Geliebte der Ewigkeit (German Edition)
wobei eine Fingerspitze sacht über ihre Haut strich. Quinns Grollen wurde bösartig und seine Arme zogen sie so fest an das Vibrieren, dass sie fürchtete, zu ersticken.
„Ich kann dich einigermaßen leiden, Quinn.“ Brachte den Lykaner denn nichts aus der Ruhe? Oder war das so eine Art Wettpinkeln unter Unsterblichen? „Morrighan könnte ich sogar mögen. Und ich bin durchaus offen für neue Erfahrungen.“
„Vielleicht solltest du die Erfahrung auffrischen, wie sich gebrochene Arme anfühlen. Oder Beine. Oder, besser, beides.“
Morrighan stemmte sich gegen Quinns kräftigen Körper, auch wenn ihn das nicht ernsthaft davon abhielte, eine derartige Drohung wahr zu machen.
„Ausgeprägtes Revierverhalten.“ Cináeds Stimme entfernte sich. Quinn hatte das Wettpinkeln anscheinend gewonnen. „Wir sollten diese hübschen Spielchen jetzt lieber lassen und verschwinden. Falls Nathair seine Meinung ändert, weil er ebenso ungern teilt wie du, Quinn. Oder sollte ich Teàrlach sagen?“
Quinn spannte sich bei der Erwähnung des Namens an und schob sie an den Schultern auf Abstand.
„Was hat der Fealltóir noch mit dir zu schaffen? Ich dachte, er und die anderen wurden für ihren Verrat bestraft?“
Sie schlang die Arme um sich. Ihr war plötzlich kalt und das lag nur zum Teil an Quinns tonloser Stimme.
„Vergiss es einfach, Quinn.“ Cináed wusste, was er angerichtet hatte. „Du kennst mich doch, ich rede manchmal, bevor ich denke.“
„Ja, ich kenne dich, und daher weiß ich, dass du das eben nicht tust.“ Quinn bemühte sich um Ruhe. „Also, was ist mit deinem Leathéan?“ Er sprach es wie eine Beleidigung aus.
„Du bist mein Leathéan.“
„Warum habe ich trotzdem das Gefühl, dass Teàrlach so schnell nicht aus unserem Leben verschwinden wird?“
„Weil er Nathair ist.“ Morrighan sah Quinn in die Augen. Wenn sie seinen Blick weiter mied, musste er annehmen, er sei nur der Ersatzmann. „Er ist ein Teil von ihm, nicht Nathair selbst. Teàrlachs Seele wurde zur Strafe für seinen Verrat in den Körper des Dämons verbannt.“
„Zumindest gibt es kein Platzproblem, denn Nathair besaß nie eine Seele.“
„Sei still, Cináed“, knurrte Quinn, bevor er sich an Morrighan wandte. „Hast du Mitleid mit dem Verräter?“
„Nenn ihn bitte nicht so.“ Sie versuchte, das Gesagte zu bereuen, als sie Quinns verbitterten Gesichtsausdruck sah, aber sie konnte es nicht. Sie senkte den Kopf, verdammt, sie wünschte, sie könnte es bereuen. Quinn legte seine Hand unter ihr Kinn.
„Dann hatte Cináed also recht mit dir und Teàrlach?“
„Nein, ich empfinde nicht mehr in dieser Weise für ihn. Es schmerzt nur zu wissen, welches Schicksal …“
„Dein Schicksal war ihm gleichgültig.“ Quinn fing die Träne auf, die sie nicht hatte wegblinzeln können. Er starrte auf seine Finger, zerrieb die Träne und schüttelte den Kopf, ehe er ihr den Rücken zukehrte und zum Wagen ging. „Fahren wir.“
Sie wollte ihm hinterherrennen, ihn festhalten, um auf der Stelle zu klären, dass Quinns Eifersucht unberechtigt war, doch Cináed hielt sie zurück.
„Lass ihn erst runterkommen.“
„Aber er hat keinen Grund zur Eifersucht.“ Sie bedauerte Teàrlachs Schicksal, aber nicht, weil sie ihm einen Platz in ihrem Leben einräumte. Und wenn, dann nicht in der Rolle ihres Gefährten. Diese Liebe war bloße Erinnerung, die umso schmerzhafter war, weil sie wusste, dass sich ihr Zorn gegen die falsche Person richtete. Cailleachs Intrigen hatten sie nicht weniger geblendet als Teàrlach. Sie besaß keine geringere Schuld am Verlauf der Ereignisse als er. Ihre Schwestern hätten nicht sterben müssen und Teàrlach … Doch das war Vergangenheit. Die Zeit ließ sich nicht zurückdrehen. Und das wollte Morrighan auch nicht. Sie hatte sich für Quinn entschieden und würde es immer wieder tun. Sie wollte sich Cináeds Griff um ihren Arm entwinden. Quinn war nun am Cherokee und stieg auf der Fahrerseite ein.
„Wir haben eine lange Fahrt vor uns“, sagte Cináed. „Das wird reichen, ihn zu beruhigen.“ Er trottete neben ihr her, öffnete die Fondtür statt der Beifahrertür.
Morrighan zögerte, einzusteigen.
„Warte, ich mache Platz für dich.“ Cináed schob etwas zur Seite, das sich unter einer Decke verbarg. Sein Blick sagte ihr, dass er wusste, was der wahre Grund für ihr Zögern war. Doch Cináed hatte recht, neben Quinn zu sitzen gäbe ihm das Gefühl, in die Enge getrieben zu werden.
Sie zwängte
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