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Geliebte der Nacht

Geliebte der Nacht

Titel: Geliebte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Conlan, dem Krieger, den sie vor einigen Nächten verloren hatten.
    Savannah und Eva warteten im Gang, um sie zu verabschieden. Sie traten zu ihren Gefährten und umarmten sie lange. Sanfte, persönliche Worte wurden leise gewechselt. Zärtlichbange Küsse zeigten die Angst der Frauen und besiegelten die Versprechen der Männer, heil und gesund zu ihnen zurückzukehren.
    Etwas abseits der Stelle, wo Gabrielle stand und sich wie eine Außenseiterin fühlte, sagte Lucan leise etwas zu Savannah. Die Stammesgefährtin nickte, und er legte ihr einen kleinen Gegenstand in die Hand, wobei sein Blick über ihre Schulter auf Gabrielle fiel. Er sprach kein Wort mit ihr und machte keine Anstalten, sich ihr zu nähern, aber sein Blick ruhte lange auf ihr.
    Und dann war er weg.
    Als erster der Krieger bog Lucan am Ende des Ganges um eine Ecke und verschwand aus ihrem Blickfeld. Der Rest seines Kaders folgte, dann war nur noch das Hallen von schweren Stiefeln und das metallische Klirren von Stahl zu hören.
    „Ist mit Ihnen alles in Ordnung?“ Savannah trat zu Gabrielle und legte ihr sanft einen Arm um die Schultern.
    „Ja. Es wird schon gehen.“
    „Er wollte, dass ich Ihnen das hier gebe.“ Sie hielt Gabrielle ihr Mobiltelefon hin. „Eine Art Friedensangebot?“
    Gabrielle nahm das Gerät und nickte zustimmend. „Die Dinge zwischen uns laufen gerade nicht so gut.“
    „Das tut mir leid. Lucan sagte, er hoffe, Sie verstehen, dass Sie das Quartier nicht verlassen und Ihren Freunden nicht erzählen können, wo Sie sich aufhalten. Aber wenn Sie sie anrufen müssen …“
    „Vielen Dank.“ Gabrielle blickte zu Gideons Gefährtin auf und zwang sich zu einem kleinen Lächeln.
    „Wenn Sie ungestört sein wollen, machen Sie es sich gemütlich, wo Sie möchten.“ Savannah umarmte sie kurz und sah dann Eva entgegen, die herbeikam, um sich zu ihnen zu gesellen.
    „Ich weiß ja nicht, wie es euch so geht“, meinte Eva, deren schönes Gesicht vor Sorge abgespannt aussah, „aber ich könnte einen Drink gebrauchen. Oder auch drei.“
    „Vielleicht könnten wir alle etwas Wein und Gesellschaft gebrauchen“, antwortete Savannah. „Gabrielle, leisten Sie uns doch Gesellschaft, wenn Sie fertig sind. Wir sind dann bei mir.“
    „Gut. Vielen Dank.“
    Die beiden Frauen sprachen leise miteinander, als sie untergehakt den gewundenen Korridor in Richtung von Savannahs und Gideons Wohnung hinuntergingen. Gabrielle wanderte in die andere Richtung, nicht sicher, wohin sie wollte.
    Das stimmte eigentlich nicht. Sie wollte zu Lucan, wollte in seinen Armen sein, aber diesen verzweifelten Wunsch musste sie sich aus dem Kopf schlagen, und zwar schnell. Sie hatte nicht vor, ihn um seine Gunst anzubetteln. Wenn er von dem heutigen Angriff heil und gesund zurückkam, wollte sie darauf bedacht sein, ihre Würde zu wahren – auch wenn das hieß, ihn sich endgültig abzuschminken.
    In einer ruhigen, schwach erleuchteten Abzweigung des Ganges kam sie an einer offenen Tür vorbei. Eine Kerze brannte als einzige Lichtquelle in dem leeren Raum. Die Einsamkeit und der schwache Geruch nach Weihrauch und altem Holz zogen sie an. Es handelte sich um die Kapelle des Quartiers. Gabrielle erinnerte sich, auf ihrer Tour mit Savannah daran vorbeigekommen zu sein.
    Sie ging zwischen zwei Reihen aus Sitzbänken auf ein erhöhtes Podest zu, das vorne im Raum stand. Dort stand die Kerze, eine dicke rote Säule aus langsam schmelzendem Wachs, deren Flamme tief in der Mitte brannte und ein sanftes, karmesinrotes Licht warf. Gabrielle setzte sich auf eine der vorderen Bänke, ruhte sich eine Weile aus und ließ den Frieden dieses Ortes auf sich wirken.
    Dann klappte sie ihr Handy auf. Das Nachrichtensymbol blinkte auf dem Display. Gabrielle drückte den Knopf für Voicemail und hörte den ersten Anruf ab. Er war von Megan und stammte von vor zwei Tagen, etwa um die gleiche Zeit, als sie in Gabrielles Wohnung angerufen hatte, nach dem Lakaienangriff im Park.
    „Gabby, ich bin es wieder. Ich habe dir zu Hause ein paar Nachrichten hinterlassen, aber du hast nicht zurückgerufen. Wo bist du? Ich mache mir langsam wirklich Sorgen! Ich finde nicht, dass du nach dem, was passiert ist, allein sein solltest. Ruf mich an, sobald du diese Nachricht bekommst – und ich meine, noch in der gleichen Sekunde, okay?“
    Gabrielle löschte die Nachricht und ging zur nächsten über. Sie war von gestern Abend, gegen elf Uhr. Kendras Stimme war zu hören, die etwas müde

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