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Geliebte des Blitzes

Geliebte des Blitzes

Titel: Geliebte des Blitzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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Spezialisten, die ihr helfen werden. Keine Ahnung, ob ich ihr jemals wieder trauen kann.«
    »Gewiss, es ist verdammt schwer, jemandem zu trauen, der einen verraten hat, Faith. Dir habe ich vertraut, nachdem du mir von TAG erzählt hattest, und habe deshalb ACRO nicht um Verstärkung gebeten, obwohl ich das hätte tun können. Trotzdem hab ich es nicht getan. Weil ich deine Schwester nicht gefährden wollte. Hätte ich mich dazu entschlossen, wäre es nicht zu jener schrecklichen Szene auf dem Schlachtfeld an der irischen Küste gekommen.«
    »Steckst du in Schwierigkeiten, Wyatt?«
    »Keineswegs. Ist das alles, worum du dich sorgst? Dass ich meinen Job verliere? Im Moment ist mir der scheißegal.« Eine Vase flog gegen das Fenster, beides zerbrach, und Faith fasste sich an den Arm, als würde Wyatt ihn zu fest drücken. Verdammt, wahrscheinlich tat er das sogar. »Wie lange wird es dauern, bis du mir beigebracht hast, meine neuen Kräfte zu beherrschen?«
    »Können wir zuerst über uns reden? Bitte, Wyatt, ich muss dir sagen …« Sie verstummte und wartete ab, ob er sie unterbrechen würde. Aber er schwieg. »Sobald ich erfuhr, wo meine Leute dich eingesperrt hatten, kannte ich nur einen einzigen Gedanken – ich wollte zu dir. Mir graute davor, wie elend du dich fühlen müsstest, wenn du aufwachst – nachdem du mir so viel über deine Vergangenheit erzählt hattest. O Gott, Wyatt, es tut mir so leid. Wie schlimm muss das für dich gewesen sein … Und ich kann dich nicht bitten, meine Beweggründe zu begreifen.«

    »Doch, das kannst du.« Er merkte, wie schroff seine Stimme klang, und zwang sich, seine Bitterkeit hinunterzuschlucken. »Warum du es getan hast, weiß ich. Für deine Familie. Das verstehe ich besser als sonst jemand – ich dachte nur …«
    »… dass ich dich nicht verraten würde«, vollendete sie den Satz.
    Er nickte und wollte ihr glauben.
    »Als ich nach meiner Schussverletzung zu mir kam, erkannte ich, was ich tun musste«, fuhr sie fort. »Ich musste diese Maschine zerstören.«
    Eine Zeit lang musterte er sie forschend und las die Wahrheit in ihren Augen. »Bei unserer Begegnung mit Liberty war ich mir nicht sicher, was geschehen würde. Aber ich wusste, wie problematisch die Entscheidung war, die du treffen musstest. Die wollte ich dir abnehmen. Ich dachte, wenn ich die Platine vernichte – je nachdem, wie sich die Situation bezüglich Liberty entwickeln würde – dann könntest du es mir anlasten, nicht dir selber.«
    »Warum hättest du das getan?«
    »Weil ich weiß, wie es ist, wenn man sich vorwirft, dass man versäumt hat etwas zu tun – Dinge, auf die man mittlerweile keinen Einfluss mehr hat.« Schwerfällig sank er auf die Bettkante und starrte aus dem zertrümmerten Fenster. Das zerbrochene Glas bildete ein verrücktes Kaleidoskop aus Bildern. So ähnlich musste es immer wieder in seinem Gehirn aussehen.
    »Ich helfe dir.« Die Wangen gerötet, setzte sie sich zu ihm. Trotz aller Ereignisse war die Anziehungskraft zwischen ihnen so stark wie eh und je. »Bevor ich gelernt
habe, mein Talent zu meistern, machte ich viele Fehler. Ich kann dir helfen, die Kontrolle viel schneller zu erreichen. Aber – du musst mir vertrauen. Sonst wird’s nicht klappen.«
    Das verstand er. Doch er wusste nicht, wie er sich dazu durchringen sollte.
     
     
    SEIN DILEMMA BRACH IHR FAST DAS HERZ. Nur zu deutlich spürte sie, dass er ihr trauen wollte – und dass es ihm nicht gelang. Irgendwie musste sie ihn überzeugen. Nicht aus egoistischen Gründen, sondern weil sie wirklich wollte, dass er sein neues Talent beherrschen lernte.
    »Ich hab dich nicht in die psychiatrische Klinik bringen lassen. Glaubst du mir, Wyatt?«
    Er antwortete nicht und wich ihrem Blick aus.
    »Verdammt, Wyatt, schau mich an!«
    Als er ihr folgte, schienen Funken aus seinen Augen zu sprühen. »Keine Ahnung, was ich glauben soll.«
    »Konzentrier dich auf mich.« Faith stand vom Bett auf. »Öffne dich deinen Energien. Dann wirst du meine Aura sehen.«
    »Wie soll mir das helfen, dir zu trauen?«
    Ihre Finger klopften auf seine Stirn, und sein indigniertes »Autsch« verschaffte ihr eine gewisse Genugtuung.
    »Tu’s einfach!«
    Während er etwas Unverständliches vor sich hinmurmelte, konzentrierte er sich auf Faith. Bald ging das Gemurmel in Flüche über. »Ich sehe nichts.«

    »Schlag mich.«
    »Was?«
    »Schlag mich. Ins Gesicht. Möglichst fest.«
    Er runzelte die Stirn. »Glaub bloß nicht, daran hätte ich

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