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Geliebt, begehrt, verwoehnt

Geliebt, begehrt, verwoehnt

Titel: Geliebt, begehrt, verwoehnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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dir noch etwas mitgeben, damit du mich nicht so schnell vergisst. "
    Bevor Melly ausweichen konnte, hatte er sie an die Wand gedrängt und seine Hände links und rechts von ihr aufgestützt, so dass sie keine Chance hatte zu entkommen. Er beugte sich zu ihr hinunter und begann, sie wütend und leidenschaftlich zugleich zu küssen. Die Heftigkeit seines Kusses verriet seinen Arger, seinen Schmerz und sein Verlangen.
    Melly musste sich eingestehen, dass sie ihn trotz allem noch begehrte. Obwohl sie es nicht wollte, öffneten sich ihre Lippen unter seinen zornigen Küssen. Sie krallte die Hände in sein Hemd, während sie ihn gleichzeitig wegzustoßen versuchte. Sie kämpfte mit aller Kraft gegen ihn an, als er sie mit seinem ganzen Gewicht gegen die Wand drückte, aber gleichzeitig sehnte sie sich danach, sich ihm hinzugeben. Die Flammen der Wut und der Erregung loderten zwischen ihnen auf. Obwohl sie ihn zu hassen glaubte, begehrte sie ihn mehr denn je. Sie wollte ihm wehtun, und gleichzeitig wollte sie ihn in sich spüren und ihn festhalten. Er sollte ihr Gefangener sein, ihr völlig ausgeliefert, abhängig von ihr. Er sollte sich nach ihr sehnen und verzehren, und dann würde sie ihn ...
    Als Finn sie abrupt losließ, war es ein Schock für sie. Melly hätte beinah das Gleichgewicht verloren. Dass er es war, der sie zuerst zurückwies, ärgerte sie am meisten. Sie blitzten einander an.
    Schließlich brach Finn das Schweigen. Seine Stimme klang so kalt, dass es Melly beinah die Tränen in die Augen trieb. Doch sie wäre eher gestorben, als sich etwas anmerken zu lassen.
    "Ich weiß nicht, wen von uns beiden ich mehr verachten soll", sagte er.
    "Ich dachte, es seien eher wir Frauen, die als launenhaft gelten", erwiderte sie und versuchte, so ungerührt wie möglich zu klingen. "Heute Morgen hast du noch geschworen, dass du mich liebst..."
    "Das war keine Liebe", unterbrach Finn sie. "Der Himmel weiß, was es war.
    Aber mit Liebe hat es so wenig zu tun wie der Teufel mit einem Engel." Nur er wusste, was es ihn kostete, seine Gefühle zu verleugnen. Sein Stolz und die Vernunft waren stärker als seine Liebe. Zumindest hoffte er das.
    Aus Angst, sich zu verraten und ihre wahren Gefühle zu zeigen, blieb Melly stumm. Sie drehte sich einfach um und ging hinaus.

4. KAPITEL
    Sie hatte nicht gewusst, dass Shrewsbury so ein geschäftiger kleiner Ort war. Es war kein Dorf, sondern eine richtige Stadt, hatte ihre Assistentin Gayle ihr am Telefon erzählt. Sie, Melly, war in dem Mietwagen hierher gefahren, den Gayle für sie organisiert hatte, und war jetzt auf der Suche nach der Designerboutique, die sich angeblich in der Stadtmitte befand. Sie brauchte unbedingt etwas zum Anziehen. Aber sie ließ sich immer wieder von ihrem Ziel ablenken. Die historischen Straßen und Gassen waren interessanter, als sie erwartet hatte. Der Fluss umgab den Ortskern von Shrewsbury auf drei Seiten, was sehr malerisch wirkte. Man merkte den Einwohnern an, wie stolz sie auf ihre Stadt und deren wechselvolle Geschichte waren.
    Hier waren die walisischen Plünderer in Schach gehalten worden, hierher hatten die reichen Schaffarmer ihre Herden zum Markt gebracht. Melly blieb stehen und vergaß beim Anblick eines verwinkelten mittelalterlichen Innenhofs plötzlich ihre trüben Gedanken. Als sie schließlich um die Ecke der schmalen Gasse bog, sah sie die Boutique, nach der sie gesucht hatte. Die Schaufensterdekoration unterschied sich nicht von den Geschäften in London.
    Melly betrat das Geschäft und wurde von einer freundlich lächelnden Verkäuferin begrüßt. Auf den ersten Blick erkannte sie, dass das modische schwarze Kostüm der Frau von einem der führenden Londoner Designer stammte. In wenigen Worten erklärte sie ihr, was geschehen war und was sie brauchte.
    "Ich glaube, wir haben genau das Richtige für Sie", antwortete die Verkäuferin.
    "Eigentlich ist die Herbstkollektion schon fast ausverkauft, aber eine Stammkundin, die genau Ihre Größe hat, hat ihre reservierten Stücke nicht abgeholt."
    Sie lächelte vertraulich. "Stellen Sie sich vor, die Dame war geschäftlich in New York und hat einen Mann kennen gelernt. Jetzt ist sie Hals über Kopf dorthin übergesiedelt."
    Während sie kleine Geschichten und harmlosen Klatsch erzählte, ging sie die Regale und Kleiderstangen durch und legte Melly einige Stücke vor, die sie für passend hielt. Darunter war ein bodenlanger karamellfarbener Kaschmirmantel.
    Der Stoff war weich und warm, und

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