Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geliebte Betrügerin

Geliebte Betrügerin

Titel: Geliebte Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
Vom Netzwerk:
verbarg ihre Figur. Sie verbarg ihr Alter.
    Er hatte ihr in die Augen gesehen. Aufgewühlte Augen, blau wie der Himmel es war, bevor der Herbststurm losbrach. Angsterfüllte Augen. Zornig und ausweichend.
    Was verbarg sie sonst noch?

Kapitel 15
    Aber morgen hatte Pamela ihren halben Tag frei. Sie konnte es kaum erwarten, Kerrichs Stadthaus zu verlassen und zu Hannah zu eilen.
    Alles wollte sie ihrer Freundin erzählen: Wie gerne sie sich mit Kerrich unterhielt, wie seltsam er sich benahm – diese Küsserei! – und wie schwach sie gewesen war, sich ihm zu fügen.
    Und dass ihr schlimmster Albtraum wahr geworden war, als sie die Augen aufgeschlagen und sein schönes, widerwärtig selbstgefälliges Gesicht gesehen hatte. Sie, Pamela Lockhart, hatte Lord Kerrich geküsst, einen Mann, der mit seinen sexuellen Eskapaden sogar ihren Vater in den Schatten stellte.
    Sie musste es jemandem gestehen, und sie brauchte j emanden, der ihr ihr eigenes Benehmen erklärte.
    Doch als sie die Vornehme Akademie der Gouvernanten betrat und Hannah sie mit einem Freudenschrei begrüßte, fehlten ihr die Worte. Hannahs Herzenswärme, die freundlichen braunen Augen, der scharfe Verstand und ihre Treue machten sie zur perfekten Freundin. Doch wie erklärte man einer Freundin, dass man verrückt geworden war?
    Pamela widmete sich den Bediensteten, bis sie ihre Gedanken geordnet hatte, begrüßte sie und gab ihrer Dankbarkeit Ausdruck, dass sie so gut für Hannah sorgten. Man geleitete sie ins Arbeitszimmer, wo sie vor dem Kamin auf dem bequemsten Stuhl Platz nahm. Hannah gab ihr einen Brief von Charlotte, den Pamela in der aufrichtigen Hoffnung las, Charlottes frisch angetrauter Ehemann möge zur Vernunft kommen und sie lieben, wie sie es verdiente. Sie zögerte, den Brief aus der Hand zu legen und las einige Stellen nochmals, aber schließlich konnte sie nicht länger warten. Sie sah lächelnd zu Hannah auf.
    »Wisch dir diesen lächerlichen Puder und dieses grauenhafte Rouge ab.« Hannah gab ihr ein Taschentuch. »Das ist nicht zum Anschauen.«
    Pamela lachte, ging zum Spiegel, wo Cusheon ihr eine Schüssel mit Wasser reichte und wusch sich das Gesicht, bis die wirkliche Pamela zum Vorschein kam.
    Aber sie hatte sich verändert. Um die Augen spielte eine gewisse Unruhe, ein hoffnungsfrohes Lachen zupfte an ihren Mundwinkeln. Sie brauchte sich nur umzudrehen und zu sagen:
Lord Kerrich hat mich geküsst.
Aber stattdessen ging sie zu ihrem Stuhl zurück und stellte fest: »Das fühlt sich wunderbar an.«
    »Du bist eine solche Schönheit. Wenn ich nur daran denke, dass die unzumutbaren Forderungen dieses Mannes dir abverlangen, deine Schönheit zu verstecken …« Hannah schüttelte den Kopf.
    »Eigentlich ist es auf eine seltsame Art und Weise ganz amüsant. Keiner erkennt mich.«
Mit Ausnahme von Lord Kerrich, der mich geküsst hat.
    Hannah lehnte sich in ihrem Stuhl nach vorn. »Du musst mir alles erzählen«, forderte sie Pamela auf.
    Lord Kerrich hat mich geküsst.
»Meine Anstellung entwickelt sich gut. Beth ist ein liebes Mädchen, nicht zu schüchtern und immer bereit, alles zu tun, was wir verlangen, nur damit sie in Kerrichs Haus bleiben kann.« Cusheon brachte das Teetablett herein. Pamela dankte ihm.
    Hannah schenkte ein und runzelte besorgt die Stirn. »Wäre sie denn am Boden zerstört, wenn Seine selbstgefällige Lordschaft sie nicht behält?«
    Seine selbstgefällige Lordschaft hat mich geküsst.
»Ich tue, was ich kann, Beth so viel wie möglich beizubringen, und ihn ermuntere ich dazu, Zeit mit ihr zu verbringen.« Pamela lachte und lobte sich selbst dafür, wie normal sie sich anhörte. »Ob du es glaubst oder nicht, die zwei haben vieles gemeinsam. Sie lieben beide Pferde.« Pamela nahm einen Teller entgegen. »Cusheonl Mein Lieblingsgebäck! Danke!«
    »Schön, Sie wieder hier zu haben, Miss.« Cusheon verbeugte sich und zog sich diskret zurück.
    Hannah lehnte sich wieder an, legte den Kopf schief und stichelte: »Ist er immer noch so unachtsam, dich für eine unattraktive alte Schachtel zu halten?«
    Ja, aber geküsst hat er mich trotzdem.
»Er ist eben ein Mann. Männer sehen nur die Oberfläche und nicht, was darunter steckt.«
    Cusheon war nur bis zur Tür gegangen und räusperte sich.
    »Sie natürlich nicht, Cusheon.« Pamela lächelte ihn an.
    »Die gesamte Weisheit des männlichen Geschlechts hat sich in Ihnen vereinigt.«
    Cusheon verbeugte sich erneut, dann nahm er wieder seinen Posten an der Tür

Weitere Kostenlose Bücher