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Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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glitschigen Untergrund. Sein Körper geriet wieder in die schmerzhafte Drehbewegung. Er wusste nicht, was er zu hören erwartet hatte. Keinesfalls aber einen erschrockenen Aufschrei. Er ging davon aus, dass derjenige, dem er seine Gefangenschaft verdankte, zurückgekehrt war. Aber würde der so auf seinen Anblick reagieren? Wohl kaum.
    Wenn er seinen Sinnen noch trauen durfte, leistete ihm mehr als eine Person Gesellschaft. Mindestens eine war kein Mensch. Weihrauchgeschwängerter Moschus, wie tief war er gesunken, dass ihn ein Incubus wie ein Stück Schlachtvieh aufhängte?
    Einer der Neuankömmlinge lief auf ihn zu, während der andere leise die Tür schloss. Der Zögerliche war der Incubus, sein verräterischer Geruch stieg Quinn weniger aufdringlich in die Nase als … wonach roch der zweite? Was war er?
    „Was haben sie dir angetan?“
    Das tränenerstickte Flüstern einer Frau. Sie rang um Fassung, als wollte sie ihn nicht mit ihrer Angst anstecken. Warum das Theater? Wenn sie mit dem Incubus unter einer Decke steckte, sollte sie nicht nur wissen, was mit ihm geschehen war, es sollte sie befriedigen, das Werk ihres Partners zu sehen. Stattdessen zeigte sie Betroffenheit.
    Ihr schneller Herzschlag jagte das Blut durch ihren Körper. Das Rauschen schwoll zu einem verführerischen Konzert an, das seine Fänge aus dem Zahnfleisch trieb. Angesichts des penetranten Incubus-Gestanks, der sich mit dem Geruch seines auf dem Boden verteilten Blutes mischte, war es Quinn unmöglich, herauszufinden, ob sie ein Mensch war oder ein Mischling. Sie umgab ein Duft, den er nicht einzuordnen wusste.
    „Quinn?“ Ihre Stimme brachte etwas zum Klingen, von dem er nicht wusste, ob es gut oder schlecht war. Er versuchte, sich zu erinnern, wem die Stimme gehörte, doch es wollte ihm nicht einfallen. Finger legten sich an sein Schlüsselbein, als beabsichtigen sie, ihn auf diese Weise zu stabilisieren. Da er nur ihre Fingerspitzen fühlte, ging er davon aus, dass sie, selbst wenn er nicht hochgezurrt war wie Schlachtvieh, kleiner war als er. Und wahrscheinlich viel schwächer. Letzten Endes war sie nur eine Frau, ein Mensch möglicherweise noch dazu. Ohne zu wissen warum, senkte er den Kopf. Es war schmerzhaft, aber irgendwie verspürte er den Drang, ihre Berührung zuzulassen. Ihre Fingerspitzen wanderten höher. Ohne es zu sehen, glaubte er zu wissen, dass sie ihre Zehenspitzen strapazierte, um nun zärtlich über seine Unterlippe zu fahren.
    „Keine Angst, ich bin es Morrighan.“
    Quinns Kopf zuckte zurück, als hätte sie ihn geschlagen. Mhór Rioghain. Der Name durchfuhr ihn wie ein eisiger Blitz. „Geh weg von mir“, zischte er und riss den Kopf zurück, als er das Gefühl hatte, sie wage erneut, ihn zu berühren. Sein Körper begann zu pendeln und es gelang ihm nicht, auf dem schmierigen Untergrund Halt zu finden.
    „Wir müssen ihn da runterholen.“
    Er wusste, dass er die vertraute Stimme kannte, aber er wusste auch, dass sie gefährlich war. Allein ihr Name alarmierte seine Instinkte, weckte den Wunsch, sie zu töten.
    „Wir müssen das Seil durchschneiden. Wir brauchen ein Messer. Sieh dort drüben nach. Auf dem Tisch.“
    Quinn spürte ihre Hände an seiner Taille. Sie hielten ihn fest, beendeten die schmerzhafte Pendelbewegung. Er wehrte sich gegen ihre Berührung, trat nach ihr, doch er wurde sie nicht los.
    „Hör auf, Quinn, du verletzt dich nur selbst.“
    Es war kein Befehl, es war ein tränenersticktes Flehen. Warum die Mitleidstour? „Nimm die Finger von mir, Missgeburt.“ Sein Knurren verfehlte seine Wirkung nicht. Sie tat, was er verlangte, aber sie blieb in seiner Nähe. Ihr Duft war ihm weiterhin nah.
    Er zog die Knie an die Brust und trat mit aller Kraft zu. Er musste sie frontal getroffen haben. Ihr mit seinem Tritt die Luft aus den Lungen getrieben haben, denn zu mehr als einem erstickten Keuchen war sie nicht fähig. Sekunden später hörte er ihren Körper mit einem dumpfen Knall auf dem Untergrund aufschlagen.
    „Hey, bist du irre?“
    Er kannte die Stimme des Incubus. Quinn stoppte die Schwingbewegung. Diesmal aus eigener Kraft, indem er die Zehennägel praktisch in das Holz unter seinen Füßen grub.
    „Leo!“ Er spie dessen Namen aus. „Du gehörst also doch zu ihnen. Ich hätte dich töten sollen, als ich die Gelegenheit hatte.“
    „Dann würdest du jetzt hier drin verrecken, Rugadh.“ Der Incubus wollte es ihm in gleicher Münze heimzahlen und spuckte das letzte Wort verächtlich

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