Geliebte des Blitzes
geschickt hattest, war es schon zu spät, Wyatt.«
»Das weiß ich. Leider hab ich’s vermasselt.«
»Nein. Wie solltest du auch ahnen, was die von Itor vorhatten? Keiner von uns wusste es. Jetzt liegt alles Weitere in Remys Hand. Bring die Mission zu Ende, Wyatt. Vielleicht haben wir keine Kontrolle über den Hurrikan. Aber wir dürfen das ultimative Ziel nicht aus den Augen verlieren – alles da draußen zu vernichten, was dieser verdammten Maschine auch nur annähernd gleicht. Uns interessiert jeder, der sie besitzen will.«
»Natürlich, Dev.«
»Ich vertraue dir, Wyatt. So wie du dir selber.«
»Nun ja – so einer Frau bin ich noch nie begegnet.«
»Die Mission steht an erster Stelle.«
»Ohne jeden Zweifel. Damit werde ich fertig.« Wyatt hoffte nur, seine weitere Order würde über MLs Kommunikationswege durchkommen.
»Davon bin ich fest überzeugt. Halt mich auf dem Laufenden.«
»Okay, Dev«, antwortete Wyatt seinem Boss, legte auf, zog sich aus und ging unter die Dusche.
Ein Plan – ich brauche einen verdammten Plan.
Einem Agenten von unbekannter Herkunft oder unklarem Status durfte er nichts über seine Vergangenheit erzählen.
Wie ein Grünschnabel hatte er sich von Faith betören lassen. Und nun war er ihr ausgeliefert.
In dieser Nacht musste er sich mit Handschellen an Faith fesseln. Eine andere Möglichkeit gab es nicht.
Die Tür der Duschkabine schwang auf, und Faith stieg herein – splitternackt bis auf das schwarze Halsband mit den winzigen kleinen Blumen. Sie spielte nicht damit. Das tat sie nur, wenn sie nervös war. Aber nun wirkte sie ruhig und entspannt, als hätte sie nach dem Sprung ins Meer und ihrem Streit vorhin wieder zu sich selbst gefunden.
»ML hat mir die Kombination für den Safe in meinem Zimmer gegeben«, erklärte sie. »Die Tasche ist absolut dicht geblieben. Jetzt lass ich sie trocknen.«
»Musst du nackt sein, um mir das zu erzählen?«
»Nun, ich wollte dir einfach nur mitteilen, dass die Platine in Sicherheit ist. Aber ich werde dir die Kombination nicht verraten.«
»Die brauche ich nicht, Faith, weil ich die Safetür aus ihren verdammten Angeln heben kann.« Ihre Ankunft hatte seine beruhigende Meditation unterbrochen. Schlimmer noch, sein Penis reagierte in typischem Stil – wie schön, dass du da bist . Und das passte nicht zu der Aura, die er ausstrahlen wollte. »In diesem Westflügel gibt’s noch drei andere Badezimmer. Das ist meine Dusche.«
Ohne seine Worte zu beachten, setzte sie sich auf die Teakholzbank. »Wir müssen noch das Gespräch von vorhin beenden, vorhin am Strand.«
»Betrachte es als beendet.«
»Du hast erwähnt, du wärst in eine geschlossene Anstalt gebracht worden. Genau wie Liberty. Und da erwartest du von mir, ich soll nicht nachhaken? Auch ich war da, Wyatt …«
»Für wie lange?« Er lachte bitter. »Eine Woche vielleicht? Wohl ein schickes Luxusetablissement, so eine Art Wellnesshotel? Das verstehst du nicht – ich wurde in ein richtiges Irrenhaus gesteckt. Mit vierzehn Jahren, in die Abteilung, wo sie die gefährlichsten Patienten unterbrachten.«
Schon wieder diese ewigen Geständnisse. Mit einem Seufzer hielt er seinen Kopf unter den Wasserstrahl und versuchte Faiths Stimme zu überhören. Was nicht funktionierte, weil er bei den SEALs und bei ACRO darauf trainiert worden war, bei rauschendem Wasser geheimen Informationen zu lauschen.
»Soll ich mich vor dir fürchten, Wyatt? Oder dich bedauern? « Er trat unter der Brause hervor und versuchte nach Faith zu greifen. Doch sie hielt ihn zurück, lähmte ihn wie in der Folterkammer auf der Bohrinsel, und es lag ihm auf der Zunge, ihr zu erklären, dass er nichts für sie empfinden wollte.
Doch das wäre eine Lüge gewesen. »Lass mich gehen, Faith«, sagte er leise.
»Wenn du das wirklich willst.«
»Was ich will, weißt du. Das habe ich dir im Hubschrauber gesagt. Du sollst es lieben, dich danach sehnen und darum bitten. Um mich sollst du flehen.«
»Dieses Ziel hast du erreicht, Wyatt, ich sehne mich nach dir. Beinahe bin ich dir hörig. Das hätte mir nicht passieren dürfen.«
Reglos musste er die weiteren Ereignisse abwarten. Nackt. Verletzlich. Sie stand auf und kam näher. Unter dem sanften Licht in der Duschkabine glänzte ihr nackter Körper, ringsum stieg Dampf empor. »Also bist du mir verfallen, Faith. Was jetzt?«
»Was als Nächstes passieren wird, weiß jeder gute Agent. Als ich hier hereingekommen bin, hast du wahrscheinlich überlegt,
Weitere Kostenlose Bücher