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Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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Was immer er machte, er war gut darin. „Aber nein, ich beeinflusse dich nicht. Was du hier siehst, bin ich.“ Das hieß kein spanischer Akzent, keine schmierige Anmache. Sein Haar war nicht einmal gegelt. „Ich hätte gegen deinen Rugadh nicht die geringste Chance.“
    „Er ist nicht mehr mein …“ Eben in Nathairs Schlafzimmer hatte sie keine Tränen mehr, doch jetzt brannten sie in ihren Augen. „Er ist tot.“
    Leos Augenbrauen schossen in die Höhe. Er streckte seine Hand aus. Morrighan wollte sie wegschlagen, aber er war schnell genug, um ihre Wange zu berühren und seine Hand gleich wieder zurückzuziehen.
    „Ist das normal?“ Er präsentierte ihr seinen Zeigefinger, darauf eine silberne Träne. „Ich bin einer Roghnaigh noch nie so nah gekommen wie dir. Ich hätte mit roten Tränen gerechnet, wenn du verstehst, was ich meine. Aber Silber?“
    „Ich bin keine Roghnaigh, nicht Quinns. Ich habe ihn umgebracht. Ich bin Nathairs Sceathrach. Wahrscheinlich sorgt sie für diese Abnormität.“
    „Als ob die Ausgeburt des Bösen Tränen hätte“, spottete Leo. „Nein, das sind deine.“ Er zögerte. „Was erzählst du ständig über den Rugadh? Er ist alles, nur nicht tot.“
    „Doch. Lughaidh hat es Nathair erzählt.“
    „Lughaidh.“ Seine Stimme drückte Abscheu und Furcht zugleich aus. Dennoch brachte er ein Grinsen zustande. „Aber der Lieblingslakai Nathairs weiß eben auch nicht alles.“
    „Was soll das heißen?“
    „Wie ich bereits sagte, dein Rugadh lebt.“
    Am liebsten hätte sie Leo umarmt. Doch etwas riet ihr, es zu lassen. „Quinn lebt? Wo ist er? Kannst du mich zu ihm bringen?“ Sie war schon aus dem Bett, wartete ungeduldig, dass auch Leo aufstand.
    „Augenblick.“ Er erhob sich mit quälender Langsamkeit. „Er lebte noch, als ich ihn gesehen habe. Und möglicherweise würde ihn etwas Blut wieder auf die Beine bringen.“
    „Ich will zu ihm. Sofort.“
    „Das ist kompliziert und gefährlich. Es ist besser, du vergisst ihn.“
    „Willst du Geld?“ Einen Freundschaftsdienst erwartete sie nicht von ihm. Sie waren keine Freunde, und wenn es gefährlich war, sollte Leo sein Geld haben.
    „Nun, das würde die Sache erleichtern. Sagen wir fünfzigtausend?“
    „Kein Problem.“
    Leos Gesicht verriet, dass er bedauerte, nicht mehr verlangt zu haben. Dank ihres ererbten Vermögens hätte sie ihm weit mehr bieten können. Und sie würde es ihm geben, wenn er mehr verlangte. Das Geld war ihr gleich. „Bitte Leo, bring mich zu ihm. Ich stelle dir einen Schuldschein aus, wenn du dich dann besser fühlst. Aber, bitte, bring mich hin.“
    „Schon gut. Ich vertraue dir. Stell mir einfach den Scheck vor dieser kleinen Zeremonie aus. Es wäre schade, aber womöglich erinnerst du dich danach weder an mich noch unsere Vereinbarung. Gehen wir.“

    Quinn erinnerte sich nicht, wo er sich befand und was geschehen war. Er wusste nur, dass er nicht aus dem Schlaf, sondern einer Bewusstlosigkeit erwacht sein musste. Sein Schädel fühlte sich wie in Watte gepackt an. Er war benebelt und desorientiert. Er hob den Kopf. So sehr er sich auch bemühte, etwas in der Dunkelheit zu erkennen, es gelang ihm nicht. Er blinzelte, fühlte, wie seine Lider über etwas rieben, das er nicht einzuordnen wusste. Etwas, das unmöglich seine Augen sein konnten, das aber dafür verantwortlich war, dass er nichts sah. Zu der Dunkelheit gesellte sich eisige Kälte, die in seinen nackten Rücken stach, in seine Haut sickerte und seine Knochen ausfüllte. Er versuchte, sich zu bewegen, doch er erreichte lediglich, dass sein Körper sich langsam um die eigene Achse drehte. Etwas zog an seinen Armen, wollte sie aus den Schultergelenken zerren. Allmählich wurde ihm klar, dass er selbst an den Gelenken zerrte. Sein Körpergewicht, das ihn nach unten zog, während die Handgelenke in irgendetwas festsaßen. Er bewegte seine Hände, wollte sie befreien, erntete aber nur brennenden Schmerz und das Knirschen von Leder.
    Jemand musste ihm Fesseln angelegt haben und sie saßen verdammt fest. Oder er war zu geschwächt, um sie zu zerreißen. Er spürte Feuchtigkeit unter den Zehen. Blut. Der Geruch bereitete ihm Übelkeit, aber weckte auch fürchterlichen Durst. Er erinnerte sich nicht, wann er sich das letzte Mal genährt hatte. Es musste längere Zeit zurückliegen, so schwach, wie er sich fühlte, so stark, wie das Verlangen nach Blut in ihm brannte.
    Eine Tür wurde geöffnet. Seine Zehen verloren den Kontakt zu dem

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