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Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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Sinnestäuschung
, griff ihr Verstand nach der einzig möglichen Erklärung, aber sie wusste es besser. Die Einschusslöcher vergrößerten sich tatsächlich und schuld daran war die anthrazitgraue Ummantelung der Patronen, für die sie keine Erklärung hatte und versäumte, sie von Quinn einzuholen. Was sich auf der Brust des verletzten Mannes abspielte, war Aufschluss genug.
    „Verwandle dich weiter und ich schieße deinen Schädel in Stücke.“
    Die Furcht in den Augen des zwischen Mann und Monstrum verharrenden Geschöpfs gaben Antworten auf Fragen, die sich erst in Morrighans Kopf formten. Die Werwolfgestalt trieb die Heilung der Kreatur voran, aber sie bewahrte sie nicht vor dem Tod durch einen gezielten Schuss in seinen Schädel. Wozu Quinn in seiner Verfassung niemals fähig wäre und sie betete, die einzige zu sein, der das bewusst war.
    „Das ist die Schlampe nicht wert.“
    Morrighan entließ leise den Atem, den sie vor Anspannung anhielt bis ihr Gebet Gehör fand und die Mischung aus Mensch und Bestie den Rückzug antrat.
    Quinn sackte neben ihr zusammen, sein Arm gab den verzweifelten Klammergriff um ihre Taille auf, pure Willenskraft hielt seine Waffenhand oben.
    Morrighan umschloss mit beiden Händen seine um die Glock verkrampften Finger. „Gib sie mir, Quinn, er ist fort.” Das Zittern wurde stärker, das Krampfen, sie legte ihre Finger unter sein Kinn, zwang ihn, seinen Blick von der Tür auf sie zu richten. Seine glasigen Augen gaben ihr keinen Hinweis, ob er verstand, was sie sagte. Sie bog seine Finger auf, langsam, damit sich kein versehentlicher Schuss löste. „So ist es gut.” Endlich lockerte sich der Griff und sie nahm die Glock an sich. Ihr verletztes Handgelenk protestierte gegen das Gewicht der Waffe, aber sie benötigte ihre gesunde Hand, um Quinn zu stützen.
    „Wir müssen hier weg.“ Sie fasste ihn unter, sein Körper war schweißbedeckt und eiskalt, seine Atmung ging schleppend.
    „Nicht”, hielt sie ihn ab, sich mit ihrer Hilfe auf die Matratze zu hieven.
    „Er wird nicht zurückkommen …” Seine stoßweise Atmung entließ die Worte nur bruchstückhaft. “… muss sich regenerieren … Munition … gewandelter Mensch …
Neamh
… wie Säure …” Quinn nutzte sein Körpergewicht, kippte nach vorn aufs Bett und rollte sich um Atem ringend auf den Rücken. Morrighan legte die Waffe auf den Nachttisch, hob seine über den Rand hängenden Beine ins Bett, sank neben ihn, um ihren verletzten Knöchel zu entlasten und die Bisswunde an seiner Schulter in Augenschein zu nehmen.
    „… nicht … tief”, presste er hervor.
    „Es ist egal, wie tief der Biss ist, er sagte …“, sie sprach es nicht aus, Quinn wusste sicher sehr gut, was mit ihm passierte, ihre halbgaren Erklärungsversuche waren überflüssig. Sie untersuchte die Kombination aus tiefen punktierenden Wunden und wie durch eine scharfe Klinge aufgeschlitzte Haut „Wir müssen das ausspülen, desinfizieren, von mir aus auch ausschneiden oder ausbrennen.” Sie wollte ihn nicht mit ihrer Verzweiflung belasten, aber er durfte nicht wie ein Komapatient enden, eingepfercht in einen unsterblichen Körper.
    „… nicht helfen, Morrighan … “
    Sie berührte mit ihrem Handrücken seine Stirn, strich über seine Wange, hinunter zu seinem Hals, stellte einen deutlichen Temperaturunterschied fest. Sein Körper fieberte nicht, um das Gift auszuschwemmen, er kühlte aus und fügte sich so kampflos in sein Schicksal. Morrighan fühlte seinen Puls in der Halsbeuge, er war erschreckend langsam und jeder mühsame Atemzug entfernte ihn von ihr, wie jeder schleppende Schlag seines Herzens, der das Gift in ihm verteilte.
    Sie wischte entschlossen die aufsteigenden Tränen fort. „Du wirst dich nicht einfach davonstehlen.” Sie schlug sacht gegen seine Wange. „Sieh mich an!”
    „… zu spät.” Seine Worte waren ein angestrengtes Flüstern. Aber er hatte genug Kraft, sich aufzurichten und gegen das Betthaupt zu lehnen, den Arm einladend zu heben. „… dich halten.”
    Sie kroch über das Bett zu ihm, aber sie schob seinen Arm zur Seite. „Es gibt ein Gegenmittel.” Seine Art war nicht in der Steinzeit stehengeblieben, sie entwickelte sich so erfolgreich, dass sie ein von Menschen weitgehend unbemerktes Dasein führte und wo es Entwicklung gab, existierte auch eine Form von Wissenschaft, verdammt, sie würde sich selbst der Magie bedienen, an die er glaubte. Es musste ein Heilmittel geben und es musste leicht

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