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Gelegenheit macht Diebe - Nicht alles, was schwul ist, glänzt (German Edition)

Gelegenheit macht Diebe - Nicht alles, was schwul ist, glänzt (German Edition)

Titel: Gelegenheit macht Diebe - Nicht alles, was schwul ist, glänzt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marty Tolstoy
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auf einmal Marco? Sagtest du nicht, du hast es gefunden? Oder hat er es gefunden?“, löcherte sie mich.
    Schüchtern antwortete ich ganz leise: „Wie es au ssieht, hat er es dir geklaut.“
    Sofort sprang Andrea wieder vom Stuhl. „Wie, geklaut?! Wieso klaut der meine Sachen?! Wann denn überhaupt? Das versteh ich jetzt nicht.“
    „Ich hab doch gesagt , bleib lieber stehen.“
    „Jan, ich fasse das nicht! Woher weißt du das übe rhaupt?“
    „Er war  ... Ich hab ihn wiedererkannt, als er dich überfallen hat ... glaub ich ...“
    Völlig aufgebracht wurde Andrea nun noch lauter: „Das sagst du mir jetzt?!“
    Auf einmal kam mir in den Sinn, dass er das blaue Auge von mir haben könnte. Oh mein Gott, ich hatte ihn so zugerichtet? Kein Wunder, dass er nichts mehr mit mir zu tun haben wollte.
    Andrea schaute mich erwartungsvoll an, aber ich schwieg vor mich hin. „Du  ... Die ganze Zeit wusstest du es und sagst nichts?! Was für ein Freund bist du eigentlich?!“
    „Ich weiß es doch selbst erst seit gestern!“, entschu ldigte ich mich unter Tränen.
    Meinem Schluchzen sei Dank wurde Andrea etwas ruh iger und setzte sich zu mir aufs Sofa. „Wie hast du es denn wiederbekommen?“
    „Ich habe ihn zufällig g esehen und da ...“
    „Hm ?“, fragte sie gespannt.
    Stück für Stück erzählte ich ihr, wie das mit der Ve rfolgungsjagd so gewesen war und dass ich ihre Brieftasche nicht bemerkt hätte, wenn sie nicht diese krasse Farbe gehabt hätte.
    Die Bestohlene lächelte. „Siehst du? Hab ich doch g esagt, dass das ’ne gute Farbe ist.“ Schmunzelnd stimmte ich ihr zu. „Schon seltsam ...“, grübelte sie, „ist dir denn in der Disco nicht irgendwie aufgefallen, dass er ein bisschen seltsam war?“
    „Das ist keine Disco“, berichtigte ich sie. „Nein, e igentlich habe ich nichts gemerkt. Er war einfach nur total lieb.“
    „Und als ihr euch danach nochmal getroffen habt, ist dir da irgendwas aufgefallen?“
    Ich hatte alle Mühe mich auf die einzelnen Momente zu ko nzentrieren, in denen ich ihn gesehen hatte; ich wollte sie am liebsten einfach vergessen.
    „Hat er irgendwas gesagt?“, ermittelte Kommissar K owalski weiter.
    „Ich weiß es nicht mehr, wir haben kaum was ger edet.“
    „Ja aber er muss doch i rgendwie ...“
    „Ich weiß es nicht, ok?!“, unterbrach ich sie wütend, „es ist schon schwer genug für mich, dass er so was übe rhaupt getan hat. Warum willst du jetzt, dass ich für den Rest meines Lebens darüber nachdenke, warum er es getan hat?!“
    Das hätte ich besser nicht sagen sollen, Andrea war nun völlig wütend auf mich. Sie stand auf, ging zu ihrer Zimmertür und donnerte diese zu, nachdem sie mir an den Kopf geworfen hatte: „Dann bleib doch in deiner Scheinwelt!“
    Ich war felsenfest davon überzeugt, dass sie gar ke inen Grund dafür hatte, so böse auf mich zu sein, also ging ich ebenfalls in mein Zimmer und schmetterte die Tür zu. Trotzig stieg ich ins Bett und grummelte den Rest der Nacht böse vor mich hin, wie gemein Andrea sei.
     
    Am nächsten Morgen verschliefen wir beide. Die Mitarbeiterin des Jahres kam zum ersten Mal zu spät zur Arbeit und ich verpasste meinen Bus zum Arbeitsamt, bei dem ich einen Termin hatte. Zum Glück konnten sie mich ein paar Stunden später noch dazwischen schieben und auf Andrea konnte eh niemand böse sein.
    Nachdem Andrea am späten Abend von der Arbeit zurück nach Hause kam, schnappte ich mir ein Häu fchen Mut und versuchte mich bei ihr zu entschuldigen. „Hast du kurz Zeit?“, fragte ich vorsichtig. Leider war sie wohl noch nicht so in der Stimmung für eine Versöhnung.
    „Geht es um die sen Marco?“, fragte sie bissig. Ich wagte kaum ja zu sagen, aber keine Antwort ist ja bekanntlich auch eine Antwort. Ohne weiter nachzufragen worum es geht, sagte sie, während sie schon wieder fleißig arbeitete: „Jan, ich rate dir, halte dich fern von ihm, wenn er wirklich so kriminell ist.“
    „Aber ich wollte nur  ...“
    „Jan!“, u nterbrach sie mich.
    „Aber  ...“
    „Nein.“
    „Nein, ich wollte nur ...“
    „JAN!“, schrie sie.
    „ANDREA!“, schrie ich zurück. Davon war sie so perplex, dass ich endlich ausreden konnte. „Es tut mir leid, was ich gesagt hab. Du hast ja Recht. Und tut mir leid, dass er dir dein Zeug weggenommen hat.“
    Andrea wandte sich für einen Moment von ihrem Schreibkram ab und schaute mich eindringlich an. „Du hast wirklich gar nichts ve rstanden, oder?“
    „Doch,

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