Geliebte des Schattens - Kenyon, S: Geliebte des Schattens - Seize the Night (Dark Hunter 07)
aufgestanden und unter der Dusche.«
Nick blieb der Mund offen stehen, dann starrte er sie finster an. »Valerius?«
»Schhh«, zischte Tabitha.
Er ging nicht darauf ein. »Valerius wie Valerius das Arschloch? Was zum Teufel hat der denn hier immer noch zu suchen, Tabitha?«
»Das geht dich nichts an.«
»Oh, ja klar«, herrschte er sie aufgebracht an. »Entschuldigung, aber mal ganz unter uns …« Er hielt inne, als müsse er die Worte zurückhalten, die ihm auf der Zunge lagen, ehe er fortfuhr. »Okay, mir steht die Scheiße bis zum Hals, aber bei dir läuft sie ja schon über. Amanda reißt dir das Herz raus, wenn sie das herausfindet.«
Tabitha starrte ihn mit funkelnden Augen an. »Dann hilf mir gefälligst, Nick. Ein Wort von dir und ich greife zum Hörer und rufe auf der Stelle Ash an.«
Er hob die Hände. »Gemacht. Trotzdem solltest du zusehen, dass dieses römische Arschgesicht so schnell wie möglich verschwindet.«
Sie deutete auf die Tür. »Auf Wiedersehen, Mr Gautier.«
Er setzte seine Sonnenbrille wieder auf. »Man sieht sich, Miss Devereaux.«
Tabitha fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. Was für ein grauenhafter Tag, und dabei hatte er gerade erst angefangen.
Sie ging zur Tür, die zu ihrer Wohnung führte, und hörte oben die Dusche rauschen.
Sie beschloss, eine Pizza zu bestellen, für den Fall, dass er Hunger hatte.
Als er frisch geduscht und angezogen herunterkam, wurde sie gerade geliefert. Tabitha bezahlte und stellte den Karton auf den Tisch.
Noch immer war ihr flau im Magen. »Für Tage wie diesen sollte es einen Neustart-Schalter geben«, murmelte sie.
Valerius, der den letzten Knopf seines Hemdes schloss, kam die Treppe herunter und hielt Ausschau nach Tabitha, die mit dem Rücken zu ihm stand.
Er blieb stehen, um sie einen Moment lang zu betrachten. Sie beugte sich über den Esstisch und bot ihm einen ungehinderten Blick auf ihre ansehnliche Kehrseite. Ein Lächeln spielte um seine Mundwinkel bei der Erinnerung, wie sich besagte Kehrseite nackt im Tanz an ihn gepresst hatte.
Augenblicklich wurde er erneut hart.
Er konzentrierte sich darauf, die verräterischen Anzeichen seines Körpers unter Kontrolle zu bekommen, und betrat den Raum. Sein Blick fiel auf den weißen Pappkarton auf dem Tresen. Es roch köstlich, aber …
»Was ist denn das?«, fragte er.
»Pizza«, sagte sie und drehte sich zu ihm um.
Er verzog angewidert das Gesicht.
»Ach, komm schon«, meinte sie gereizt. »Es ist doch italienisch.«
»Es ist Pizza.«
»Hast du schon jemals welche probiert?«
»Nein.«
»Dann setz dich hin und halt den Mund, während ich uns ein Glas Wein einschenke. Du wirst sie mögen, das verspreche ich dir. Sie ist hausgemacht. Von einem Italiener namens Bubba.«
Valerius hob zweifelnd die Brauen. »Es gibt keine Italiener namens Bubba.«
»Doch, natürlich gibt es den«, widersprach sie schnippisch. »Der Name ist jedenfalls italienischer als Valerius. Zumindest ist der letzte Buchstabe ein Vokal.«
Valerius öffnete den Mund, klappte ihn jedoch wieder zu. Es war sinnlos, sich mit Tabitha anzulegen, wenn sie in dieser Stimmung war. »Bist du gereizt, weil du zu wenig Schlaf bekommen hast, oder weil es dir lieber wäre, wenn ich verschwinden würde?«, fragte er.
»Ich habe nicht genug Schlaf bekommen, und wenn du wissen willst, was dir gut tut, dann setz dich hin und iss.« Sie ging in die Küche.
Doch Valerius hörte nicht auf sie, sondern folgte ihr, packte sie und schwang sie sich über die Schulter.
»Was soll das?«, rief sie verärgert.
Er setzte sie auf den Stuhl und stützte sich mit beiden Händen auf den Armlehnen ab, sodass sie nicht aufstehen konnte. »Guten Abend, Tabitha. Mir geht es gut. Und dir?«
»Ich bin böse auf dich.«
»Tut mir leid, das zu hören.« Er hob eine Hand und strich ihr über die Wange. »Beim Aufwachen habe ich überall auf meiner Haut deinen Duft gerochen, und ich muss zugeben, dass mich das in ziemlich gute Laune versetzt
hat, die ich mir eigentlich nicht vermiesen lassen will.«
Die Worte und der zärtliche Ausdruck auf seinem Gesicht ließen ihren Ärger verfliegen - und dieser frische, saubere Geruch, den er verströmte, würde selbst die mieseste Laune zunichtemachen. Seine Lippen waren so dicht vor ihr, dass sie sie bereits schmecken konnte.
Seine dunklen Augen.
So verführerisch.
»Du kannst echt nerven, weißt du das?« Sie schob ihren Ärger beiseite und lächelte. »Okay, ich bin jetzt wieder ganz lieb.«
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