Geliebte Diebin
über seine Scherze, und dieses Lachen rührte eine eisige Stelle in seinem Herzen, die zögernd aufzutauen begann. Sie sprach von Turnieren und Jagden und von Reisen weit nach Wales hinein, während sie den Wein kostete und gelierte Eier aß.
Er fand es unmöglich, ihrem Liebreiz zu widerstehen. Ihr Gesicht glühte in der Wärme der riesigen Weihnachtskerze, und als er sie noch einmal auf den Tanzboden führte, lag sie leicht und hingebungsvoll in seinen Armen.
Während die Kerzen herunterbrannten und der Wein bei allen Anwesenden seinen Tribut forderte, schmiegte sie sich an ihn und Devlynn gab sich ganz dem Zauber dieser Nacht hin. Obwohl ihm sein Verstand sagte, dass er ein Dummkopf war, ignorierte er diese Warnung. Irgendwie schaffte diese Frau es, sein verloren gegangenes Gefühl für Weihnachten neu zu erwecken und das Schuldgefühl, das er so lange in sich getragen hatte, verschwand langsam.
»Warum habe ich Euch nicht schon zuvor kennen gelernt?«, fragte er. Er hielt sie eng an sich gedrückt und seine Augen hefteten sich auf ihre geschwungenen Lippen.
»Vielleicht habe ich mich versteckt.«
»Auf Serennog?«
»Oder in diesem Wald hier, der Euer Schloss umgibt. Es könnte sein, dass ich nicht diejenige bin, die ich zu sein scheine.«
»Zweifellos seid Ihr eine Zauberin und habt mich verzaubert.«
»Oh, dass ich Euch doch verzaubern könnte, Lord Devlynn«, sagte sie mit einem schelmischen Lächeln und einer hoch gezogenen Augenbraue. »Oh, wenn ich das doch nur könnte.«
»Ich fürchte, das habt Ihr bereits getan, Hexe.«
Sie lachte kehlig. »Ich bezweifele, dass ich diese Macht besitze.«
»Ihr wäret überras cht .«
»Angenehm überrascht?« Wieder verzog sie belustigt den Mund. Aye, sie neckte ihn. Und sie verzauberte ihn.
»Was denn sonst?« Sie lachte leise. Er konnte ihr nicht länger widerstehen. Das Blut rauschte in seinen Adern, sein Herz hämmerte so, dass es in seinem Kopf dröhnte, und zwischen seinen Schenkeln pulsierte es. Er dachte daran, sie zu küssen, und an so vieles mehr ... daran, seinen Körper mit dem ihren zu verbinden, in lüsternem Vergnügen und leidenschaftlicher Verführung. Sie war Unschuld und Sünde zugleich.
Während er weiter dem Wein zusprach und sich erotische Bilder in seinem Kopf abspielten, wusste er, dass er sie besitzen musste. Ganz gleich, was es ihn auch kostete. Ganz gleich, was für Konsequenzen es hatte. Warum auch nicht? Schließlich war er der Baron - der Lord von Black Thorn.
Er fing einen wissenden Blick seines Bruders auf und fühlte nur für ein paar kurze Sekunden einen Anflug von Scham, weil Collin so leicht das Verlangen sehen konnte, das ihn erfasst hatte. Er griff nach ihrem Handgelenk, wobei er die hoch gezogenen Augenbrauen all derer ignorierte, die sie beobachteten, und zog sie weg von der Menge, in einen dunklen Alkoven unter der Treppe. Sie lachte nervös, doch er gab nicht nach. Er schlang die Arme fest um ihre schlanke Taille, beugte sich vor und presste seine Lippen auf ihre.
Sie keuchte auf, doch entzog sich ihm nicht.
Er legte die Hand auf ihren Rücken und in seinen Lenden brannte heiß und hart das Verlangen.
Sie seufzte auf, so als hätte er das Verlangen in ihr ebenfalls geweckt. Sie zitterte unter seinen Berührungen, ihre Augenlider schlössen sich, als seine Lippen sanft über die ihren glitten und ihrer beider Atem sich mischte. Heiß tobte das Blut durch seine Adern, wilde Glut erwachte in seiner Seele, und er wusste, dass er diese Frau haben musste, egal wie.
Das Blut rauschte in seinen Ohren, der Lärm des Schlosses trat in den Hintergrund. Sie duftete nach Rosen und Veilchen und nach all den anderen köstlichen weiblichen Dingen. In der Dunkelheit des Alkovens kam es ihm vor, als seien sie ganz allein auf der Welt. Seine Finger vergruben sich in den dichten Locken ihres Haares. Seine Lippen pressten sich auf ihre. Seine Zunge verlangte Einlass in ihren Mund. Langsam öffnete sie die Lippen und erlaubte ihm den Zugang zu der samtigen Höhle ihres Mundes.
Waren Stunden vergangen oder nur wenige Augenblicke? Er wusste es nicht.
Aber sein Körper brannte vor Lust nach ihr.
Er drängte sie gegen die Wand und presste seinen Körper an ihren, seine Schenkel an ihre, seinen Oberkörper gegen ihre Brust, seine Lippen auf ihre. Unter den weichen Falten ihres Kleides fühlte er ihre Weiblichkeit.
Seine rechte Hand tastete sich zu ihrer Brust.
»Nein«, hauchte sie atemlos, obwohl ihre Stimme zitterte und er ihre
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