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Geliebte des Blitzes

Geliebte des Blitzes

Titel: Geliebte des Blitzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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gestorben ist, habe ich dir doch gar nicht erzählt.«

    Großartig, anscheinend waren sie also wieder so weit wie früher. Damals hatte sie ihm auch nie etwas erzählt.
    Creed strich durch sein schulterlanges dunkles Haar. »Ja, große Überraschung – das weiß ich von Oz.«
    »Verdammter Bastard!« Annika schlüpfte in ihre Sandalen und band ihr langes blondes Haar zu einem Pferdeschwanz zusammen. »Nicht, dass es irgendwas ändert. Troy wird ins Gras beißen. Aber falls es dir Spaß macht – verpetz mich doch wieder, damit ich vorerst keine Aufträge mehr kriege!«
    »Wann kommst du endlich drüber weg? Inzwischen ist das fast vier Jahre her.«
    Statt zu antworten, zuckte sie nur die Achseln. Ja, sie war immer noch sauer.
    Damals hatte sie ein Team in Madrid geleitet, wo sie einen geheimnisvollen Kunstgegenstand aufspüren sollte, den Dev unbedingt in ACROs Besitz bringen wollte. Welchem Zweck das Ding diente, wusste sie nicht. Das spielte auch keine Rolle, denn sie war nur beauftragt, es zu beschaffen, und musste sonst nichts darüber wissen. Unglücklicherweise wurde es von einem widerwärtigen Geist bewacht, den kein ACRO-Medium ausschalten konnte.
    In letzter Minute sollte auch Oz nach Madrid beordert werden. Doch da er plötzlich abhaute – und Dev im emotionalen Chaos zurückließ –, übernahm Creed den Job. Gerade als er in der alten Kathedrale ankam, wurde das Kunstwerk bedauerlicherweise von einem Itor-Agenten gestohlen, praktisch vor den Augen des Teams.
    Annika verfolgte den Dieb und konnte ihn bei einer Diskussion mit zwei CIA-Agenten beobachten.

    Eine interessante Entwicklung der Ereignisse. Klar, mit Itor musste man immer rechnen, besonders bei einer so heiklen Mission wie dieser. Vor der Reise hatte sie gründlich recherchiert und festgestellt, dass auch der CIA hinter dem Kunstwerk her war, und zu den Interessenten zählte einer der Mörder von Annikas Mutter. Sie hatte ursprünglich diese Agenten ausfindig machen wollen, doch die Mühe hatte Itor ihr bereits abgenommen. Zweifellos wurde der Itor-Typ vom CIA für seine Hilfe bezahlt.
    Es war perfekt. Beunruhigend, aber perfekt.
    Bei ACRO gab es eigentlich strenge Regeln, was Rachegelüste betraf. Niemals durften sie während einer Mission befriedigt werden. Darum kümmerte Annika sich nicht – ganz sicher nicht, wenn sie den Hurensohn, der ihre Mutter auf dem Gewissen hatte, lachend mit einem mächtigen feindlichen Agenten plaudern sah. Eigentlich müsste der CIA klüger sein und dürfte keine Geschäfte mit solchen Schurken machen.
    Vor lauter Wut hatte sie ihre Intelligenz kurzgeschlossen, den Typ von Itor entkommen lassen und war Norris Welsh zu seinem protzigen Hotel nahe der City von Madrid gefolgt. Als sie in sein Zimmer schlenderte, erlitt er beinahe einen Herzinfarkt.
    Sie hatte sich damals für einen guten traditionellen Nahkampf entschieden, denn an einem Elektroschock wäre er zu schnell gestorben. Er war zwar kräftiger, aber sie war jünger und trotz ihrer achtzehn Jahre erfahrener. Fünf Minuten später bluteten beide, doch er lag am Boden, sie saß rittlings auf seiner Brust und lähmte ihn mit voltschwachen Stromschlägen.

    »Also Sie haben meine Mutter getötet?«, fragte sie leise und strich mit einer Fingerspitze über sein Kinn. »Oder sind Sie der Dreckskerl, der sie vergewaltigt hat?«
    Er riss die Augen auf, und sie verringerte die Stromstöße, damit er antworten konnte. »Keine Ahnung, wovon Sie reden.«
    Natürlich, Annika glaubte ja auch an den Weihnachtsmann.
    »Machen Sie mir nichts vor, Norris, ich weiß es. Bevor Mike Duffy abgekratzt ist, hat er mir alles erzählt.«
    Aus seinem Gesicht wich alles Blut.
    »Er hat mir genau erzählt, wie Sie mich betäubt haben und er mich dann den Armen meiner Mutter entrissen hat. Während er ihren Kampf mit Troy und Ihnen mit anhörte, wartete er vor dem Schlafzimmer. Er sagte, Sie hätten meine Mutter vergewaltigt und der andere ihr danach die Kehle durchgeschnitten.«
    Plötzlich erklangen hinter ihr Schritte, ein Energiepuls bebte in ihrem Körper – ein Signal, das einzig und allein Creed aussandte, und das er nicht zu kontrollieren vermochte. »Annika.«
    »Nicht jetzt, Creed«, fauchte sie.
    »Tu das nicht, Annika.«
    »Halt die Klappe und hau ab!«
    Er trat näher, und sie nahm einen Wecker vom Nachttisch, den sie in seine Richtung schleuderte. Aber er schlug das Wurfgeschoss beiseite.
    Da attackierte sie Norris mit einer Million Volts und beendete die Diskussion.

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