Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geld fressen Seele auf

Geld fressen Seele auf

Titel: Geld fressen Seele auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maximilian von Ah
Vom Netzwerk:
seines Maître Dupont missfielen Francisco sehr, glaubte er doch darin ebenfalls einen Erpressungsversuch erkennen zu können. Sein Anwalt bestätigte diese Interpretationsmöglichkeit durchaus, versuchte allerdings sein Vorgehen damit zu entschuldigen, dass eine solche Redewendung unter Juristen, ›state of the art‹ sei.
       
     
    Angelina ließ nicht mehr locker und versuchte Francisco immer wieder dazu zu drängen, in einer anderen Stadt ein neues Haus zu suchen. Dann könnten auch die Kinder in eine andere Schule gehen und würden sich dort wieder sicher fühlen; hätten sie nach diesen Prügelattacken doch große Ängste sich weiterhin im hiesigen Umfeld zu bewegen.
    Auch glaubte Angelina zu spüren, dass die Menschen in dieser bisherigen Wohngemeinde einen offensichtlichen und spürbaren Hass gegen Deutsche an den Tag legen würden.
    Sie berichtete Francisco, sie habe einen Zettel im Briefkasten vorgefunden, der in einen Kuhfladen gesteckt war und der die Worte trug: » Haut ab ihr deutschen Schweine! «
    Angelina flippte bei ihrer Schilderung regelrecht aus und steigerte sich in den Ausruf: » Hier können wir mit den Kindern doch nicht einen Tag länger bleiben, Francisco! «
    Kurzum erkundigte sie sich in einem kleinen Relais & Chateau am See, das nach ihrer Meinung für die Übergangszeit eine sehr günstige Familiensuite anböte. Francisco hatte keine Wahl, wenn er nicht das ohnehin schon arg strapazierte Ehe- und Familienleben weiter aufs Spiel setzen wollte.
    Der Umzug ins Hotel und das Einstellen aller Möbel, Accessoires, Blumen und Gartenpflanzen in einen Container kostete nicht nur ein kleines Vermögen, sondern auch einen erhöhten Nervenpreis, weil sie alle auf das Äußerste im Inneren angespannt waren.
    Nur die Kinder hatten ihren Spaß und fühlten sich sichtlich wohl in der neuen Umgebung; konnten sie doch die Wellness-und Spa-Anlage jeden Tag nutzen. Sohn Frederico fand außerdem einen riesigen Spaß daran, Hotelbesitzer zu spielen. Er war ständig im Hotel unterwegs und schmeichelte sich mit seinem Blondjünglingscharme auch beim Hotelbesitzer ein. Dieser lieh ihm sogar ein Passepartout für bestimmte Hoteltüren aus, sodass Klein Frederico ständig im Hotel damit beschäftigt war, Türen zu öffnen und Türen zu schließen, um sich dabei ganz als Hotelier zu fühlen. Irgendwie fanden alle im Hotel ihren Gefallen an diesem kleinen blonden Buben.
    Am zweiten Abend in diesem neuen Hotel war Klein Frederico wieder als Hotelier unterwegs und Angelina kümmerte sich zunächst nicht weiter um den Buben. Tochter Carol war ab Mittag bei einer Schulfreundin geblieben und die Mütter der beiden Mädchen hatten vereinbart, dass Carol über Nacht bleiben könnte.
    Als Francisco an diesem Abend, es war sicher schon nach 22 Uhr, in die Hotelsuite kam, fand er Angelina und den kleinen Christian schlafend vor dem Fernseher.
    Vorsichtig weckte er seine Frau. Sie deckte ihm das warm gehaltene Essen aus dem Ofen auf und gerade als er sich an den Esstisch setzten wollte, fiel ihm diese ungewohnte Ruhe auf und so fragte er, ob denn die Kinder schon im Bett seien.
    Angelina berichtet daraufhin, dass Carol bei ihrer Freundin Anna schlafe und Frederico sich wohl immer noch auf Hoteltour befände.
    Sie sei wohl eingeschlafen und habe deshalb nicht bemerkt, dass es schon derart spät geworden sei.
    Francisco nickte verständnisvoll, gab dann aber zu verstehen, dass es nun aber an der Zeit wäre Frederico ins Bett zu befördern. Er wolle deshalb schnell gehen, um ihn zu holen.
       
     
    Das gesamte Hotel hatte er bereits abgesucht und den Hotelbesitzer und einige Hotelmitarbeiter um ihre Suchhilfe gebeten. Um 23 Uhr hatten sie Frederico immer noch nicht gefunden. Francisco war ständig zwischen den Hoteletagen und der Hotelsuite hin und her gelaufen und fragte die jetzt nervlich total aufgelöste Angelina immer wieder, ob der Junge zwischenzeitlich gekommen sei. Um 23:15 Uhr waren alle Hotelmitarbeiter, inklusive Hotelier und Francisco, nochmals auf die Suche gegangen.
    Sie hatten das gesamte Hotel auf den Kopf gestellt und der Hotelier erklärte sich bereit, auch einige Gäste zu befragen.
    Um 23:25 Uhr waren sich alle ziemlich einig, dass der Junge wohl nicht im Hotel sein könne, weshalb man die Suche auf den Hotelaußenbereich ausweiten müsse.
    Doch selbst das Außengelände suchten sie ohne Ergebnis ab, weshalb Francisco nun ein fürchterlicher Verdacht kam, der bei seiner Frau einen Schreikrampf

Weitere Kostenlose Bücher