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Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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sie sich bestürzt, wie ihr Begleiter etwas Ähnliches mit ihm machte.
    „Er ist verletzt, siehst du das nicht?“
    „Er ist ein Rugadh“, antwortete Leo leichthin. „Er wird es überleben.“
    Der Incubus war mutig, weil er sich noch ein gutes Stück von Quinn entfernt aufhielt. Ganz im Gegensatz zu ihr.
    „Und das halte ich wiederum für keine gute Idee.“ Die Warnung in den Worten des Incubus war nicht zu überhören. „Er ist frei und wird allein zurechtkommen. Verschwinden wir.“
    Die Frau ignorierte die Warnung, näherte sich ihm ohne Zögern. Aber sie roch nach Angst. Das Schlagen ihres Herzens dröhnte in seinem Kopf. Er bewegte sich nicht. Wartete, bis sie nah genug war. Zu ihrem Herzschlag gesellte sich das Rauschen ihres Blutes. Seine Fänge pochten im gleichen, auf unheimliche Weise vertrauten Rhythmus.
    „Hilf mir, ihn …“
    Quinn packte ihre Kehle, die er blind fand, weil ihm das Rauschen den Weg wies. Er musste nur dorthin greifen, wo es unter ihrer Haut pulsierte. Fest schloss er die Finger um ihren Hals und riss sie zu Boden. Er rollte sich auf sie, schlug ihren Kopf auf den Fußboden und drückte sie mit dem Körper nach unten. Es dauerte nur Bruchteile von Sekunden. Er gab ihr nicht den Hauch einer Chance. Kein Schrei kam über ihre Lippen, so eng lagen seine Hände um ihre Kehle.
    „Scheiße“, hörte er Leo fluchen. „Lass sie los, du Wichser.“
    Quinn bleckte die Fänge, richtete sich auf seinem bewegungsunfähigen Opfer auf. „Komm näher und ich reiße ihr den Kopf ab“, zischte er in Richtung der Schritte, die auf ihn zueilten. Zufrieden stellte er fest, dass der Incubus augenblicklich gehorchte. Quinn hockte jetzt rittlings auf ihr und drückte ihre Arme mit den Oberschenkeln an ihren Körper, falls sie schneller als erwartet zu Bewusstsein kommen sollte. Doch sie regte sich nicht. Er hatte ihren Kopf fest auf den Boden geschlagen. Möglicherweise zu fest. Der Gedanke erschrak ihn.
    „Du hast sie umgebracht.“
    „Halt’s Maul oder verschwinde, Incubus“, knurrte er. Sein Blut rauschte in den Ohren, dass er ihren Herzschlag nicht mehr hörte. Er lockerte die Hände um ihren Hals, strich sacht über ihre Halsbeuge, suchte und fand ihren Puls. Wieso war er erleichtert? Eben noch hatte er nichts sehnlicher gewünscht als ihren Tod. Doch jetzt, da sie so nah bei ihm war, wusste er nicht mehr, warum er das eigentlich wollte.
    „Morrighan“, flüsterte er in der Hoffnung, ihren Namen auszusprechen, helfe seiner Erinnerung auf die Sprünge. Er beugte sich dicht über sie. Nahm ihren Duft in sich auf. Er war immer noch verführerisch und abstoßend zugleich. Verführerisch, weil er ihm vertraut war. Weil er das Gefühl hatte, einmal etwas für sie empfunden zu haben. Oder immer noch zu empfinden. Abstoßend, weil ihr Duft sich mit Nathairs unverkennbaren Gestank vermischt hatte.
    „Na, klingelt’s endlich bei dir, Arschloch?“
    Der Incubus bettelte förmlich darum, zu sterben. Vielleicht ging er auch davon aus, Quinn gäbe sich mit seiner Beute zufrieden und lege keinen Wert auf sein ungenießbares Incubus-Blut.
    „Sie ist die Kleine, die du die ganze Zeit mit Argusaugen bewacht hast. Nur, um sie Nathair bei der nächstbesten Gelegenheit auszuliefern. Ich hatte es dir tatsächlich abgenommen und geglaubt, dass du sie mochtest, soweit es einem Blutsauger wie dir möglich ist. Ich hoffe wirklich, sie ist tot. Denn du Wichser hast ihr nicht nur das Herz herausgerissen, sondern dir sicherlich auch noch eine saftige Belohnung dafür zahlen lassen. Zu dumm, dass Nathair nicht eben ein zuverlässiger Geschäftspartner ist.“
    Quinn reagierte nicht auf Leos Vorwürfe, sondern ertastete ihr Gesicht. Möglicherweise formte sich in seinem Kopf ein Bild von ihr und brachte die Erinnerung zurück. Er fuhr über ihr Kinn, fand ihre Lippen. Auf ihrer Oberlippe war er eine im Heilen begriffene Wunde. An seiner Fingerspitze klebte etwas Feuchtes. Er musste den Finger nicht an die Nase halten, um zu wissen, dass es Blut war, auch wenn sich der schwache Duft nur mühsam gegen den Geruch seines eigenen Blutes durchzusetzen vermochte. Er leckte es von der Fingerspitze und der vertraute Geschmack schien Erinnerungen wecken zu wollen. Doch etwas zwang sie zurück. Er schüttelte den Kopf und setzte die tastende Erkundung ihres Gesichts fort. Seine Finger wanderten weiter über ihre Wange zu ihren Augen. Er strich sacht über ihre Wimpern. Soweit ihn seine Fingerspitzen nicht täuschten, waren

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