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Geliebte des Blitzes

Geliebte des Blitzes

Titel: Geliebte des Blitzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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entschlossen. Entschlossen, die Taue zu kappen und sich zurückzuziehen.
    Um Himmels willen, sie hatte es vermasselt. Total.
    Wenn sie Troy tötete, würde sie mit keiner Wimper zucken. Das wusste sie. Umso intensiver spürte sie den
Schmerz, den sie Creed zufügte. Was sie ihm antat, war unverzeihlich.
    »Tut mir so leid. Ich wusste nicht … Ich hatte keine Ahnung …« Nun musste sie Dev Recht geben. Vor all den Monaten hatte er ihr erklärt, sie sei nicht bereit für eine Beziehung. Ihre Ausbildung beim CIA habe eine emotionale Entwicklungshemmung bewirkt. Und jetzt bezahlte Creed für ihre arrogante Überzeugung, Dev würde sich irren.
    »Zu spät, Annika. Bring diesen Kerl um, befreie dich von allen Gefühlen, außer deiner Begeisterung für Dev, und treib’s mit allen Männern, die dich verkraften. Aber lass mich verdammt nochmal in Ruhe!«
    In ihren Ohren verriet ein leises Summen, dass Troy zu seinem Hotelzimmer ging. Das war ihre Chance. Jetzt oder nie.
    Creed öffnete die Tür. Mit einer Hand umklammerte sie seinen Arm, mit der anderen zog sie den Stöpsel aus ihrem Ohr. »Bitte, Creed.« Ungeschickt vor lauter Angst, ließ sie den winzigen Kopfhörer zu Boden fallen, und er zerbrach unter ihrem Fuß. »Gib mir eine Chance. Ich war ja so dumm.«
    Sein Körper wirkte so angespannt, dass Annika beinahe fürchtete, seine Knochen würden brechen. »Zu spät«, stieß er heiser hervor.
    »Nein.« Beschwörend ergriff sie seine Hände und trat vor die Tür. Diesmal war sie es, die ihm den Weg versperrte. »Ich lasse Troy laufen.« Möge der Himmel ihr beistehen, vorerst würde der mörderische Schurke davonkommen. Aber das letzte Wort war noch längst nicht gesprochen. »Ich fliege mit dir zu ACRO zurück.«

    »Meinst du, das würde genügen? Glaubst du, ich bin glücklich und zufrieden, wenn wir wie die Pornostars bumsen – und danach läufst du davon, um allen intimeren Gesprächen auszuweichen? Das halte ich nicht mehr aus.« Er riss sich los, packte ihre Schultern und schob sie beiseite.
    Viel zu schnell trugen ihn seine langen Beine den Flur hinab. Die Schritte dröhnten immer lauter in Annikas Ohren, obwohl das Geräusch eigentlich verhallen musste. Von kalter Panik erfasst, spürte sie ihr Herz gegen den Brustkorb hämmern. Dann flüsterte ihr eine innere Stimme zu, wenn sie Creed jetzt gehen ließ, würde sie niemals eine zweite Chance bekommen.
    »Ich kenne nicht einmal den Namen meines Dads!«, schrie sie. Wie angewurzelt blieb Creed stehen.
    »Was?«
    Durch den Tränenschleier in ihren Augen sah sie ihn nur verschwommen. »Mein Dad. Wer er ist, weiß ich nicht. Der CIA hat seine Geburtsurkunde gefälscht und alle Originaldokumente vernichtet.«
    Langsam und zaudernd kehrte er zu ihr um, als fürchtete er, sie hätte Landminen zwischen ihnen beiden gelegt. »Warum erzählst du mir das?«
    »Vor langer Zeit hast du gesagt, ich würde dich nicht an mich heranlassen.« Zitternd ging sie ihm entgegen. »Jetzt will ich es. Bisher bin ich deinen Fragen ausgewichen. Nun werde ich sie beantworten. Willst du wissen, warum ich in meiner Kindheit Fischpudding essen musste? Oder was ich empfand, als ich erfuhr, ich wäre nicht bei meinen richtigen Eltern aufgewachsen? Interessiert’s dich, warum ich niemals Weihnachten oder meinen Geburtstag
feiere? Alles werde ich dir erklären.« Nur mehr zehn Schritte war sie von ihm entfernt. »Hör mir zu.«
    Sie wischte ihre Tränen weg und sah, wie seine Miene sanftere Züge annahm. Nicht sanft genug. »Annika …«
    »Es darf nicht vorbei sein«, brachte sie stockend hervor.
    »Warum nicht?«
    Sie zitterte. Bevor sie überhaupt sprechen konnte, musste sie erst etwas Speichel in ihren staubtrockenen Mund bekommen. Mühsam schluckte sie.
    »Warum nicht?«, wiederholte er, und seine Stimme klang genauso gepresst wie ihre.
    »Weil ich dich nicht verlieren will. Davor habe ich Angst.« Sie starrte in seine Augen. Inständig hoffte sie, er würde merken, wie wichtig ihr dieser Moment war. »Und ich habe mich noch nie gefürchtet. Also muss das irgendwas bedeuten.«
    Plötzlich schlang er seine Arme um sie und hob sie hoch. Und das war gut, denn der emotionale Stress hatte ihre Beine in Gummi verwandelt. Er murmelte etwas in ihr Ohr. Süße, tröstliche Worte. Erleichtert seufzte sie auf.
    Von jetzt an würde alles anders sein. Ohne jeden Zweifel. Creed würde sich nicht mehr mit Sex allein begnügen und von ihr verlangen, dass sie sich wirklich um mehr bemühte. Dieser

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