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Geliebte des Blitzes

Geliebte des Blitzes

Titel: Geliebte des Blitzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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gewesen.
    »Tagelang wanderte ich umher, heilte andere verletzte Menschen und Tiere. Und dann statteten mir die Männer einen Besuch ab, die meine Schwester geholt hatten.«
    Sie hatte später gefragt, woher sie wohl über ihr Talent informiert gewesen waren. Doch Tatsache war, dass sie davon gar nichts wussten. Als der britische Geheimdienst
vom Tod ihrer Eltern erfuhr, nutzte er einfach die Gelegenheit, nahm Faith in seine Obhut und hoffte, sie würde ähnliche Fähigkeiten entwickeln wie ihre Schwester.
    »Brachten sie dich in eine psychiatrische Klinik?« Wyatts Stimme klang belegt, sein Daumen wurde steif.
    »Nur für ein paar Tage. Es war dieselbe Klinik, in der man Liberty behandelt hatte. Das wusste ich damals nicht. Erst später erfuhr ich, jemand hätte sie ein paar Monate vorher entführt.«
    Nach einer Untersuchung in der Klinik war Faith in eine Privatschule für speziell begabte Kinder gebracht worden. Noch immer stand sie unter Schock, und es dauerte Wochen, bis sie sich einigermaßen an die Atmosphäre des Internats gewöhnte. Ohne die Eltern und die Schwester, die ihr so viel bedeutet hatten, fühlte sie sich monatelang wie eine verlorene Seele. Und sie brauchte noch länger, um ihre Angst vor Gewitterstürmen zu überwinden. Wenn sie Donnergrollen hörte, kroch sie sofort unter das nächstbeste Bett, oder unter irgendeinen Tisch. Dort hatte sie sich zitternd und schluchzend verkrochen, bis das Unwetter nachließ. Auch jetzt krampfte sich ihr Herz so sehr zusammen, dass es wehtat, wann immer sie an den Tod ihrer Eltern dachte. Und wenn sie verhindern konnte, dass andere so etwas Schreckliches durchmachten, würde sie es tun, was immer es sie persönlich kosten mochte.
    Mit ihrer freien Hand berührte sie Wyatts Finger, die auf ihren lagen, und die Tasche glitt zu Boden. »Jetzt will ich nicht mehr darüber reden. Und solltest du nicht eigentlich dieses Ding steuern?«

    »Darin liegt das Wunder eines Autopiloten, Babe. Was für ein erstaunlicher Vogel! Itor muss ein Autopilotenpatent gestohlen haben. Vermutlich ist dieser Helikopter eine Spezialanfertigung. Meine Füße darf ich nicht von den Pedalen nehmen. So weit, so gut. Mit meinen Händen kann ich was anderes machen.«
    O Gott, wie verführerisch sein Anblick war. Da saß er, als würde er jeden Tag die bösen Schurken beseitigen, die Welt retten und die weibliche Hauptdarstellerin erobern. Natürlich, als ACRO-Agent machte er das vermutlich wirklich jeden Tag.
    Wie viele Frauen hatte er sonst im Lauf einer Mission wohl verführt? Ganz eindeutig, Wyatt war der amerikanische James Bond in Reinkultur. Plötzlich stieg heiße Eifersucht in Faith auf – eine Emotion, die sie sofort unterdrückte. Und wenn sie sich auch eingestand, dass sie etwas für ihn empfand – diese Gefühle durfte sie auf keinen Fall vertiefen.
    Aber wie konnte man eine Sturmflut schon aufhalten?
    Vielleicht mit einer Wettermaschine, kam ihr voller Ironie in den Sinn.
    »Warum hat ACRO dich beauftragt, die Wettermaschine zu zerstören, Wyatt? Warum will deine Organisation sie nicht behalten und verwenden? Damit könnte sie die amerikanischen Küsten schützen und Menschenleben retten.«
    »Diese Maschine ist zu gefährlich, Faith. Und die Versuchung, einen Feind damit zu töten, wäre zu groß.«
    »Nicht in den richtigen Händen.«
    »Das kannst du nicht wissen. Womöglich wären die Kollateralschäden katastrophal. Und wenn man das
Ding besitzt, fordert man seine Gegner zu dem Versuch heraus, es zu stehlen. Außerdem müsste man ständig befürchten, ein Insider könnte einen für sehr viel Geld verraten.«
    Niemals jemand, der ihrer Agentur angehörte. Sie vertraute ihren Mitarbeitern rückhaltlos. »Ich glaube, die Vorteile würden überwiegen, nicht die Risiken.«
    »Wie auch immer, es spielt keine Rolle, denn die Entscheidung liegt nicht bei mir.« Wyatts scharfer, intelligenter Blick bekundete eiserne Entschlossenheit. Niemals würde er erwägen, die Maschine für eigene Interessen zu benutzen, mochten sie auch noch so ehrbar sein.
    »Befolgst du immer deine Befehle?«
    »ACRO hat mich noch nie im Stich gelassen.«
    Dieser Geheimdienst durfte sich glücklich schätzen, weil er für sie arbeitete. Von plötzlichem Neid erfüllt, bedauerte Faith, dass TAG ihn nicht engagieren konnte. »Deine Loyalität ist bewundernswert.«
    »So wie deine. Obwohl sie manchmal deplatziert ist.«
    »Offenbar sprichst du von Sean.«
    Wyatt bewegte die Schultern, als würde allein schon

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