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Geld fressen Seele auf

Geld fressen Seele auf

Titel: Geld fressen Seele auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maximilian von Ah
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regelrecht fühlen, dass da etwas nicht stimmte, dass es aber wohl besser wäre, nicht weiter nachzufragen.
    Kurz nachdem er den Telefonhörer eingehängt hatte, rief seine Frau Angelina bei ihm an und zeigte sich wieder einmal ganz aufgelöst und unter Tränen. » Du musst sofort kommen, Francisco, jemand hat unsere Kinder verprügelt und ganz blutig geschlagen! «
    » Was! « Francisco war aus seinem Sessel gesprungen. » Was ist mit den Kindern, sind sie schwerer verletzt? «
    Angelina erzählte kurz was sie von den Kindern erfahren hatte, als diese weinend von der Schule nach Hause gekommen waren, und dass sie im Gesicht und an den Armen Prellungen und Blutungen aufwiesen.
    Francisco fuhr postwendend nach Hause um seine Kinder zu sehen und zu befragen. Sie erzählten ihm, dass sie nach der Schule von einer Gruppe grösserer Schulkinder ohne Grund verprügelt worden waren.
    » Seid ihr denn sicher, dass ihr vorher niemanden beleidigt oder anderswie dazu gereizt habt «, wollte Francisco von seinen Kindern wissen. Als diese ihm aber nochmals glaubhaft versicherten, dass sie nichts dergleichen getan hätten, war er sicher dass sie ihm die Wahrheit sagten.
    Leider kannten sie von den Schlägern auch keine Namen, sodass Francisco den Schulleiter kontaktierte, um mit ihm diese besorgniserregende Angelegenheit zu besprechen.
    Herr Stampfli zeigte sich aber wenig kooperativ und gab etwas unfreundlich zu verstehen, dass auf dem Schulweg die Eltern schon selbst für die Sicherheit ihrer Kinder sorgen müssten, denn dafür sei die Schule nicht auch noch zuständig.
    Am nächsten Tag, es war kaum zu glauben, wiederfuhr Frederico und Carol tatsächlich das gleiche Schicksal noch einmal; nur war ihnen jetzt eine ältere Frau zu Hilfe gekommen. Sie begleitete die beiden Kinder außerdem nach Hause und erzählte Angelina, was sie soeben mit angesehen hatte. Von einem dieser Schläger kenne sie auch den Namen und wüsste, dass der unten an der Seestrasse direkt über dem Coop wohnen würde.
    Angelina bedankte sich bei der alten Dame, war aber außer sich vor Wut, sodass sie die Kinder sofort ins Auto verfrachtete, um in die Seestrasse zu den Eltern des Schlägerbuben zu fahren. Nach dem Klingeln war im obersten Stock ein Fenster aufgegangen und ein Mann fragte im Dialekt, was sie denn von ihm wolle. Kurz nachdem sie angefangen hatte, dem Mann die Geschichte jenes Prügelvorfalls zu erzählen, rief dieser dazwischen, dass er derartige Dinge nur mit einem Mann besprechen würde; sprach es und schloss das Fenster.
       
     
    Fassungs- wie sprachlos stand Angelina auf der Straße.
    Was bildete sich dieser Prolet eigentlich ein? Sie wäre ja wohl eine ebenso berechtigte wie kompetente Gesprächspartnerin!
    Aber diese Schweizer Unart und Frauenfeindlichkeit begegnete ihr nicht das erste Mal.
       
     
    Sofort musste sich Francisco anhören, was dieser Frauenhasser für ein schlimmer Mensch sei und ihr an den Kopf geworfen habe und es sei nun an ihm diesem ungehobelten Proleten und seinem brutalen Schlägersöhnchen mal gehörig einzuheizen.
    Als Francisco an diesem Abend in die Seestrasse fuhr und circa 50 Meter vor dem besagten Haus seinen Wagen parkte, fiel sein Blick auf einen Mann, der gerade aus dem Eingang des besagten Hauses kam und schnellen Schrittes zu einem gelben Porsche ging sich dort hineinsetzte und davonbrauste.
    Francisco sah wie paralysiert dem Porsche hinterher und in derselben Sekunde erlebte er eine Art Déjà-vu.
    » Er sieht sich selbst, kreideblass und angstschweißgetrieben, neben einem Betonpfeiler in einer Bürogarage stehen, als plötzlich ein gelber Porsche davonrast. «
    Jetzt wusste er, dass dieser gelbe Porsche schon einmal seinen Weg gekreuzt hatte; es war nämlich in jener Nacht, als ihm jemand mit einer Eisenstange in der Bürohaustiefgarage auflauerte und später ein gelber Porsche davonfuhr.
    Francisco wollte und konnte nicht an einen Zufall glauben, weil er grundsätzlich nicht an Zufälle im Leben glaubte. Ein eiskalter Schauer lief ihm über den Rücken.
    Nachdem sein Puls wieder normal schlug, betätigt er die Türglocke des ›Schläger-Hauses‹. Jemand im obersten Stockwerk öffnete das Fenster und eine männliche Stimme rief auf Schwyzerdütsch hinunter: » Um wa gaats? «
       
     
    Francisco stellte sich dem Mann, den er für Herrn Suter hielt vor und erzählte, dass er von einer Nachbarsfrau erfahren habe, dass der Sohn des Herrn Suter, Urs Suter, zusammen mit einer Gruppe anderer

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