinen persönlichen Privatkonkurs regelrecht provoziert hätte. Die Frau von Eckel habe ihren Mann seinerzeit im Keller aufgehängt vorgefunden, weshalb auch sie versucht habe, sich und ihre Kinder mit Schlaftabletten zu töten. Gottlob seien sie und die Kinder rechtzeitig gefunden und gerettet worden.
Francisco war schockiert und wütend zugleich gewesen ob dieser fürchterlichen Berichterstattungen. Gleichzeitig fürchtete er, dass die vielen Existenzen und Menschenleben die C. M. und sein GFS auf ihrem Gewissen trugen, leider keine irdische Sühne fänden, weil eine klare Beweisführung zu vorsätzlich organisierten, manipulierten Provisionsabrechnungen durch die GFS-Zentralen nur sehr schwer zu führen sein würde.
Selbst für jenen unwahrscheinlichen Fall des Gerichtsprozesses hätte sich C. M. sicherlich gewappnet. Er würde sich herausreden mit technischen Fehlern im Computer- und/oder Softwaresystem und würde wahrscheinlich dann nachweisen, dass er an den Fällen von tatsächlich aufgedeckten Provisionsbuchungsfehlern persönlich und kausal ohnehin schuldlos war und darüber hinaus zwischenzeitlich alle jene fehlerhaft verbuchten Provisionen, wenn auch um einige Monate verspätet, an den/die Mitarbeiter ausbezahlt hatte. Und absolut sicher, würde C. M. für sich persönlich wieder einen Vorteil ziehen und aus alledem noch als fairer, jovialer und gönnerhafter Mensch hervorgehen.
Francisco war sich sicher: Meyer hatte eine 99,9% perfekte Provisionsnebelmaschine kreiert, die für die GFS und ihn als Mehrheitseigentümer jeden Monat zusätzliche Unternehmensliquiditätssummen im Bereich zweistelliger Euromillionen generierte, ohne dass jemals jemand eine Buchungsmanipulation würde nachweisen können.
Selbst wenn irgendein Staatsanwalt in Europa in diesen vielen sicher noch unterschiedlichen Aussagen und Abrechnungen jener Mitarbeiter einen begründeten und ausreichenden Anfangsverdacht für eine Strafuntersuchung sehen würde, so hätte dieser zu guter Letzt wahrscheinlich doch viel zu geringe Ressourcen, um diesen Betrugsnebel so weit lichten zu können, dass es vor einem Gericht zu einer Verurteilung der GFS und ihrer Verantwortlichen reichen würde.
Für einen solchen Fall der Fälle hatte sich C. M. außerdem, ganz im Gusto Machiavellistischer-Machtstrukturen, für derartig existenzbedrohende Anschuldigungen und Anfeindungen auch noch mit anderen Gut-Menschen in
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