Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geliebte des Blitzes

Geliebte des Blitzes

Titel: Geliebte des Blitzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
Vom Netzwerk:
auch so. Es war also ihre Schuld. Ganz und gar ihre Schuld. Monatelang hatte sie ihn hingehalten, weil sie sich nicht entscheiden konnte. Und jetzt verlor sie ihn – obwohl er sich ganz sicher wünschte, sie könnten beisammenbleiben.
    »Schon gut, Kat, es ist vorbei.« Seine Stimme klang resignierend. Tonlos. »Lass Annika los.«
    Da löste sich der Würgegriff. Aber Annika lehnte immer noch an der Wand und sank in sich zusammen, weil Kat sie nicht mehr festhielt.
    Stattdessen schlang Creed seine starken Arme um ihren Körper. »Ich liebe dich«, flüsterte er heiser. »Immer werde ich dich lieben.«
    Sie spürte, wie er zusammenzuckte und ahnte, dass der Geist ihm irgendetwas antat. Dann ließ er von ihr ab. Ohne ihr in die Augen zu schauen, trat er zurück.
    »Jetzt müssen wir uns wieder setzen.«
    »Nein. Verdammt, nein! So darf es nicht zu Ende gehen.« Annika straffte die Schultern und wappnete sich für die
bestimmt seltsamste und peinlichste Schleimscheißeraktion, die sie jemals gebracht hatte. Für die einzige, um genauer zu sein.
    »Quaty«, begann sie und sah Creed erstaunt blinzeln. »Ich weiß, du magst mich nicht. Und ehrlich gesagt, ich kann dich genauso wenig leiden.« Vermutlich war das nicht die beste Methode, um dem Geist erfolgreich in den Hintern zu kriechen. Aber etwas anderes würde Kat nicht glauben. »Ich weiß, du liebst Creed. Und ich weiß auch, wie wichtig du für ihn bist. Was und wer er ist, das verdankt er vor allem dir. Und du hast mir geholfen, ihn an Bord dieses Flugzeugs zu bringen. Also muss dir offenbar sehr an seinem Glück gelegen sein.« Annika unterbrach sich. »Hört sie überhaupt zu?«
    Verwundert nickte Creed.
    »Okay, gut.« Sie schloss die Augen, öffnete sie wieder, und schaute den Mann an, den sie liebte. »Glaub mir, Quaty, Creed braucht dich. Daran wird sich nichts ändern. Du beschützt ihn und sorgst für seine Sicherheit. Und jetzt stell dir mal vor, wie viel sicherer er noch wäre, wenn ich bei ihm bin. Ich liebe ihn. So sehr, dass es wehtut. Wie sich das anfühlt, weißt du, nicht wahr? Als wir über Oz’ Plan sprachen, dich wegzuschicken, hat es dich verletzt. Das war ein Fehler. Daran hätten wir nicht einmal denken dürfen.« Annika schaute sich um, als hoffte sie, den Geist irgendwo zu entdecken. »Jetzt weiß ich es. Creed braucht dich in seinem Leben. Und ich brauche ihn. Auch ich möchte, dass er glücklich wird. Das wünschst du dir genauso. Ich kann ihn glücklich machen. Klar, bisher habe ich das nicht so richtig hinbekommen. «

    »Nein, das stimmt nicht«, flüsterte er heiser. »Niemals war ich glücklicher. Ich hasse es, wenn wir uns trennen müssen. Das ist so …«
    »… als würde ein Teil von dir fehlen«, vollendete sie den Satz, und er nickte. In ihren Augen brannten Tränen und ihr Blick verschwamm. »Dieses Gefühl gefällt mir nicht. Ich hasse es. Und so – kann ich unmöglich leben. Nicht ohne dich. Und das will ich auch gar nicht.« Ein heftiges Schluchzen erschütterte ihren ganzen Körper. »Bitte, Quaty. Ich flehe dich an, du musst ihn mit mir teilen.«
    O Gott, hätte ihr jemand vor einem Jahr prophezeit, sie würde – in Tränen aufgelöst – einen Geist anbetteln, er möge einem hirnrissigen Dreier zustimmen, sie hätte diese Person gewaltsam in eine Irrenanstalt gebracht. Und ganz gewiss hätte sie niemanden, schon gar nicht ein Phantom, so inständig gebeten, irgendwas mit ihr zu teilen. Denn das gehörte zu den wenigen Dingen, die Annika nicht allzu gut beherrschte.
    Eine tiefe Stille lag in der Luft. Eisige Kälte. Tödliches Schweigen breitete sich wie grauer Nebel aus.
    »Nun, Quaty?« Wachsende Verzweiflung ließ Annikas Stimme beben. »Erlaubst du mir, mit Creed zusammenzuleben ?«
    Plötzlich erfüllte schriller Lärm die Kabine, wie ein ohrenbetäubendes Warnsignal, die Sauerstoffmaskenbox fiel aus ihrem Fach an der Decke herab, aus dem Lautsprecher tönte die Stimme des Piloten. »Bereiten Sie sich auf eine Bruchlandung vor.«
    Blitzschnell packte Creed ihre Hand und zerrte sie zu den Sitzen. Noch nie hatte sie ihn so blass gesehen, und
er wurde noch bleicher, als der Jet ruckartig in die Querlage ging, mit voller Wucht prallten beide gegen eine Seitenwand. »Scheiße«, murmelte er, »danke, dass du mich mitgeschleppt hast.«
    Auf allen vieren krochen sie zu den nächsten Sitzen. »Okay, Sarkasmus angekommen«, stammelte Annika. Offenbar litt er wirklich unter Flugangst.
    Seine Hand umklammerte ihre Finger noch

Weitere Kostenlose Bücher