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Geliebt, begehrt, verwoehnt

Geliebt, begehrt, verwoehnt

Titel: Geliebt, begehrt, verwoehnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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es nicht rechtzeitig schaffst", begrüßte der Makler Finn erleichtert. Es war nicht zu übersehen, dass er Finn bereits ungeduldig erwartet hatte.
    „Tut mir Leid, dass ich so spät komme", entschuldigte Finn sich höflich und blickte von Melly zu Philip. Aber sobald sein kurzes Gespräch mit dem Makler beendet war, sah er sie wieder stirnrunzelnd an. Nun war ihr klar, dass er nicht ihretwegen zur Auktion gekommen war. Er schien genauso unangenehm überrascht von ihrer Anwesenheit wie sie über seine.
    Die Assistentin des Maklers kümmerte sich sofort betont aufmerksam um Finn.
    Die junge Frau hätte sie beinah umgerannt, als sie auf Finn zueilte, ihn anstrahlte und sich so nah neben ihn stellte, dass sie ihn fast berührte. Melly beobachtete ihre unverhohlenen Flirtversuche aus den Augenwinkeln. Finn schien die Aufmerksamkeit der hübschen jungen Frau zu genießen. Typisch Mann, dachte Melly und machte ein möglichst gleic hgültiges Gesicht.
    Sie war stolz darauf, dass sie zu viel Selbstachtung besaß, um sich so an einen Mann heranzumachen. In diesem Moment sah Finn in ihre Richtung. Ihre Blicke trafen sich. Melly konnte den Ausdruck in seinen eisblauen Augen schwer deuten. Sie las so viel Feindseligkeit in seinem Blick, dass es ihr nicht schwer fiel, ihn ebenso abweisend zu erwidern. Trotzdem gelang es ihr nicht, als Erste wegzusehen. Es war Finn, der es schließlich tat.
    Die Versteigerung begann, und Melly richtete ihre Aufmerksamkeit auf das Geschehen. Der Bauunternehmer begann für das Herrenhaus zu bieten und nannte eine Summe, bei der ihr der Atem stockte. Aber der Schock über den Preis des Hauses war nichts im Vergleich zu dem, den sie erlebte, als der Blick des Maklers den Mann hinter ihr traf. Sie drehte sich um und stellte fest, dass Finn gegen den Bauunternehmer bot. Er wollte offensichtlich ein Haus ersteigern, für das der Bauunternehmer soeben zwei Millionen Pfund geboten hatte.
    Die konkurrierenden Gebote Finns und des Bauunternehmers trieben den Preis des Hauses immer weiter in die Höhe. Melly konnte nicht fassen, dass der Mann, den sie für den mittellosen Bauern gehalten hatte, ohne mit der Wimper zu zucken, drei Millionen Pfund bot.
    Bei dreieinviertel Millio nen Pfund tauschten der Bauunternehmer und sein Buchhalter einen Blick. Mit einem ärgerlichen Zucken um den Mund gab der Bauunternehmer auf. Finn erhielt den Zuschlag. Ungläubig beobachtete Melly, wie der Makler ihm gratulierte.
    Wenn Finn hofft, dass ich ihm jetzt auch gratuliere, hat er sich getäuscht, dachte sie und wandte ihm demonstrativ den Rücken zu. Sie nahm an, dass er gehen würde, nachdem er bekommen hatte, was er wollte. Ihr wurde heiß vor Verlegenheit bei dem Gedanken, dass sie zuerst geglaubt hatte, er wäre ihretwegen zu der Versteigerung gekommen. Zum Glück ahnte er nichts von dem anfänglichen Missverständnis. Sonst hätte er bestimmt nichts als Spott und Verachtung für sie übrig gehabt.
    Finn blickte starr auf ihren Rücken. Er war immer noch dabei, den Schock über das unerwartete Wiedersehen zu verarbeiten. Die Enttäuschung, dass Melly nicht seinetwegen hier war, wie er anfangs einen Moment lang gehofft hatte, zerriss ihm fast das Herz.
    Finn nahm sich zusammen und nickte zustimmend, als der Makler ihn fragend ansah. Er wollte auch für das Ackerland bieten. Es war allein ihre Schuld, dass er so spät gekommen war. Er hatte schlecht geschlafen und war von sehnsüchtigen und leidenschaftlichen Träumen gequält worden, die sich alle um Melly gedreht hatten. Er verschlief sonst nie. Seit dem Tag, als er erfahren hatte, dass das Gut Shopcutte versteigert werden sollte, war er fest entschlossen gewesen, es zu kaufen. Er hatte beinah zehn Jahre auf eine solche Gelegenheit gewartet. Und jetzt, wo es endlich so weit war, kreisten seine Gedanken nicht um die Versteigerung, sondern um Melly.
    Was wollte sie hier? Sie war an einem der Objekte interessiert, so viel stand fest. Sie verfolgte die Auktion aufmerksam und hielt die Broschüre in der Hand.
    Aber welcher Posten interessierte sie? Das Herrenhaus war es nicht gewesen, das Ackerland konnte es auch nicht sein.
    Finn hob mechanisch die Hand, um ein Gebot gegen Audley Slater für das Ackerland abzugeben. Audley war ein Landwirt aus der Umgebung, dessen Familie hier schon seit vielen Generationen ansässig war. Sein Land grenzte an das Gut, und Finn konnte verstehen, dass er großes Interesse an dem Kauf hatte.
    Doch Audley war ein konservativer Landwirt, der

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