Geliebte der Ewigkeit (German Edition)
zugänglich sein. „Was ist es?“ Sie wollte ihn schütteln, doch er merkte es ohnehin nicht. Ihr Gehirn arbeitete auf Hochtouren und kam zum einzig logischen Schluss. „Es ist Blut.”
„Nicht deines.” Quinn küsste Morrighans Kopf, die von ihrem Zorn erhitzte Wange wärmte seine Brust und er wischte die letzten Tränen ihrer Verzweiflung fort.
Warum quälte dieser verfluchte
Caochladh
sie mit überflüssigen Informationen, genügte dem Bastard nicht, dass er letztendlich als Sieger hervorginge?
Langsam verstand er die Abscheu der
Beirshin
, der geborenen Werwölfe, gegen die aus Menschen gewandelten Verwandten, sie trafen es mit ihrer unheiligen Brut nicht besser als die
Rugadh
mit ihren höllischen Abkömmlingen, den
Tiontaigh
. Die den Menschen innewohnende Bosheit verdarb sie beide.
Quinn schloss die Augen, Morrighans Widerstand gegen das Unabwendbare, zehrten an ihm und jagten letztlich das Gift in den letzten Winkel seines Körpers, der ihm nun viel schneller zum Kerker wurde.
„Tu das nicht”, hauchte Morrighan, neue Tränen benetzten seine Brust und die wachsende Anspannung in ihrem Körper zeigte ihm, dass sie den Kampf im Gegensatz zu ihm nicht aufgab. Doch noch fand sie nicht den Weg aus der Trance und schaffte sie es, wäre es für ihn zu spät.
Eisige Kälte kroch immer höher in seinem Körper und bald musste er Morrighan loslassen, er ginge nicht das Risiko ein, dass sein erstarrter Körper zur Falle für sie wurde. Nur einen letzten Kuss, eine Berührung ihres Gesichts, ein Streicheln ihres Haares, mehr nähme er nicht mit in sein Verlies und er gäbe alles, sich ein letztes Mal von ihr zu nähren. Doch der Wunsch verbot sich von selbst, er weckte nur die
Sceathrach
zum Leben und auch der Gedanke, dass Morrighans Blut in den Mauern seines Gefängnisses floss, unerreichbar für ihn und doch so nah, war ihm unerträglich, wie die Vorstellung sie harre für den Rest ihres Lebens an seiner Seite aus, verblendet von der Vorstellung, das Unumkehrbare rückgängig zu machen. Er zweifelte keine Sekunde an ihren Erfolg, in seinen Augen war ihr Talent an die Toten verschwendet, doch sie würde ihr eigenes Wohl über seinem vergessen, ihren Kampf gegen den Tumor dem seinen gegen seinen Körper unterordnen.
„Halte … dein Wort“, bat er sie flüsternd, auch wenn er das seine brach, sie mit ihrer Krankheit allein ließ, mit Nathair…
Verdammt, wie konnte er das vergessen? Morrighan war schutzlos ohne ihn, er hätte sich um einen Ersatz kümmern müssen, einen Bruder, der sich ihrer annahm.
Cináed, ihm vertraute er. Als
Lykaner
hatte er zwar einen schweren Stand in der Bruderschaft, aber er war mehr als ein Waffenbruder, er war ein Freund, er beschützte Morrighan nicht nur vor Nathair, er verteidigte sie selbst gegen den Orden, für den sie die Ausgeburt des Bösen war. Das Schicksal spielte von Anfang an ein böses Spiel mit ihm, aber er begäbe sich als glücklicher Mann in seinen Kerker, wenn es Cináed erlaube, seine magischen Fähigkeiten zu nutzen, die
Sceathrach
aus Morrighan auszutreiben. Und noch etwas verlangte er vom Schicksal als Gegenleistung für die Ewigkeit in Einsamkeit, einen Anruf.
Mit übermenschlicher Anstrengung streckte Quinn seine Hand nach dem Telefon auf dem Nachttisch aus, um den Anruf zu tätigen, den er zu lange vor sich herschob. Vor Anstrengung keuchend stellte er das Telefon neben sich auf dem Bett ab, stieß den Hörer von der Gabel und wählte die Nummer, die Morrighan das Leben rettete. Er nahm den Hörer, wartete auf den Rufton, aber es herrschte nur Stille.
„Verdammt!” Die Leitung war tot und das Schicksal grinste ihm höhnisch ins Gesicht.
Er hatte verflucht nochmal genug davon!
Übergangslos war Quinn wieder Herr seines Körpers, lehnte sich gegen die Kerkerhaft auf und beugte sich über Morrighan. Er strich ihr Haar beiseite, die Wärme ihres Halses war kaum mehr als eine ferne Erinnerung für seine Lippen, aber sie kehrte zurück je näher sie der Stelle kamen, unter der ihr Blut pulsierte. In einem gleichmäßigen Rhythmus versprach es ihm die Rückkehr ins Leben.
Quinns Fänge durchstießen die Barriere ihrer Haut, er wollte sich nur so viel nehmen, um sich anschließend eine andere Blutwirtin zu suchen, deren Blut keine derartige Versuchung für ihn war und die er nicht wie Morrighan in Gefahr brachte, zu einem Monster zu mutieren. Aber die Verlockung, die süß auf seiner Zunge schmeckte und warm seine Kehle hinabrann, war stärker als
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