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Geliebte der Nacht

Geliebte der Nacht

Titel: Geliebte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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lieb.“
    „Gabrielle –“
    Sie unterbrach die Verbindung, bevor sie gezwungen war, noch mehr zu lügen.
    „Es tut mir leid“, sagte die blonde Frau, als Gabrielle zu ihr tat. „Ich wusste nicht, dass die Kapelle besetzt ist.“
    „Das ist sie nicht. Bitte bleiben Sie. Ich war nur damit beschäftigt …“ Gabrielle ließ ihren angehaltenen Atem entweichen. „Ich habe gerade eine Freundin angelogen.“
    „Oh.“ Sanfte hellblaue Augen ruhten mitfühlend auf ihr.
    Gabrielle schloss das Klapphandy und strich mit dem Finger über das glänzende silberne Gehäuse. „Ich habe meine Wohnung neulich Nacht überstürzt verlassen, um mit Lucan herzukommen. Mein Freundeskreis hat keine Ahnung, wo ich bin oder warum ich wegmusste.“
    „Ich verstehe. Vielleicht können Sie ihnen eines Tages alles erklären.“
    „Ich hoffe es. Ich will sie nur nicht in Gefahr bringen, indem ich ihnen die Wahrheit erzähle.“
    Der Glorienschein aus langem, goldenem Haar bewegte sich, als die Frau verständnisvoll nickte. „Sie sind wohl Gabrielle? Savannah hat erzählt, dass Lucan eine Frau hergebracht hat, die unter seinem Schutz steht. Ich bin Danika. Ich bin – ich war – Conlans Gefährtin.“
    Gabrielle ergriff die schlanke Hand, die Danika ihr zur Begrüßung hinhielt. „Es tut mir sehr leid um Ihren Verlust.“
    Danika lächelte, aber in ihren Augen glitzerten Tränen. Als sie Gabrielle ihre Hand entzog, tastete sie geistesabwesend nach der fast nicht wahrnehmbaren Schwellung ihres Bauches und berührte sie sanft. „Ich wollte eigentlich zu Ihnen kommen, um Sie zu begrüßen, aber ich fürchte, ich bin im Augenblick nicht die beste Gesellschaft. Ich hatte in den letzten Tagen nicht oft den Wunsch, mein Quartier zu verlassen. Es ist für mich noch immer schwer, diese … Umstellung. Alles ist jetzt so anders.“
    „Natürlich.“
    „Lucan und die anderen Krieger sind sehr großzügig zu mir. Jeder von ihnen hat mir einzeln seinen Schutz geschworen, wenn ich ihn jemals brauchen sollte, egal, wo ich bin. Für mich und mein Kind.“
    „Sie sind schwanger?“
    „In der vierzehnten Woche. Ich hatte gehofft, dass es der erste von vielen Söhnen für Conlan und mich sein würde. Wir waren so voller Pläne für unsere Zukunft. Wir haben lange mit der Familiengründung gewartet.“
    „Warum haben Sie gewartet?“ Gabrielle zuckte zusammen, sobald die Frage über ihre Lippen gedrungen war. „Es tut mir leid. Ich wollte nicht aufdringlich sein. Ich bin mir sicher, das geht mich nichts an –“
    Danika schnalzte mit der Zunge, um die Entschuldigung abzutun. „Sie müssen sich nicht entschuldigen. Mir machen Ihre Fragen wirklich nichts aus. Es ist gut für mich, über meinen Conlan zu sprechen. Kommen Sie, setzen wir uns eine Weile hin“, meinte sie und zog Gabrielle zu einer der langen Bänke in der Kapelle.
    „Ich lernte Conlan kennen, als ich noch ein Mädchen war. Mein Dorf in Dänemark wurde von Invasoren geplündert. Das dachten wir jedenfalls. In Wirklichkeit handelte es sich um eine Bande von Rogues. Sie haben fast alle getötet, Frauen und Kinder abgeschlachtet, unsere Dorfältesten. Niemand war sicher vor ihnen. Mitten in dem Gemetzel tauchte eine Gruppe von Stammeskriegern auf. Conlan gehörte dazu. Sie retteten so viele meines Volkes, wie sie konnten. Als mein Mal entdeckt wurde, wurde ich in den nächsten Dunklen Hafen gebracht. Dort lernte ich alles über das Vampirvolk und meinen Platz darin. Aber ich konnte nicht aufhören, über meinen Retter nachzudenken. Wie das Schicksal es wollte, kam Conlan wieder in die Gegend. Ich war so aufgeregt, ihn zu sehen. Stellen Sie sich meinen Schock vor, als ich herausfand, dass er auch nie aufgehört hatte, an mich zu denken.“
    „Wie lange ist das her?“
    Danika musste kaum eine Pause einlegen, um nachzurechnen. „Conlan und ich haben vierhundertzwei Jahre zusammen verbracht.“
    „Mein Gott“, flüsterte Gabrielle. „So lange …“
    „Die Zeit verging wie im Flug, um ganz ehrlich zu sein. Ich will nicht lügen und Ihnen erzählen, dass es immer leicht war, die Gefährtin eines Kriegers zu sein, aber ich hätte keinen einzigen Moment missen wollen. Conlan glaubte voll und ganz an das, was er tat. Er wollte eine sicherere Welt, für mich und für unsere zukünftigen Kinder.“
    „Und darum haben Sie so lange mit der Schwangerschaft gewartet?“
    „Wir wollten keine Familie gründen, solange Conlan das Gefühl hatte, er müsse beim Orden bleiben. Die Frontlinien

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