Geliebte der Ewigkeit (German Edition)
und glitt leise aus dem Bett. Sie folgte ihm, war schon halb aus dem Bett, doch Quinns warnend erhobene Hand bedeutete ihr, sich nicht zu rühren. Er verschwendete keine Zeit, nackt wie er war steuerte er die Tür an, öffnete einen Spalt und schlüpfte hinaus. Ein Blitz flackerte hinter den geschlossenen Vorhängen, kurz darauf krachte der Donner, angestrengt lauschte Morrighan in die Dunkelheit, hörte nichts unter dem ausrollenden Donnergrollen.
Quinn irrte, wenn er annahm, sie sähe zu wie er den Helden spielte, sie war ihm auch gegen den
Wendigo
eine Hilfe und seine Unsterblichkeit kannte Grenzen.
Was gäbe sie jetzt für ihr Skalpell. Die einzige Waffe im Schlafzimmer nahm Quinn an sich, aber vielleicht fand sich etwas Nützliches im Badezimmer, zur Not funktionierte sie ihr Haarspray zur Waffe um. Sie verließ so leise wie möglich das Bett, verschwendete wie Quinn keine Zeit mit Anziehen.
Ein bedrohliches Knurren drang durch den Türspalt, sie spähte in den Nebenraum, ein greller Blitz erhellte die Szene vor ihren Augen. Quinn stand mit dem Rücken zu ihr, von einem Eindringling sah sie nichts bis sich ein schneller Schatten durchs Zimmer bewegte.
Ein Schuss krachte, doch Quinn verfehlte sein Ziel, warf sich stattdessen im Licht des Blitzes seinem Gegner entgegen. Beide kollidierten in der Luft miteinander, die Wucht des Aufpralls schlug Quinn die Glock aus der Hand, sie schlitterte über den Boden und es war Morrighan unmöglich auszumachen, wo sie zu Liegen kam. Sie begrub die Hoffnung, Quinn mit der Waffe zu Hilfe zu eilen, wahrscheinlich war es besser so. Es war eine Illusion, den Schaden durch gezielte Schüsse auf ungefährliche Körperstellen, wie die Extremitäten, gering zu halten, eine so gute Schützin war sie nicht, zudem stoppte sie niemanden, wenn sie sich nicht ein Coops Überlebensregel Nummer eins hielt und auf die Brust der Zielperson schoss, des Werwolfs …
Morrighans Herz setzte einen Schlag aus, sobald sie erkannte, mit wem Quinn sich anlegte, dass, was sie für das Knurren eines Hundes hielt, sich in Wahrheit der Kehle eines riesenhaften, aufrecht kämpfenden Wolfs entrang. Das Monster riss das Maul auf und schlug seine Reißzähne in Quinns Schulter, verfehlte seinen Kopf nur knapp, den ungeschützten Hals mit seinen großen Gefäßen, die bereits einer dieser monströsen Fänge zerfetzen konnte. Quinns Befreiungsversuche rissen den Schädel des Werwolfs mit, aber das brachte ihn nicht dazu, von seiner Beute abzulassen.
Quinns Schläge prasselten auf den Wolfsschädel nieder, seine Faust brach Knochen, versank schmatzend in blutigem Gewebe, bis die mörderischen Kiefer sich mit einem schmerzerfüllten Jaulen öffneten und seine Schulter freigaben. Geschlagen gab sich sein Gegner jedoch nicht, stieß sich mit einem kraftvollen Impuls ab, brachte Quinn aus dem Gleichgewicht und nutzte seine Chance zu einem neuen Angriff. Quinn wurde von der Masse des Werwolfs zurückgeschleudert, ein Blitz zuckte über die Kämpfenden, Donner rollte über ihr Keuchen und Knurren und ging nahtlos in das Krachen der Einrichtung über. Morrighan schrie Quinns Namen.
Dann herrschte Totenstille.
Wie in Zeitlupe löste sich der Werwolf von Quinns leblosem Körper in den Trümmern, richtete sich auf, gelbe Augen nahmen sie ins Visier. Morrighan schlug die Tür zu, gleich darauf wurde sie von der anderen Seite aus der Verankerung gedrückt. Die Wucht warf sie zurück und erst der massive Bettpfosten bremste sie, riss den Schrei von ihren Lippen und trieb die Luft aus ihren Lungen. Sie füllte sie mit einem schmerzhaften Atemzug, versuchte die Benommenheit abzuschütteln, da packten sie krallenbewehrte Klauen und zerrten sie über das Bett bis zu dessen hölzernem Haupt. Struppiges Fell drückte sich in ihren Rücken, das aus einer breiten Brust sprießte, die sich unter schnellen Atemzügen hob und senkte.
Das Vieh benutzte sie als Schutzschild!
Aber das hieß auch, Quinn war am Leben, sie musste den Werwolf also nur so lange beschäftigen, bis er ihr zu Hilfe eilte. Was ihr Verstand als Größenwahnsinn abtat, bezeichnete ihr Überlebensinstinkt als ihre einzige Chance. Sie hörte auf ihren Instinkt und kämpfte gegen den Griff des Werwolfs an, statt um ihr Leben zu betteln. Dazu fehlte ihr auch die Luft, da sich der Arm fester um ihre Kehle schloss. In ihrem Selbstverteidigungskurs lernte sie, dass es sich um den Löwengriff handelte, der nur schwer oder gar nicht zu brechen war. In ihrer
Weitere Kostenlose Bücher