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Geliebte des Blitzes

Geliebte des Blitzes

Titel: Geliebte des Blitzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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zu verscheuchen, musste sie den Kopf schütteln. Noch nie hatte ein Mann eine so intensive Wirkung auf sie ausgeübt. Nicht einmal Sean, der Einzige, den sie jemals geliebt hatte.
    Vor einem Jahr hatte sie ihn zum letzten Mal gesehen. Seit damals spielten sie Katz und Maus, ein Hin und Her aus Schmerz und Freude. Obwohl sein Auftrag lautete, sie zu töten, konnte er ihr nicht widerstehen.
    Wieder einmal verließ sie sich auf seine Berechenbarkeit. Denn diese Mission konnte ihr Tod sein, sollte Seans Liebe zu ihr an die zweite Stelle treten – und er seinem Job bei Itor Vorrang einräumen.
    »Ist es nicht ein bisschen zu heiß, um Leder zu tragen? « Wyatt musterte ihre Kleidung, die ihrer Anpassungstendenz widersprach – eine schwarze Lederhose, eine scharlachrote Korsage aus Seide und Spitze und die Lederjacke. Offenbar gefiel ihm das alles, so wie er sie dabei ansah.
    »Oh, die Hitze stört mich nicht.« Ebenso wenig die Kälte. Schon immer hatte sie die Gabe besessen, ihre
Körpertemperatur zu regulieren. Aber die übrigen Körperfunktionen entzogen sich ihrer Kontrolle. Mit anderen Leuten dagegen konnte sie machen, was sie wollte.
    Nach einem kurzen Seitenblick auf Marco leerte Wyatt sein Whiskeyglas. Unter dunklen Bartstoppeln bewegten sich seine klar definierten Halsmuskeln und fesselten Faiths Blick für ein paar Sekunden. Er stellte das Glas auf die polierte Theke und nickte dem Barkeeper zu, um noch einen Drink zu bestellen.
    »Ob es den Khakijungen wohl stört, wenn es heiß wird?«, fragte er.
    Faith grinste. »Vielleicht.« Es gab nichts, was Marco von seinem Kurs abbringen würde, das wusste sie nur zu gut. Doch sie brauchte noch etwas Zeit, um seine resistente Aura zu durchbrechen.
    »Finden wir’s heraus. Weil mich die Art nervt, wie er dich anstarrt.« Eine Hand glitt zu ihrem Nacken, und er presste seinen Mund wieder auf ihren.
    Obwohl sie den Kuss erwartet hatte, stockte ihr der Atem. Wie er seine Lippen manövrierte, Zähne, Zunge, mit sanfter Dominanz…O Gott, wahrscheinlich konnte der Mann allein schon mit seinen Küssen einen Orgasmus bewirken.
    »Wir müssen ihn überzeugen, nicht wahr?«, flüsterte er und leckte an ihrer Unterlippe. Zitternd stöhnte sie. »Mach den Mund auf.«
    Ohne Zögern begrüßte sie seine feuchte Zunge mit ihrer eigenen. Er schmeckte nach Whiskey, roch nach Erde und Mann, eine potente Kombination, die sie noch effektiver entspannte, als wenn sie den ganzen Jack Daniels in ihre Kehle geschüttet hätte.

    Und in dieser Kehle vibrierte die grimmige Erinnerung daran, dass Marco sich danach sehnte, ihr den Hals durchzuschneiden.
    Wieder einmal.
    Sie tat ihr Bestes, nicht darauf zu achten, was Wyatts Hand gerade mit ihrem Schenkel trieb. Ihr Gehirn suchte Marcos Aura immer noch nach Schwachstellen ab. Endlich – während Wyatts Küsse eine heiße Spur über ihr Kinn zogen – erschienen vor ihrem geistigen Auge Visionen davon, wie es im Innern von Marcos Körper aussah.
    Noch immer beobachtete Marco die beiden. Dabei hatte er sich mittlerweile vorgebeugt, die Ellbogen auf den Knien, und er schien die Show zu genießen. Die Stammgäste des Pubs, etwa ein Dutzend, waren dagegen weitaus mehr von zwei spärlich bekleideten Frauen am Billardtisch fasziniert, die es mit ihren vier Begleitern nicht beim Küssen beließen.
    Marcos Herzschläge verrieten nichts. Langsam, gleichmäßig, stark. Das konnte sie blitzschnell ändern, mit einem Aneurysma, oder indem sie sein Blut zum Kochen brachte.
    Doch damit würde sie zu sehr Aufsehen erregen. Außerdem wäre die Ermordung eines Mitglieds von Itor, kurz bevor sie am nächsten Tag einen Topagenten der Organisation treffen würde, einer guten Arbeitsatmosphäre nicht gerade dienlich. Selbst wenn – oder insbesondere, weil sie die Zusammenarbeit nur vortäuschen würde.
    Im Hintergrund ihres Bewusstseins registrierte sie, dass Wyatt an ihrem Ohr knabberte, sie schon bis fast auf seinen Schoß gezogen hatte, und dass er eine monströse
Erektion an ihre Hüfte drückte. Und sie wusste auch, dass ihre Finger über seinen harten Bizeps wanderten, dass die feuchte Hitze zwischen ihren Schenkeln zu brennen begann.
    Wäre Marco keine Bedrohung, würde sie Wyatt, Nachname unbekannt, in ihr Hotelzimmer zerren und zum Wahnsinn treiben.
    Aber bevor sie das Bett erreichten, würde Marco sie womöglich beide eliminieren – das traute sie ihm durchaus zu.
    Ein telepathisches Flackern lenkte ihre Aufmerksamkeit auf Marcos Magen, der nach einer

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