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Geliebte des Blitzes

Geliebte des Blitzes

Titel: Geliebte des Blitzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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besitzergreifende Ton und die Hitze, die er verströmte, jagten einen Schauer über ihren Körper. Dann spürte sie die Spitze seiner Erektion unter dem Saum ihres Kleides, zwischen ihren Hinterbacken, und sie schluchzte beinahe auf. Die erotische Gefahr, eine Bedrohung, die sie förmlich riechen konnte, ließ ihr das Herz bis zum Hals klopfen.
    Oh, sie könnte ihn bewusstlos schlagen, sogar töten, wenn sie es wollte. Aber sie empfand keine physische Angst vor ihm. Was sie erschreckte war, was er ihrer Seele antun könnte – und dass er die Mission gefährdete, ihre Schwester zu retten.
    »Bitte, lass mich gehen, Wyatt.« Damit meinte sie nicht nur – aus seinem Zimmer. Das wusste er. Aber er öffnete die Tür, als hätte das Schloss nie geklemmt.
    »Nein, es ist nicht vorbei, Faith, es hat eben erst begonnen. «

    »Du bist verrückt«, flüsterte sie und spähte in den menschenleeren Flur, weil sie es nicht wagte, sich zu Wyatt umzudrehen.
    »O ja. Und du ahnst gar nicht, wie verrückt.«
    Da ergriff sie die Flucht. Und das tat Faith Black niemals . Gegen syrische Meuchelmörder hatte sie sich behauptet, gegen die Bestien aus dem Itor-Labor, gegen ACROs Topagenten … Aber bei Wyatt, einem augenscheinlich normalen Typ, vielleicht mit einem Hintergrund beim Militär oder auch nicht, verlor sie zum ersten Mal in ihrem Leben die Fassung. Offenbar geschah zu viel auf einmal – nach über zwanzig Jahren der erste Kontakt mit ihrer Schwester, dazu das schlechte Gewissen, weil sie Sean hintergehen musste. Und sollte er erfahren, was passiert war, musste sie Wyatt vor ihm schützen.
    Normalerweise blühte sie in Stresssituationen auf. Und jetzt wollte sie davonlaufen. Auf einer Ölplattform, wo es kein Versteck gab. Also würde sie in ihr Quartier fliehen, duschen und hoffen, Sean hätte nicht nach ihr gesucht. Wie auch immer, sie musste ihren Zeitplan ändern und die Platine der Wettermaschine möglichst schnell entwenden.
    Zum Wohl aller Beteiligten – Liberty, Wyatt und sich selbst zuliebe – musste sie von der Bohrinsel verschwinden.

7
    D IE ACRO-AGENTIN ANNIKA SVENSON liebte Athen im Herbst. Wirklich, Griechenland gehörte zu ihren Lieblingsländern auf dieser Welt. Und so war es nur logisch, dass der Mann, den sie am meisten hasste, hier sterben würde.
    »Tu’s nicht, Annika«, mahnte Creed.
    Creed McCabe, seines Zeichens Geisterjäger, war durch die Vermittlung eines Geists, der ihn seit seiner Geburt begleitete, in der Lage, mit erdgebundenen Gespenstern zu kommunizieren. Er stand in der Tür ihres Hotelzimmers und beobachtete, wie sie unter ihrem Rock ein Messer an ihrem Schenkel festband. Zur Selbstverteidigung genügte ihr eigentlich ein angeborenes Elektroschock-System. Das Messer nahm sie nur zum Spaß mit.
    »Würdest du die Tür schließen? Soll die ganze Welt zuschauen, wenn ich mich anziehe?« Sie schlüpfte in ein knappes Tanktop. »Unglaublich, dass du mir hierhergefolgt bist!«
    Creed warf seinen Seesack auf den Boden. Dann schloss er die Tür. »Dev hat mich hergeschickt, um dich nach Hause zu bringen.«
    Verwirrt zuckte sie zusammen. »Was, Dev ?«

    »Ja, er ist wieder da.«
    Gott sei Dank, dachte sie. Bei jeder Gelegenheit hatte sie gegen Oz’ Autorität aufbegehrt und ihm mit dieser Reise nach Griechenland sogar den Gehorsam verweigert. Aber jetzt war sie hier, und nicht einmal Dev konnte sie von ihrem Plan abbringen.
    »Erst wenn ich meine Mission beendet habe, fliege ich zurück.«
    »Das ist keine Mission, weil dich niemand beauftragt hat, einen CIA-Agenten zu töten.«
    Verächtlich schüttelte sie den Kopf. »Dazu brauche ich keinen Auftrag.«
    Aus ihrem Ohrhörer drangen Störgeräusche. Dann erkannte sie Troy Modines Stimme, wie er gerade in dem Café, wo er seinen Hamas-Kontakt treffen würde, Wein bestellte. Sie hatte eine Wanze in seiner Hose versteckt, während er gerade im Wellness-Center herumfläzte. Nun konnte sie seine Aktivitäten mühelos verfolgen.
    Genieß deinen Wein, Arschloch, denn es wird dein letzter sein.
    »Das darfst du nicht tun, Annika. Dev braucht dich bei ACRO. Die haben ein Riesenproblem mit Itors Wettermaschine am Hals. Deshalb soll sich jeder, der momentan verfügbar ist, in der Basis aufhalten.«
    »Falls du glaubst, du könntest mich dran hindern, den Mörder meiner Mutter zu töten, denk noch einmal drüber nach.« Ein prüfender Blick in seine Augen genügte, und sie wusste, dass er die Einzelheiten jenes Mordes schon kannte. Woher bloß? »Wie sie

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