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Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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allein deswegen so effektiv, weil niemand damit gerechnet hatte. Quinns Hand griff ins Leere, sein Schwung riss sie mit und sie stürzten zu Boden. Morrighan landete auf ihm.
    „Quinn?“ Sie schlug sacht gegen seine Wange. Er war tatsächlich kurzfristig weggetreten. „Ich bin es, Morrighan.“
    Seine Augen öffneten sich. Sofort sah sie die Runen darin, aber nur noch Schatten ihrer selbst. Dann verblassten sie. Verdrängt von bernsteinfarbenen Sprenkeln. Sie hatte ihn zurück. Vermutlich war ihre erste Reaktion die dümmste aller möglichen Optionen, aber sie konnte nicht anders, sie küsste ihn. Ihre Lippen berührten sich viel zu kurz, da wurde sie von ihm hinuntergerissen. Zwei kräftig gebaute Männer tauchten wie aus dem Nichts auf. Sie stürzten sich auf Quinn, der mit einer fließenden Bewegung auf die Füße kam und geschickt dem Schlagstock des einen auswich, um den anderen mit einem gezielten Schlag am Kinn zu treffen.
    „Nein!“, schrie sie, versuchte, Nathair abzuschütteln, der sie an den Oberarmen festhielt und aus der Gefahrenzone zerrte. Aber sie wollte nicht. Sie wollte zu Quinn, vor dem sich der Werwolf zu seiner stattlichen und Größe aufrichtete.
    Quinns Kinnhaken war wirklich gut platziert und wäre das Biest ein Mensch, könnte er ihn nicht so leicht abschütteln. Aber er war nur noch zu einem verschwindend geringen Teil menschlich. Der Rest waren struppig graues Fell, gelbe Raubtieraugen und tödliche Reißzähne. Wider alle Vernunft setzte Quinn seinen Angriff fort, landete mit der Schulter einen Treffer, der ähnlich traf wie ihr Rammstoß bei ihm. Die Wucht war jedoch um einiges größer. Glücklicherweise, schließlich musste er einen Werwolf von den Füßen holen.
    „Hinter dir!“ Sie bäumte sich in Nathairs Griff auf. Vergebens. Der Schlagstock fuhr auf Quinns Hinterkopf nieder. Er hätte eigentlich das Bewusstsein verlieren müssen, doch er fiel auf die Knie, war lediglich benommen und kämpfte sich sofort wieder hoch. Diesmal nahmen ihn gleich beide Männer, beziehungsweise Werwolf und …
    Sie sah den zweiten Mann fassungslos an. Er besaß Fänge, aber nicht zwei wie Quinn, sondern vier. Er mochte ein Vampir sein, aber er war kein Rugadh. Mit seinen geschätzten einsneunzig besaß er eine stattliche Größe nach menschlichen Maßstäben. Aber wirkte Quinn trotz seiner ungewöhnlichen Körpergröße und Muskelmasse reaktionsschnell und beweglich wie ein Quarterback, war dieser Kerl vom Kaliber eines bulligen Tackles, der dem Ballträger den Weg freiblockt und den eigenen Quarterback bei Passspielzügen schützt. Seine Haut war bleich, insgesamt wirkte er normaler, menschlicher im Vergleich zu Quinn. Weniger perfekt. Und dann sein Geruch. Morrighan kannte ihn nur zu gut. Sie war im Job täglich damit in Berührung gekommen. Der Kerl roch nach Tod. Wenn er ein Vampir war, dann, wie man ihn sich gemeinhin vorstellte. Untot.
    „Nicht, Quinn, wehr dich nicht!“ Zu nah war er den bedrohlichen Reißzähnen des Werwolfs. In den gelben Augen blitzten Erkennen und Häme. Liebend gern würde er wiederholen, was er schon einmal getan hatte. Quinns Gegenwehr kam ihm gelegen.
    „Hör auf sie“, mischte sich Nathair ein, „oder willst du, dass sie deinen Tod mit ansieht, vielleicht Schlimmeres?“ Sein Griff lockerte sich. Sie widerstand dem Impuls, sich loszureißen. „Sieh dir Mhór Rioghain an, sie fügt sich in ihr Schicksal.“ Zu ihrer Erleichterung kämpfte Quinn nicht mehr gegen die beiden Männer an, die ihn festhielten.
    „Nenn sie nicht so! Ihr Name ist Morrighan, sie ist nicht die …“
    „Wer ist sie nicht?“ Nathairs Hände strichen ihre Arme hinab, gaben sie frei. Er war sich ihrer Kapitulation sicher. Das durfte er auch, solange der Werwolf nur darauf wartete, dass sich Quinn widersetzte. „Ist sie nicht die Sceathrach? Die prophezeite Ausgeburt des Bösen? Die, die du geschworen hast …“
    „Schweig!“
    Morrighan erschrak, aber nicht wegen des scharfen Befehls, den Quinn Nathair erteilte. Es war der Ausdruck in seinem Gesicht. In seinen Zügen lag keine Wut, darin lag Angst. Nicht vor dem Vampir oder dem Werwolf und auch nicht vor Nathair. Er fürchtete, was Nathair zu sagen hatte. Ein ungutes Gefühl machte sich breit. Sie wünschte, sie hätte der Profilerin damals nicht so genau zugehört, als sie über das verräterische Mienenspiel gesprochen hatte, das sie nun bei Quinn beobachtete. Seine Augenbrauen waren angehoben und zu einer schiefen Kurve

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