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Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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aus. Allein die Mischung mit einem ängstlichen Unterton nahm der Sache die Würze. „Ich hätte es wissen müssen. Dankbarkeit war für deinesgleichen schon immer ein Fremdwort.“
    Die Stimme entfernte sich. Wenn ihn seine Ohren nicht täuschten, lief Leo zu seiner Komplizin, die sich mit etwas Glück das Genick gebrochen hatte. „Wofür soll ich dankbar sein? Dass du mich verraten hast? Dass du mit dieser Missgeburt unter einer Decke steckst?“
    „Nach meiner Kenntnis hast du dich selbst in diese Lage gebracht, als du sie verraten hast. Und der Einzige, der mit ihr unter einer Decke steckte, warst du. Aber wie man sieht, macht sie das nicht zu jemandem, der dir etwas bedeutet.“
    Wovon zur Hölle sprach er? Was hatte er mit ihr zu schaffen? „Was sollte mir Nathairs Hure bedeuten? Glaubst du, ich kann ihn nicht an ihr riechen?“
    „Nathairs Hure?“ Diesmal war keine Angst in Leos verächtlichem Schnauben zu hören. In größerem Abstand fühlte er sich wohler. Und angriffslustiger. „Du bist ein noch größeres Arschloch, als ich angenommen habe. Ich habe ihr gleich gesagt, dass sie dich vergessen soll. Statt ihr Leben zu riskieren oder was immer Nathair mit ihr anstellen wird, wenn er hiervon erfährt. Doch aus einem unerfindlichen Grund bist du ihr wichtiger als ihre eigene Existenz. Sie hätte wissen müssen, wie dumm das ist.“ Ein leises Stöhnen unterbrach Leos Verteidigungsrede für eine Frau, die Quinn immer noch nicht mit sich in Verbindung zu bringen vermochte.
    „Wir sollten verschwinden. Er erkennt dich nicht. Du wirst ihn nicht dazu bringen, deine Hilfe anzunehmen.“ Während er mit ihr sprach, war Leos Tonfall nicht verächtlich oder ängstlich.
    Warum nur sagte ihm sein Instinkt, dass es besser war, ihr fernzubleiben? Obwohl ein Feigling wie Leo sie nicht für gefährlich hielt.
    „Ich werde ihn auf gar keinen Fall hierlassen. Und ich zahle dir eine Menge Geld für deine Hilfe.“
    Quinn hörte, wie sie unter Schmerzen Luft holte und den Geräuschen zufolge mühsam versuchte, aufzustehen. Sein gut platzierter Tritt sollte sie eigentlich längere Zeit außer Gefecht setzen. Sie war unmöglich ein Mensch. Oder einfach nur stur.
    „Schaff sie hier raus, Incubus, wenn du nicht willst, dass ich ihr den Kopf abreiße, sobald ich frei bin.“ Zur Untermalung der Drohung brachte er durch die Bewegung seiner Hände das Leder bedrohlich zum Knirschen. Allein seine Wut auf diese Frau bewirkte, dass er zu Kräften kam. Die Aussicht, sie zu töten. Er hörte ein leises Knistern. Druidenmagie. Jetzt war ihm klar, warum er die Fesseln nicht zerreißen konnte.
    „Er ist wie ein tollwütiges Tier, Doc. Er wird seine Drohung wahr machen, wenn wir ihn freilassen.“
    Doc? Quinn nahm nicht an, dass Leo, den er nicht zu seinen Freunden zählte, jemanden für seine ärztliche Versorgung herschaffte. Umso weniger, da der Incubus wusste, dass er weder Arzt noch Heiler benötigte.
    Dothúir. Das Wort blitzte auf, aber es entwischte ihm gleich wieder.
    „Er ist kein tollwütiges Tier.“
    Quinn verstand die hervorgepressten Worte kaum. Ebenso wenig wie er begriff, dass sie ihn verteidigte.
    „Ein Messer. Ich brauche ein Messer.“
    „Ich mache das. Wir brauchen mehr als ein einfaches Messer und ich wollte meine neue Errungenschaft immer schon einmal an Druidenmagie ausprobieren.“
    „Druiden … was?“ Es war seltsam, dass Nathairs Hure nicht wusste, wovon der Incubus sprach. „Leo, nein! Sein Rücken!“
    „Du willst es tatsächlich zu Ende bringen, du Feigling …“ Das Sirren einer Klinge durch die Luft, die zweifellos auf ihn zuflog, schnitt ihm jedes weitere Wort ab. Und das Seil, an dem er hing, durch. Aus dem Knistern wurde kurz ein Kreischen. Die Druidenmagie war für Leos Errungenschaft kein Problem. Quinn reagierte schnell. Er landete auf den Füßen. Doch seine Knie gaben nach, sodass er auf den glitschigen Boden krachte. Er rollte auf den Rücken, erwartete einen Angriff, aber niemand stürzte sich auf ihn. Versuchsweise drehte er die Handgelenke in den Ledermanschetten. Sie saßen eng und er war geschwächter als er sich eingestehen wollte.
    „Hättest du nicht warten können, bis wir bei ihm sind?“
    Ihre Stimme klang entsetzt. Quinn wurde nicht schlau aus ihr. Er hatte ihr einen festen Tritt versetzt, sie quer durch den Raum befördert. Ihr Aufprall war, wenn ihn sein Gehör nicht getäuscht hatte, hart und wie erhofft schmerzvoll, so gepresst, wie ihre Stimme klang. Trotzdem zeigte

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