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Geld im Mittelalter

Geld im Mittelalter

Titel: Geld im Mittelalter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Le Golf
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seinen Geschäften noch eine Rolle spielte. In Florenz, in Spanien und Brügge ging er seinen Geschäftsinteressen nach. Sein Hauptbetätigungsfeld außerhalb Frankreichs und der angrenzenden Gebiete war der Mittelmeerraum. Im Übrigen verbrachte er sein letztes Lebensjahr, nachdem er in Ungnade gefallen war, verurteilt wurde und 1456 aus dem Gefängnis fliehen konnte, auf der Insel Chios in der Ägäis. Das wichtigste Amt, das er innehatte, war von 1436 bis zu seiner Flucht aus dem Gefängnis das eines königlichen Münzmeisters.

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Städte und Staaten und ihr Umgang mit Geld am Ende des Mittelalters
    Städtische Schulden und Steuern
    Im Allgemeinen vergrößerten die Städte bis zum Ende des Mittelalters die ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen, dies jedoch nicht durch einen Ausbau des Handels, der kriegsbedingt stark beeinträchtigt worden war und seine Dynamik erst im 16. Jahrhundert wiederfinden sollte, sondern vielmehr durch die Ausdehnung ihrer Grenzen und die Festigung ihrer Herrschaft über das Hinterland, aus dem sie Reichtümer, Menschen und Macht bezogen. Die berühmten Fresken von Ambrogio Lorenzetti von der »guten und der schlechten Regierung« in Siena belegen dies, dabei befinden wir uns hier erst in der Mitte des 14. Jahrhunderts. Mittlerweile hatten die Städte ihre Finanzinstitutionen, insbesondere die Rechnungshöfe, auf eine stabilere Grundlage gestellt. Allerdings traf sie eine der großen gesellschaftlichen Herausforderungen des 15. Jahrhunderts besonders hart: die Verschuldung. Diese war selbstredend entweder kollektiv – Schulden der öffentlichen Hand – oder individuell und schlug sich vor allem im Rentenverkauf nieder. Für die Zeit ab der Mitte des 15. Jahrhunderts sprechen die Historiker bisweilen von einer Schuldenspirale, von der insbesondere die Niederlande, Brüssel, Lille, Leiden, Mecheln und Namur erfasst wurden. Auch deutsche Städte waren davon betroffen, etwa Hamburg oder Basel, deren Verschuldung von rund einem Prozent im Jahr 1362 bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts auf über 50 Prozent anstieg. Auf der Iberischen Halbinsel stellte sich die Situation ähnlich dar: In Barcelona machten die Schulden 1358 etwa 42 Prozent und 1403 etwa 61 Prozent der Einnahmen aus, in Valencia stieg ihr Anteil von 37,5 Prozent im Jahr 1365 auf 76 Prozent im Jahr 1485. Und selbst die großen italienischen Finanzzentren waren gegen dieses Problem nicht gefeit. Die Verschuldung verschärfte nicht nur die Gegensätze zwischen den Ständen, sie hatte auch einen Verlust an Vertrauen in die Stadtordnung und ein Erkalten des städtischen Patriotismus zur Folge. Da die Städte zugleich auch unter den Machtübergriffen der Fürsten und Könige zu leiden hatten, trug die Verschuldung in vielerlei Hinsicht zu ihrem Macht- und Ansehensverlust bei. Das mittelalterliche Europa war im 13. Jahrhundert zu großen Teilen ein Europa der Städte geworden. Finanzielle Probleme waren weithin der Grund für ihre fortschreitende Unterwerfung unter die Fürsten. Das Mittelalter der Städte war kein Mittelalter des Geldes. Die Fürsten verfügten im Unterschied zu den Städten über Druckmittel, um an Geld zu kommen, und konnten später, als Geld vorrangig wichtig wurde, an der Spitze ihrer Territorien bleiben. Es galt bereits, was über das ausgehende Mittelalter gesagt wurde: »Verschuldung generiert eine unaufhaltsame Spirale, die sich selbst füttert, da sie die kommunalen Ausgaben in Schwindel erregende Höhen treibt. […] Die Städte haben immer größere Schwierigkeiten, innerhalb der vereinbarten Fristen für die Renten aufzukommen, und die Rückstände laufen auf.« 86 Die einzigen Nutznießer waren die Kreditgeber, die zweifellos als die eigentlichen Reichen anzusehen sind.
    Drei Studien – über die Stadt Dijon, die Stadt Frankfurt am Main und die Städte des kurzlebigen burgundischen Staates – geben Aufschluss über die im ausgehenden Mittelalter mit den städtischen Finanzen einhergehenden Probleme. Die Rechnungskammer von Dijon wurde im Jahr 1386 umgebildet; ihr Archiv haben Françoise Humbert und Henri Dubois eingehend erforscht. 87 Wie in den meisten Städten basierte die Fiskalität von Dijon auf mehreren Arten von Abgaben:
1.
Die von den Ständen des Herzogtums den Herzögen gewährte Erhebung einer Herdsteuer (fouage) variierte in ihrer Höhe und in der Höhe der jährlichen Gesamterträge. Im Jahr 1386 beliefen sich die Einkünfte aus der Herdsteuer auf 3219 Francs und 8 Gros.
2.
Die Stadt

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