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Geliebte Betrügerin

Geliebte Betrügerin

Titel: Geliebte Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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dass sie sich duckten, wenn er sie ansprach. Er brauchte niemanden, der ihm Manieren beibrachte. Miss Lockhart war nur engagiert worden, damit ihm das Findelkind, das er für seine Pläne benötigte, keine Schwierigkeiten machte. Und Miss Lockhart tat gut daran, das nicht zu vergessen.
    Also würde er den anderen Männern ins Spielzimmer folgen, trinken und Karten spielen. Unter der Tür stehend betrachtete er die Gentlemen, die ihn einfach so mit Lady Pitchford allein gelassen hatten. Großvater hielt in einem großen Polstersessel Hof. Lewis stand unschlüssig an der Seite, spielte nicht Karten, unterhielt sich auch nicht. Wie immer das fünfte Rad am Kutschwagen, was Kerrich aber mehr Lewis selbst zuschrieb als der Arroganz der anderen Gäste. Die anderen Gäste, seine Gäste, seine Freunde, seinesgleichen … Er starrte wütend vor sich hin.
    Es hatte eine Zeit gegeben, nur einen Monat war es her, da hatte er über diese Männer die Nase gerümpft. jahrelang hatte er sich ihr Gejammer angehört und sie Pantoffelhelden genannt. Die Sklaven ihrer Ehefrauen.
    Wenn er weiter darüber nachdachte, stieß er am Ende noch auf eine Parallele zwischen diesen Männern und sich selbst, insbesondere solange ihm Miss Lockharts Stimme noch in den Ohren klingelte. Er ließ das Denken lieber bleiben.
    »Kerrich, komm herein!«, rief Lord Reynard. »Diese Gentlemen hier fragen mich gerade über deinen plötzlichen Hang zur Menschenliebe aus.«
    »Wenn ich mich recht erinnere, lautete die Frage ›Warum zur Hölle nimmt sich Kerrich eines Kindes und einer Gouvernante an?‹« Lord Swearn saß am Kartentisch und wartete darauf zu geben. Der Mann war fünfzig Jahre alt, die Haare wuchsen ihm aus den Ohren, nicht auf dem Kopf. Man hätte meinen können, ein Mann seines Alters wisse es besser, aber er und Lady Swearn hatten letztes Jahr ein Kind in die Welt gesetzt. Er konnte sich noch nicht einmal auf die närrische Schwäche des älteren Mannes für seine junge Frau berufen, denn die beiden waren seit fünfundzwanzig Jahren verheiratet und das Baby war das jüngste von sieben Kindern.
    »Mensch, Kerrich. Sie waren mir immer eine Inspiration. Keine Frau, keine Kinder – ein friedliches Leben.« Lord Pitchford grinste, als wolle er einen Scherz machen, aber das nahm ihm keiner der anderen Männer ab. Seine Frau und sein Kind waren schließlich schon gegangen, aber er lungerte nach wie vor hier rum, lehnte breit am Sideboard und schmauchte selbstzufrieden seine Zigarre. Aber Lady Pitchford wusste, wie sie ihn klein bekam. Sobald sie zu reden anfing, schrumpfte er in sich zusammen und zog einen Flunsch wie ein kleiner junge, der sich einen Tadel eingefangen hatte.
    »Ich habe ihnen erklärt, warum du die kleine Beth aufgenommen hast, aber sie kreischen herum wie eine Ansammlung von Pfauen«, zog Lord Reynard gutmütig über die Männer her, die er kannte, seit sie alle kleine Rotznasen gewesen waren, wie er immer zu sagen pflegte.
    »Sie haben leicht reden, Sir«, sagte Lord Colbrook. »Sie haben schließlich keine Frau.«
    »Richtig. Aber ich vermisse meine Frau sehr.«
    Reynards scharfer Tonfall ließ Colbrook rot anlaufen. »Verzeihung«, murmelte er. »Das war unbedacht.«
    »Sie haben doch eh nicht das Zeug zum Denken«, sagte Kerrich und tippte sich an die Stirn.
    Colbrook nickte verdrießlich und gab Karten. Er war zufrieden damit, seiner Frau zu gehorchen, denn selbst er musste zugeben, dass sie ihm an Intelligenz und Scharfsinn überlegen war.
    »Der Punkt ist doch, Devon, dass du dem Kind ein gutes Leben hättest bieten können, ohne es gleich ins Haus zu nehmen. Und diese Hexe von einer Gouvernante!« Mr. Tomlin schüttete seinen Whisky hinunter, als täte ihm schon der bloße Gedanke an Miss Lockhart weh.
    Vor seiner Heirat war Tomlin nur der zügellose, reiche Sohn eines halb-adeligen Kaufmanns gewesen. Kerrich erinnerte sich noch gut an ihre gemeinsamen Streifzüge durch London. Sie hatten getrunken, herumgehurt und sich in Schlägereien gestürzt, obgleich Tomlin ein miserabler Kämpfer war und dazu neigte, ständig im falschen Moment im Wege zu sein.
    Und jetzt? Bah! jetzt verbrachte Tomlin die Abende zu Hause bei seiner hübschen jungen Frau oder lief wie an ihr festgekettet auf standesgemäßen Veranstaltungen herum, auf dass sie zum Wohle der Kinder ihre gesellschaftliche Position zementierten.
    Auch Lord Albon, der schweigend und mit der Konzentration des passionierten Spielers die Karten vom Tisch hob, war wie alle

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