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Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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„Meine Macht sollte größer sein als ihre. Meine Macht hätte ausreichen müssen, dich zu schützen. Oder wenigstens, dich zu befreien. Ich verstehe das auch nicht. Erst der Duft des schwarzen Mohnes brachte die Erinnerung zurück. Ich habe also nicht das Recht, dir vorzuwerfen, dass du nur zu mir kommst, um mich um eine Seele zu bitten. Ohne diese Seele wärst du nicht hier.“
    „Es ist die Seele meines Leathéan.“
    „Teàrlachs Seele?“ Er trat einen Schritt zurück. Seine aufbrausende Wut zog wie ein Sturm über das Mohnfeld, drückte die schwarzen Blüten zu Boden. „Nein, Rioghain!“ Sämtliche Wärme war aus den tiefschwarzen Augen gewichen. Der harte Zug um seine Lippen war wie gemeißelt. „Bitte mich nicht um die Seele des Verräters. Selbst, wenn ich über sie verfügte, ich würde sie dir nicht zurückgeben. Er hat dich mit der Finsternis infiziert, ebenso gut hätte er mein Herz mit dem Dolch herausschneiden können. Ich werde dir deine Bitte nicht gewähren.“
    „Es war nicht seine Schuld.“
    „Verteidige ihn nicht!“ Die Schwärze seiner Augen breitete sich aus. Seine Erscheinung leuchtete in einem unheilvollen, finsteren Licht.
    „Cailleach hat ihn mit ihren Lügen vergiftet. Er wurde zu ihrer Marionette.“ Morrighan reckte das Kinn vor. Ihr Bruder konnte sich noch so aufplustern, sie fürchtete ihn nicht.
    „Ich plustere mich nicht auf“, knurrte er. Er war jetzt wieder dicht vor ihr, beugte sich herunter, bis sie beinah Nasenspitze an Nasenspitze standen.
    „Tust du sehr wohl.“ Sie sah ihre eigenen Augen in der Schwärze seiner gespiegelt. Silber mit mitternachtsblauen Sprenkeln. Es brachte sie aus dem Konzept. Das war es also, was Lughaidh in ihren Augen sah.
    „Du sollst nicht einmal an ihn denken.“ Das dunkle Grollen in der Stimme ihres Bruders brachte sie zurück.
    „Mein Gott … Quinn.“ Was tat sie hier eigentlich? Stritt sich mit dem Tod, während Quinns Seele entfleuchte. Sie mochte sich erinnern, wer sie, wer der Mann dicht an ihrer Nasenspitze war. Aber darüber hinaus hatte sie wenig Ahnung von dieser Welt, in die sie gestoßen wurde. Keine Ahnung, ob der Tod die Seelen bis in alle Ewigkeit behielt oder an einen anderen Ort entließ, nachdem er sie geholt hatte.
    „Wer ist Quinn?“ Auch ihr Bruder schien aus dem Konzept gebracht. Wütend war er immer noch, aber er knurrte sie nicht mehr an.
    „Es geht nicht um Teàrlach. Ich bitte dich um Quinns Seele.“
    „Ich wiederhole mich ungern, aber wer ist Quinn?“ Er musterte sie grimmig. Eindeutig nicht gewillt, einen weiteren Gedanken an ihre Bitte zu verschwenden. „Warum sollte ich dir seine Seele geben?“ Zwischen seinen Augenbrauen bildete sich eine steile Falte. Er verschwendete wohl doch den einen oder anderen Gedanken an ihre Bitte. „Wird nicht auch er dich von mir fernhalten? Wird nicht auch er versucht sein, dich zu verraten? Deine Macht, deine Verbindung zu mir ist zu verlockend, um sie zu ignorieren. Hat er das womöglich schon getan?“ Seine schwarzen Augen verengten sich zu Schlitzen. Ihr Bruder entging der schmerzhafte Stich nicht, den ihr seine Worte versetzten. „Lüg mich seinetwegen nicht an.“
    „Er hat es nicht freiwillig getan.“
    „Schon wieder eine Marionette? Schon darüber nachgedacht, den falschen Männergeschmack zu haben?“ Wenn es um weniger als Quinns Leben ginge, könnte sie seinem Verhalten etwas Komisches abgewinnen. Den Tod stellte man sich als kalt und überlegen vor. Ihr Bruder war weder das eine noch das andere, egal, über welche Macht er verfügte.
    „Ein Zauber zwang ihn dazu.“ Sie stieß ihren Finger in seine Brust. „So wie ein Zauber dich gezwungen hat, mich zu vergessen.“ Der einmalig gedachte Pikser war unversehens zu einem Stakkato geworden, das den Tod mindestens so sehr nervte wie Quinn. Dessen Glück sie nicht weiter herausfordern wollte, indem sie ihren Bruder erzürnte. „Bitte gib ihn mir zurück, weil ich ihn …“, sie schluckte. Warum fiel ihr es nur so schwer, es zu sagen?
    „Weil der Tod keine Liebe empfinden kann“, beendete ihr Bruder ihren Satz. „Aber du bist nicht der Tod, Morrighan.“ Er sprach sie zum ersten Mal mit ihrem Namen an, den sie trug, als sie Quinn kennengelernt hatte. Der nicht so kalt war wie der Name der Kriegerin, die sie vor langer Zeit gewesen war und erst wieder werden sollte.
    „Es mag dir schwerfallen, es dir oder Quinn einzugestehen, aber du bist fähig, zu lieben. Du warst immer sehr zurückhaltend in

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