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Geliebte der Finsternis

Titel: Geliebte der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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aus. Dann ergriff sie wieder seine Hand. Diesen Körperkontakt brauchte sie jetzt. Er schaute sie kurz an und schenkte ihr ein ermutigendes Lächeln.
    »Biegen Sie da vorn ab.« Phoebe beugte sich zwischen ihnen vor und zeigte auf eine Abzweigung.
    Obwohl Wulf keine Straße, sondern nur einen schmalen Weg sah, stellte er keine Fragen. Dafür fehlte ihm die Zeit. Er befolgte die Instruktion.
    Sicher war es sträflicher Leichtsinn, dieser Frau zu vertrauen. Aber er hatte keine Wahl. Außerdem hatte Phoebe sie bisher nicht hintergangen.

    Wenn sie es tat, würde er es ihr heimzahlen. So wie alle anderen, die wagten, Cassandra zu gefährden.
    Wie ein Panzerwagen gerüstet, pflügte der Landrover Büsche und kleine Bäume nieder, polterte schwankend über Schnee, Eis und Geröll. Wulf schaltete die Scheinwerfer aus, damit er das Gelände besser sehen konnte.
    Fluchend schreckte Chris aus dem Schlaf hoch. »Ist Stryker wieder da?«
    »Nein«, entgegnete Kat, »wir mussten die Straße verlassen.«
    Wulf drosselte das Tempo, um die Laufrollen und Ketten nicht zu beschädigen, mit denen der Land Rover statt der normalen Räder gerüstet war. Bei diesen Bodenverhältnissen waren sie widerstandsfähiger, aber keinesfalls unverwüstlich. So kurz vor dem Sonnenaufgang wollte er keine Panne riskieren.
    Als die ersten Sonnenstrahlen über einem Berggrat erschienen, erreichten sie eine Lichtung und eine Höhle.
    Vor dem Eingang standen drei Apolliten und warteten.
    Entsetzt rang Cassandra nach Luft und ließ Wulfs Hand los.
    »Das ist schon okay«, versicherte Phoebe, öffnete die Tür und sprang aus dem Wagen.
    Unschlüssig beobachtete Wulf, wie sie zu den Männern lief und auf ihre Begleiter zeigte.
    »Der Augenblick der Wahrheit«, murmelte Wulf und sah die Sonne über den Grat kriechen. »Jetzt können wir nicht mehr fliehen.«
    »So oder so, ich bleibe bei euch«, flüsterte Kat. »Bis zum Ende.«
    »Ja, ich auch«, versprach Chris.
    »Wartet hier, Cass und Chris.« Eine Hand auf dem Griff seines Schwerts, stieg Wulf aus, Kat folgte ihm.

    Chris neigte sich zu Cassandra vor. Beinahe berührte sein Kopf ihre Wange. »Wofür hältst du diese Typen?«
    Sekundenlang hielt sie den Atem an. »Apolliten. Und unser Anblick scheint sie nicht sonderlich zu beglücken.«
    Die Apolliten starrten Wulf und Kat argwöhnisch an.
    Offensichtlich empfanden sie einen noch intensiveren Hass als Urian bei der Begegnung mit Wulf im Bootshaus. In wachsender Angst beobachtete Cassandra die Ereignisse, und ihr Blut drohte zu gefrieren.
    Phoebe sprach mit den Apolliten und wies auf die aufgehende Sonne. Aber sie rührten sich nicht von der Stelle.
    Schließlich schaute Wulf über seine Schulter. Fast unmerklich nickte er Cassandra zu.
    Mit ausdruckslosem Gesicht händigte er den Apolliten alle seine Waffen aus.
    Würden sie ihn töten? Cassandras Herz schlug wie rasend. Unter normalen Umständen würde er Feinden niemals seine Waffen übergeben. Bis zum bitteren Ende würde er kämpfen. Nur ihr zuliebe kapitulierte er.
    Während die Apolliten und Phoebe ihn in die Höhle führten, kehrte Kat zum Land Rover zurück.
    »Was geht da vor?«, fragte Cassandra.
    »Sie haben Wulf gefangen genommen und entwaffnet«, seufzte Kat müde. »Damit er ihnen nichts antun kann. Komm mit. Da drin wartet eine Ärztin auf dich.«
    Zögernd spähte Cassandra zu der Höhle hinüber. »Traust du ihnen?«
    »Keine Ahnung, was ich denken soll. Was ist mit dir?«
    »Nun …« Cassandra dachte kurz nach und war sich nicht sicher. »Zumindest vertraue ich Phoebe.«
    Darüber musste Kat lachen.

    Cassandra kletterte aus dem Land Rover. Zusammen mit Chris folgte sie ihrem Bodyguard in die Höhle.
    »Fürchte dich nicht, Cassie. Dazu hast du keinen Grund.« Phoebe kam ihnen entgegen. »Wie wichtig ihr seid, du und dein Baby, wissen wir alle. Hier wird euch niemand verletzen. Das schwöre ich.«
    Inständig hoffte Cassandra, ihre Schwester würde es ernst meinen. »Wer sind ›wir‹?«
    »Das ist eine Apollitengemeinde«, erklärte Phoebe und führte die drei Neuankömmlinge noch tiefer in die Höhle hinein, »eine der älteren in Nordamerika.«
    »Warum hilfst du mir plötzlich? Wie gnadenlos ich in all den Jahren gejagt wurde, ist dir wohl kaum entgangen.«
    Schmerzlich stöhnte Phoebe. »Ich wusste, dass du lebst. Und ich wünschte mir, du würdest unsere Blutlinie fortsetzen. Aber ich wagte nicht, dich über meine neue Existenz zu informieren, weil ich fürchtete, du würdest

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