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Geliebte des Blitzes

Geliebte des Blitzes

Titel: Geliebte des Blitzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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fester. Mitten im hektischen Versuch, die Sitze zu erreichen, hielt er inne. »Das habe ich ernst gemeint. Wenn dir irgendwas zustößt, will ich bei dir sein. Jetzt sind wir zusammen.«
    »O Creed«, flüsterte sie. »Und Kat? Wie lautet ihre Antwort?«
    Der Jet begann zu zittern, ein unsichtbarer Baseballschläger traf Annikas Hinterkopf. Hinter ihrer Stirn explodierten stechende Schmerzen, und sie brach zusammen. Aus einem Mundwinkel quoll Blut.
    Anscheinend hatte Kat die Frage beantwortet.
     
     
    »ANNIKA – O GOTT!« Creed eilte zu ihr und half ihr, sich aufzurichten, obwohl sie sich dagegen sträubte. Schwäche zu zeigen – das hasste sie, und sie versuchte seine Sorge zu ignorieren.
    »Wahrscheinlich war das ein Nein.«
    »Daran hat Kat keine Schuld«, erwiderte er und wischte behutsam das Blut von ihren Lippen. »Von da oben fiel eine Box herunter und traf dich am Kopf. Bist du okay?«
    »Ja.« Sie schob ihn weg, blieb aber neben ihm sitzen und spähte durch das Fenster. »Offenbar sind wir gelandet.
Wo, zum Geier?« Jetzt gewann die Agentin Annika wieder die Oberhand.
    Auch Kat war an seiner Seite, wie üblich an der rechten. Erneut wurde er von den beiden Frauen in seinem Leben flankiert. Und keine wirkte besonders glücklich.
    Plötzlich stürmte Annika ins Cockpit. Eine Minute später teilte sie Creed die schlechten Neuigkeiten mit.
    Sie waren in Nova Scotia gelandet, ausgerechnet. Frustriert hatte Annika den Piloten beschimpft, aber der war genauso angefressen wie seine Passagiere. Der Kurs des Jets hätte sie vom Hurrikan Lily entfernen sollen, doch der war von seinem eigenen abgeschweift. Deshalb waren sie in ein Außenband des Sturms geraten.
    Wahrscheinlich hatte Remy mit seinem speziellen Wettertalent das Ganze bewirkt.
    Der Pilot erklärte Annika ganz gelassen, der Jet sei geringfügig beschädigt worden. Nun saßen sie auf einem gottverlassenen Rollfeld fest und müssten auf die Reparatur warten. »Das kann Stunden dauern«, meinte der Pilot.
    Stunden. Also musste Creed stundenlang neben der Frau sitzen, deren Herz er soeben gebrochen hatte, stundenlang fürchten, sein eigenes würde ihm die Brust zerreißen.
    Den Kopf auf den Knien, kauerte er am Boden und versuchte gleichmäßig zu atmen. Oz hätte ihn zum Teufel gejagt, weil er sich wie ein Vollidiot benahm. Und Dev zweifellos auch.
    Annikas kühle Hand streichelte seinen Nacken – beruhigend, tröstend, was er gar nicht verdient hatte. Und sie war vor allem immer noch da. Verdammt, das
musste irgendwas bedeuten – und seinem Geist etwas beweisen.
    »Du hast so viel durchgemacht, Creed. Ich weiß, du bist mir immer noch böse. Darf ich dir trotzdem helfen? Klar, du bist sauer …«
    »Nein, Ani, ich bin nicht sauer.« Er zog sie zu sich herab, damit er sein Gesicht an ihren Hals drücken und den einzigartigen Duft einatmen konnte, den er selbst in der schwärzesten Finsternis wiedererkennen würde. Sogar, wenn sie tausend Meilen entfernt wäre. »Dass du Quaty zu Kat gesagt hast – das gefällt ihr.«
    »Nun, ich wollte der anderen Frau in deinem Leben endlich Respekt zollen. Das hätte ich schon längst tun sollen … Aber es fällt mir schwer, irgendwas mit jemandem zu teilen. Jetzt sehe ich es ein – dazu muss ich mich durchringen, wenn ich mit dir zusammen sein möchte. Und das wünsche ich mir.«
    Mit einem Seufzer rückte er ein wenig von ihr ab. »Ich kann dich nicht mit Dev teilen. Nicht so, wie bisher. Das musst du verstehen, Ani. Obwohl ich diesen Mann wirklich liebe und respektiere, aber …«
    »Aber er ist kein Geist.«
    »Nur eins weiß ich. Wenn ich mit dir zusammen bin, wird alles andere unwichtig. Und ich will, dass es dir genauso geht.«
    »Genauso ist es, Creed. Wirklich.«
    »Noch immer gibt es sehr viel zu bedenken und zu klären«, sagte er leise. »Und so vieles, was ich wissen muss.«
    »Über Oz? Sicher tat er, was er für richtig hielt. Ich mochte ihn nicht, das gebe ich zu. Er war so leidenschaftlich,
so ernsthaft. Wahrscheinlich konnte er wegen seiner Art von besonderem Talent gar nicht anders sein.«
    »Und vermutlich war es eine echte Qual für ihn, dass er mit den schlimmsten aller schlimmen Geister kommunizieren musste«, meinte Creed. »Das wollte er nicht zeigen. Aber seine spirituelle Gabe begann ihren Tribut zu fordern.«
    »Von Anfang an war seine Beziehung zu Dev problematisch. Jedes Mal, wenn Oz fortging, stand Dev Höllenqualen aus. Das war zumindest mein Eindruck, aber vielleicht habe ich mich

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