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Geliebte der Nacht

Geliebte der Nacht

Titel: Geliebte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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klang.
    „Hallo, du. Bist du zu Hause? Nimm ab, wenn ja. Scheiße – ich nehme an, es ist schon spät – tut mir leid. Wahrscheinlich schläfst du schon. Also, ich wollte anrufen und fragen, ob ihr Lust auf Drinks oder so was habt, oder vielleicht können wir ja mal wieder einen neuen Club ausprobieren? Wie wäre es mit morgen Abend? Ruf mich an.“
    Also, zumindest war Kendra noch vor ein paar Stunden wohlauf gewesen. Das nahm Gabrielle einen Teil ihrer Besorgnis. Aber da gab es ja noch den Kerl, den sie gesehen hatte – diesen Rogue, ergänzte Gabrielle in Gedanken. Sie hatte Angst um ihre Freundin, die ahnungslos der gleichen Gefahr nahe gekommen war, die ihr selbst jetzt auf den Fersen war.
    Sie ging zur letzten Nachricht über. Die kam wieder von Megan und war erst ein paar Stunden alt.
    „Hi, Süße. Ich wollte nur mal hören, wie’s so geht. Hast du vor, mich anzurufen und mir mitzuteilen, wie es neulich Nacht auf dem Polizeirevier gelaufen ist? Ich bin sicher, dein Kriminalbeamter war froh, dich zu sehen, aber du weißt, ich sterbe vor Neugier, in allen Einzelheiten zu hören, wie froh er genau war …“
    Megans Stimme klang ruhig und neckend und völlig normal. Keine Spur mehr von der Panikstimmung ihrer früheren Nachrichten bei Gabrielle zu Hause und auf dem Handy.
    Ach, na klar.
    Denn für sie und auch für ihren Polizistenfreund gab es keinen Grund, besorgt zu sein, da Lucan ihre Erinnerung gelöscht hatte.
    „Wie auch immer, ich treffe Jamie heute Abend zum Essen im Ciao Bella – deinem Lieblingsrestaurant. Wenn du es schaffst, komm doch vorbei. Wir werden um sieben da sein. Wir halten dir einen Platz frei.“
    Gabrielle drückte den Knopf zum Löschen und sah auf der Zeitanzeige des Handys nach, wie spät es war: zwanzig nach sieben.
    Sie schuldete es ihrem Freundeskreis, zumindest anzurufen und Bescheid zu sagen, dass es ihr gut ging. Und sie sehnte sich danach, eine vertraute Stimme zu hören, eine Verbindung zu dem Leben, das sie gehabt hatte, bevor Lucan Thorne ihre gesamte Welt auf den Kopf stellte. Sie drückte die Kurzwahlnummer für Megans Handy und wartete gespannt, während es klingelte. Gedämpftes Gemurmel drang durch den Hörer, bevor ihre Freundin sich eine Sekunde später meldete.
    „Hallo, Meg.“
    „Oh, hey – da bist du ja! Jamie, es ist Gabby!“
    „Wo ist das Mädchen? Kommt sie her, oder was?“
    „Ich weiß es noch nicht. Gabby, kommst du auch her?“
    Gabrielle hörte dem vertrauten chaotischen Geplauder der beiden zu und wünschte sich, dabei zu sein. Sie wünschte sich, zurück zu können, die Zeit zurückzudrehen bis zu einem Punkt, bevor sich die Dinge so verändert hatten.
    „Ich, äh … ich kann nicht. Etwas ist passiert, und ich …“
    „Sie ist beschäftigt“, sagte Megan zu Jamie. „Wo bist du denn überhaupt? Kendra hat mich angerufen und gesagt, ich soll nach dir sehen. Sie meinte, dass sie bei deiner Wohnung vorbeigesehen hat, aber dass es nicht so aussieht, als ob du zu Hause bist.“
    „Kendra ist vorbeigekommen? Hast du sie gesehen?“
    „Nein, aber sie will sich mit uns allen treffen. Klingt so, als ob die Sache mit diesem Kerl aus dem Club vorbei ist –“
    „Brent“, ergänzte Jamie laut und dramatisch, womit er Megans Stimme übertönte.
    „Sie haben Schluss gemacht?“
    „Ich weiß es nicht“, antwortete Megan. „Sie sagte nur, dass sie sich nicht mehr mit ihm trifft.“
    „Gut“, erwiderte Gabrielle, die sehr erleichtert war. „Das sind wirklich gute Neuigkeiten.“
    „Und was ist mit dir? Was ist so wichtig, dass du heute Abend nicht herkommen kannst?“
    Gabrielle runzelte die Stirn und starrte auf ihre Umgebung. Die Flamme der roten Kerze flackerte, als die Luft in der Kapelle sich leicht bewegte. Sie hörte leise Schritte und dann, wie jemand tief Luft holte, als habe die Person, die hereingekommen war, gerade bemerkt, dass der Raum besetzt war. Gabrielle drehte den Kopf und sah eine große Blonde in der Türöffnung stehen. Die Frau warf Gabrielle einen entschuldigenden Blick zu und wandte sich ab, um den Raum zu verlassen.
    „Ich, äh … bin nicht in der Stadt“, erklärte sie Megan mit gedämpfter Stimme. „Ich bin ein paar Tage weg. Vielleicht auch länger.“
    „Was machst du denn?“
    „Äh, ich bin für eine Auftragsarbeit unterwegs“, log Gabrielle. Sie hasste es, die anderen anzulügen, sah im Moment aber keine andere Möglichkeit. „Ich rufe euch an, sobald ich kann. Passt auf euch auf. Hab euch

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