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Gelegenheit macht Diebe - Nicht alles, was schwul ist, glänzt (German Edition)

Gelegenheit macht Diebe - Nicht alles, was schwul ist, glänzt (German Edition)

Titel: Gelegenheit macht Diebe - Nicht alles, was schwul ist, glänzt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marty Tolstoy
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nicht?“
    „Nein  ... Nein, gar nichts ... habt viel Spaß“, sprach sie und verschwand zur Tür raus. Andrea zog fragend die Augenbrauen hoch.
     
    Etwas später wartete Lennard bereits an einem der Tische einer Eisdiele, als Andrea endlich angelaufen kam und Platz nahm. „Entschuldige bitte, die Straßenbahn wollte einfach nicht losfahren.“
    „Ist doch kein Problem“, sagte ihr Gegenüber ve rständnisvoll.
    Beide suchten sich rasch einen Eisb echer aus und wurden prompt bedient. Die anfängliche Scheu war schnell überwunden und die beiden fanden von einem Gesprächsthema ins nächste.
    „...  Na ja, und so bin ich dann in der Firma gelandet“, erzählte Lennard.
    „Ich glaube, ich wäre auch wahnsinnig geworden, wenn mich meine Eltern dazu gezwungen hätten in Papas Fußstapfen zu treten“, mer kte Andrea an.
    „Was wärst du dann jetzt?“
    „Wollverkäuferin in einem Wollladen.“
    Lennard lachte. „Das ist doch total süß.“
    „Ja schon, aber irgendwie wär das nichts für mich, viel zu langweilig. Allerdings war es in den Wintermonaten immer schön. Als Kinder haben wir oft im Laden geholfen ... eigentlich haben wir mehr durcheinander gebracht, aber es war herrlich ... und jedes Wochenende durften mein kleiner Bruder und ich uns ein Knäuel aussuchen und daraus hat unsere Mutter dann schöne dicke Socken gestrickt. Es war das Tollste überhaupt, damit über den Boden zu rutschen, wenn es draußen eiskalt war. Wenn es geschneit hatte, haben wir uns zwei oder drei Paar von den Socken übereinander gezogen und unsere Füße auf das Fensterbrett gelegt, so dass die Scheibe um die Füße herum beschlug, und wenn wir die Füße dann weggezogen haben, sah man kleine Fusselmännchen an der Scheibe. Irgendwie fehlt mir das.“
    Lennard war ganz angetan. „Du scheinst wirklich ein ganz besond erer Mensch zu sein.“
    „Ganz sicher“, antwortete Andrea lachend, „aber nicht so, wie du denkst.“
    „Vielleicht lerne ich dich ja mal g enauer kennen und weiß dann, was du meinst“, sagte er und legte seine Hand auf ihre. Andrea zog sie jedoch sofort weg. „Oh, entschuldige, ich wollte nicht ...“, stammelte er und bedauerte sofort sein Vorhaben.
    „Ist schon ok“, versicherte sie ihm, um die Situation zu en tschärfen.
    Es dauerte eine Weile, bis das Eis erneut gebrochen war und sie sich bei einem anschließenden Verda uungsspaziergang wieder ungezwungener unterhalten konnten.
     
    Es wurde spät und die beiden näherten sich wieder dem Hotel.
    „Seid ihr eigentlich auch hier untergebracht?“, fragte Andrea.
    „Nein, wir sind die Straße runter ein paar Blocks weiter ... Wir dürfen jeden Morgen den Berg hoch laufen, um an den Vorträgen teilzunehmen.“
    Schadenfroh, wie sie nun mal ist, konnte Andrea sich ein Lachen nicht verkneifen. Doch der charmante Kerl nahm es gelassen und umarmte sie zum Abschied, um ihr noch einmal näherzukommen.
    „Es hat mir heute sehr viel Spaß gemacht, das kö nnen wir gerne wiederholen“, erwähnte er und versuchte, sie auf den Mund zu küssen.
    Sofort riss seine Angebetete sich los. „Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee wäre.“
    „Ach, du hast sicher einen festen Freund oder Mann.“ Er ging einen Schritt zurück und kratze sich verlegen im Nacken.
    Andrea schüttelte den Kopf. „Nein, das ist es gar nicht. Ich weiß nur nicht, ob ich mich jetzt in irgen dwas stürzen will ... Du bist echt super lieb, aber ich glaube, ’ne Beziehung will ich nicht.“
    „Verstehe ich“, beteuerte Lennard.
    „Meine Kollegin Tina, bei der hättest du aber sicher eine Chance, wenn du Interesse an einem wirklich lieben Menschen hast“, schlug sie vor und betonte besonders das „wirklich“.
    Es stand Lennard ins Gesicht geschrieben, dass er kein wirkliches Interesse an i rgendjemand anderem als Andrea hatte. „Ich denke nicht, dass ich jetzt einen Lückenbüßer finden will“, sagte er leicht enttäuscht.
    „Oh mein Gott, sorry, so habe ich das gar nicht g emeint“, entschuldigte sich Andrea, „ich wollte nur nicht, dass Sie mir jetzt ewig hinterherlaufen, dafür sind Sie einfach viel zu nett.“
    Lennard schüttelte den Kopf. „Sind wir jetzt also wi eder beim Sie, ja? Ok, dann wünsche ich IHNEN noch einen schönen Abend.“
    Verdutzt schaute Andrea zu, wie ihr Vere hrer sich verärgert auf den Rückweg in sein Hotel machte. „Ich glaub, ich spinne!“, dachte sie laut. „Wie du meinst“, fügte sie hinzu, zuckte mit den Schultern und ging

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