Geld fressen Seele auf
ein gelber Porsche die Ausfahrt des Gerichtshofes verließ.
Kurze Zeit später traten auch jene beiden GFS-Rechtsanwälte aus dem Gerichtsgebäude und nahmen à pied den Weg in Richtung Genfer Innenstadt.
Franciscos Rechtsanwalt hatte den gelben Porsche leider nicht wahrgenommen, zweifelte aber dennoch nicht an dieser Beobachtung seines Mandanten. Sie konnten sich beide dennoch nicht recht erklären, was dieser Porsche fahrende Jurist ausgerechnet heute hier suchte.
Maître Luc Dupont, Franciscos Anwalt, wollte sich aber nun erst recht darum bemühen, diese auffälligen Auftritte seines Berufskollegen zu klären, notfalls würde er ihn selbst anrufen und ihn direkt konfrontieren.
Acht Tage später machte der Maître eine wichtige Mitteilung an Francisco: Dieser Porschefahrer, jener Dr. lic. iur. Urs Schwaller, stand als Rechtsanwalt offensichtlich in Diensten des GFS-Konzerns. Schwaller schien gemäß seiner Recherchen dafür bekannt, schon so manche juristische Schlacht im Sinne seiner Auftraggeber ausgefochten zu haben, worauf sich so mancher (An-)Kläger – warum auch immer – geschlagen gab. Maître Duponts Recherchen zeigten weiter, dass Schwallers Kanzlei seinerzeit auch für die Realisierung der Westschweizer Ausländeraufenthaltsgenehmigungen der Familie Ansa verantwortlich zeichnete.
Francisco realisierte jetzt, um welche Kanzlei es sich handeln musste. Diese war damals wirklich verantwortlich für die elementaren juristischen Fehler mit Permit- und Unternehmerstatus. Nun konnte sich Francisco plötzlich auch wieder an den Namen Dr. Urs Schwaller erinnern,
denn dieser war schon seinerzeit in Deutschland genannt worden.
Dr. Schwaller der Topjurist der GFS in der Schweiz!
In der Vergangenheit hatte Francisco schon oft überlegt, ob und in welcher Form er diese Anwälte respektive deren Kanzlei für seine vielen persönlichen Umtriebe und wirtschaftlichen Nachteile verantwortlich machen könnte.
Doch fehlten ihm die Beweise dafür, dass die GFS respektive dieser Schwaller und seine Anwaltskanzleikollegen ihm damals versprochen und zugesagt hatten, dass in der Schweiz vom GFS-Unternehmensstart an der gleiche Status gelte wie in Deutschland. Er vertraute damals darauf, dass C. M. und diese Anwälte Ehrenmänner wären.
Daran gab es jedenfalls seinerzeit in Deutschland keinerlei Zweifel, denn C. M. hielt bis zu diesem Zeitpunkt seine Zusagen ihm gegenüber immer ein. Und mit Sicherheit hätte er ohne das grundsätzlich vorhandene Vertrauen sowie Treu und Glauben in diese Partner, jenen gravierenden Schritt in die Schweiz nicht gemacht. Gleichwohl musste er sich heute eingestehen, dass ihm damals leider auch der Mut fehlte, um C. M. eine schriftliche Zusage für all seine Versprechungen abzubitten. Dieser C. M., sein Code of Conduct, seine Vorliebe für Machiavelli, zeigten offenbar schon damals, nachdem Francisco bereits über zwei Jahre lang an den wirtschaftlichen Erfolg gewöhnt war, die intendierten Wirkungen.
Bliebe allein jetzt die wichtige Frage zu klären, was es mit jenen fragwürdigen Auftritten des gelben Porschefahrers wirklich auf sich hatte?
Francisco gewann zunehmend mehr die Gewissheit, dass dieser Rechtsanwalt Schwaller niemals zufällig irgendwo vorbeikam; schon gar nicht dann, wenn bei Francisco oder seinen Familienangehörigen gerade etwas passierte wie: der versuchte Anschlag auf seine körperliche Gesundheit in der Tiefgarage seines Büros oder die Sache mit seinen blutig geprügelten Kindern respektive als Francisco den Vater von Urs Suter zur Rede stellen wollte oder vor ein paar Tagen in Genf als gerade Franciscos Gerichtsverhandlung beendet war. Das alles konnten doch niemals Zufälle gewesen sein!
Wieder spürte Francisco Wut in sich aufsteigen und er forderte Maître Dupont auf, nun gegen die GFS Strafanzeige einzureichen. Die Staatsanwaltschaft sollte prüfen, was es mit jenen fragwürdigen Provisionsabrechnungen und Auszahlungsmanipulationen tatsächlich auf sich hatte.
Leider ließ Dupont in einem späteren Telefongespräch mit seinem Anwaltskollegen Schwaller diesem gegenüber verlauten, dass er Strafanträge gegen die GFS und seine Organvertreter in Vorbereitung habe.
Eine allfällig schnelle Desinteresse-Erklärung des Herrn Peter Grothe, die dieser gegenüber dem Genfer Untersuchungsrichteramt zur Weiterverfolgung der Strafanzeigen gegen Francisco Ansa abgeben könnte, würde aber eventuell noch einlenken helfen.
Diese Andeutungen
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