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Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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Gesicht war von klassischer Schönheit mit markant geschnittenen Zügen, seine Haut fast so hell wie Morrighans. Seine Oberlippe war etwas schmaler als seine Unterlippe, was seinem sanften Lächeln jedoch keinen Abbruch tat. Das Bemerkenswerteste an seinem Gesicht waren seine grünen Augen. Kalt, aber unglaublich schön. Wie Smaragde. Er war fast so groß wie Quinn, besaß aber nicht seine breite Schultern. Er teilte auch nicht Quinns Vorliebe für Schwarz. Ein bordeauxrotes Hemd hing ihm lässig über die Hose. Ein seltsamer Geruch umgab ihn und Morrighan brauchte eine Weile, bis sie darauf kam. Er roch nach Weihrauch. Nichts, das man mit dem Bösen in Verbindung brachte. Überhaupt, er wirkte in keiner Weise bedrohlich, dennoch war sie froh, dass Quinns massiger Körper zwischen ihnen stand.
    „Wer ist das?“, flüsterte sie, hatte jedoch das Gefühl, diese Frage nicht stellen zu müssen. Sein Gesicht war ihr auf eine Weise vertraut, die nicht in Worte zu fassen war.
    „Ich bin der, der für dich bestimmt ist, Mhór Rioghain.“
    In einer geschmeidigen Bewegung streckte er eine Hand nach ihr aus. Quinn zerrte sie hinter seinem Rücken hervor und legte ihre Hand in die des Fremden. Sie fühlte sich ebenso kalt wie Quinns an, als sie sich um ihre Finger schloss, um sie von Quinn fortzuziehen. Doch er tat es nicht sofort. Vielmehr blieb er wie erstarrt stehen, sah sie verwundert an. Irgendetwas an ihrer Berührung überraschte ihn. So sehr, dass sein Lächeln für die Dauer eines Herzschlags echt aussah. Möglicherweise täuschte sie sich, aber das intensive Grün seiner Augen schien plötzlich einige Nuancen heller zu werden. Dann wurde das Lächeln kühler, wirkte in seiner Sanftheit unecht. Er fixierte ihr Gesicht jetzt eher, als es nur verwundert anzusehen. Fragte er sich, warum er derart auf die erste Berührung reagiert hatte? Morrighan tat es, wurde aber nicht schlau aus dem Verhalten des Mannes. Er löste seinen Blick widerstrebend. Sein Mund öffnete sich, schloss sich wieder, als überlegte er, was er sagen wollte. Dann schüttelte er den Kopf. Warf ihr einen letzten, fragenden Blick zu, bevor er sich Quinn zuwandte.
    „Das war alles, du kannst gehen.“ Sanft, aber bestimmt, zog er sie mit. Doch ihr war nicht danach, sich in ihr Schicksal zu fügen. Nicht mehr. Als sie noch allein mit Quinn war, oder vielmehr mit demjenigen, zu dem er mutiert war, war sie bereit gewesen, aufzugeben. Nachdem sie wieder und wieder gescheitert war, ihn von dem Bann, unter dem er stand, zu befreien. Aber jetzt erwachte ihr Wille aufs Neue, weder sich noch Quinn kampflos aufzugeben.
    „Ich bin keine verdammte Pizza.“ Sie riss sich los. „Und du bist nicht sein verfluchter Bote, Quinn!“
    „Humor, wie erfrischend.“ Nathair sah nicht amüsiert aus. „Lughaidh erzählte mir davon. Ich bin geneigt, dir das eine oder andere durchgehen zu lassen. Aber nicht vor meinen Untergebenen.“
    „Quinn ist nicht Ihr Untergebener.“ Sie sagte das nur, um Nathair am Reden zu halten, während sie über ihre nächsten Schritte nachdachte. Seine Erwiderung degradierte sie zur Hintergrundmusik. Zweimal war es ihr möglich gewesen, zu Quinn vorzudringen, zweimal legte sich der Bann wieder über sein Bewusstsein. Worte erreichten ihn, aber hielten ihn nicht permanent. Das Gleiche galt für ihr Blut. Also musste sie zu anderen Mitteln greifen. Keiner ihrer bisherigen Angriffe hatte ihr den Mann zurückgebracht, den sie kannte. Sie hatten ihn derart ausrasten lassen, dass sie um ihr Leben fürchtete. Auf eine Wiederholung war sie nicht scharf, aber sie würde es versuchen, wenn sie sich von einem Kinnhaken, einem Tritt oder einer kratzbürstigen Attacke Erfolg verspräche. Sie musste andere Geschütze auffahren.
    Sie machte einen Satz auf Quinn zu, rammte ihm beide Fäuste in den Solarplexus. Das sollte ihn zur Besinnung bringen oder ihm eine kurzfristige Bewusstlosigkeit bescheren. Das war wie den Neustartknopf zu drücken. In der einen Sekunde war er weg und sein Hirn unterversorgt, aber sobald sich der Blutfluss normalisierte, bestand die Chance, dass Quinn wieder er selbst wäre. Oder tot.
    Selbstverständlich existierte das Restrisiko eines Reflextodes. Aber sie ging das Wagnis ein, bei einem unsterblichen und sich selbst regenerierenden Rugadh eine Vorerkrankung des vegetativen Nervensystems auszuschließen. Mit einer seltsamen Mischung aus wütendem Knurren und überraschtem Aufkeuchen taumelte Quinn rückwärts. Ihr Angriff war

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