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Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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sich neben die geheimnisvolle Fracht auf den Rücksitz. Die Decke verrutschte und der Lauf einer Maschinenpistole blitzte hervor.
    „Wir haben uns ein wenig eingedeckt, ehe wir der Bruderschaft den Rücken gekehrt haben“, erklärte Cináed.
    „Du hast das Zeug gestohlen“, brummte Quinn. War es ein gutes Zeichen, dass er seinen mit Enttäuschung gemischten Zorn nicht nur auf sie konzentrierte?
    „Ein Teil dieses Zeugs gehört ohnehin von Rechts wegen dir.“ Cináed setzte sich auf den Beifahrersitz. „Es gäbe ohne die Minen der Dál Goran kein Neamh. Réamann müsste ohne deine Familie die Munition mit dem beschichten, was ihn an die Spitze der Bruderschaft katapultiert hat. Aber ich wage zu bezweifeln, dass Intrigen und Lügen eine ähnliche Wirkung auf Tiontaigh hätten. Darin würde die untote Brut sich suhlen, statt zu verrotten.“
    Wer Réamann auch war, die Erwähnung seines Namens brachte Quinn dazu, seine Hände um das Lenkrad zu krampfen. Das Leder ächzte. Cináed warf ihr einen raschen Blick zu und sie begriff, was er beabsichtigte. Doch würde es ihm tatsächlich gelingen, Quinns Zorn verrauchen zu lassen, indem er ihn auf Réamann umlenkte? Oder sich?
    „Nenn mich ruhig einen Dieb, aber ich habe nicht vor, die Bruderschaft ohne goldenen Handschlag zu verlassen. Oder goldenen Arschtritt, wie in deinem Fall.“
    Morrighan betrachtete Cináed eingehender. War er nicht die Unterstützung, die sich Quinn von der Bruderschaft erhofft hatte? Cináed war weiß Gott das Pendant der sprichwörtlichen Kavallerie, die sicher auch zum Tragen gekommen wäre, wenn sie nicht mehr oder weniger im Weg gestanden hätte. Wenn Nathair sie nicht als Druckmittel hätte einsetzen können. Leistete Cináed Quinn nur einen Freundschaftsdienst? Verweigerte die Bruderschaft ihm ihre Hilfe wegen eines gebrochenen Eids?
    „Ich brauche die Almosen der Bruderschaft nicht.“ Das Lenkrad eines Cherokee war erstaunlich stabil.
    „Keine Almosen“, korrigierte Cináed. „Eine Aufwandsentschädigung für geleistete Dienste. Wie du weißt, bin ich im Vergleich zu dir ein armer Schlucker. Sieh es einfach als meinen bescheidenen Beitrag in unsere Zukunft.“
    Sie sollte den Mund halten, aber sie musste es wissen. „Bestraft dich die Bruderschaft, weil du mich nicht getötet hast?“
    Quinns Blick schoss im Rückspiegel zu ihr. Die Betroffenheit beantwortete ihre Frage.
    „Sie hatten kein Recht, mir ihre Unterstützung zu versagen. Allein dein Status als meine Leathéan …“
    Sie streckte eine Hand nach ihm aus, als er nicht weitersprach, legte sie auf seine Schulter. Er spannte sich unter der Berührung an, aber er schüttelte sie nicht ab. Er brauchte die Berührung mindestens so sehr wie sie, doch er war zu stolz, es zuzugeben. Zu verletzt. Meinte ihr Bruder das mit zukünftigem Schmerz? Ahnte er, dass sie Quinn früher oder später verletzen würde? Wie es aussah, früher als sie es für möglich gehalten hätte.
    „Ich muss aufhören, dich so zu nennen. Dein Gefährte existiert immer noch.“ Sein Blick hielt ihrem im Rückspiegel stand. Seine hart arbeitenden Wangenmuskeln zeigten, wie viel Kraft es ihn kostete. „Das Band, das dich an deinen Gefährten schmiedet, ist älter als das, was uns verbindet. Ich wäre ein Narr, daran festzuhalten und ich kann nicht zerreißen, was ich nicht einmal greifen kann.“
    Was ich nicht begreifen kann
. Dieser Satz hing zwischen ihnen und musste nicht ausgesprochen werden.
    „Es ist nicht stärker“, widersprach sie, strich über die Seite seines Halses. Sein Puls schlug schneller unter der Berührung. „Wäre es das, hätte ich mich nicht an dich binden können.“ Sie fischte in trüben Gewässern, verließ sich auf Teàrlachs Worte. Ausgerechnet jetzt verweigerte ihr Unterbewusstsein den Zugriff auf die Erinnerungen ihres früheren Ichs.
    „Nein“, Quinn löste eine Hand vom Lenkrad, ergriff ihre und küsste die Innenseite ihres Handgelenks. Es war ein Abschied. „Du weißt zu wenig über eine Bhannah, um das Ausmaß zu verstehen. Aber du wirst dich erinnern und zu deinem wahren Leathéan zurück wollen, Verräter oder nicht. Wir würden einander nur verletzen.“
    Das letzte Wort schwebte wie eine Drohung über ihrem Kopf. Wie betäubt zog sie die Hand zurück. Teàrlach hatte gesagt, dass es schwer werden würde. Aber er hatte in diesem Zusammenhang kein Wort über Quinn verloren. Nur, dass er ihren Schmerz lindern würde. Aber was kostete ihn das? Sie war davon

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