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Geliebte Diebin

Geliebte Diebin

Titel: Geliebte Diebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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dir nur dabei? Du kannst das Kind nicht mitnehmen.«
    Ein weiterer Mann betrat das Zimmer - einer der Jäger aus Serennog. »Es ist Zeit«, erklärte er. »Alles läuft wie geplant.«
    Apryll warf das Hochzeitskleid ihrer Mutter auf den Boden. »Komm, lass uns verschwinden. Lass den Jungen hier.«
    Paytons Gesichtsausdruck verhärtete sich. »Wir brauchen ein Pfand, um verhandeln zu können.« Seine Augen blitzten.
    Aus der Ecke hörte man ein Stöhnen. Die untersetzte Kinderfrau kam zu sich. »Ooh«, stöhnte sie, ihre Augen öffneten sich einen Spalt, dann schlössen sie sich wieder.
    »Wir müssen hier schnell verschwinden«, drängte Payton.
    »Nicht mit dem Jungen.« Apryll dachte an Devlynn und daran, wie stolz er auf seine Familie war, wie er seine N ichte liebevoll geneckt hatte.
    »Es bleibt keine Zeit mehr, um uns zu streiten. Sie«, er deutete auf die Kinderfrau, »wird bald wach sein, und der Baron wird nach dir suchen, M'lady Wir müssen hier weg.«
    »Nein, Payton, das werde ich nicht zulassen. Lass das Kind hier.«
    »Wir müssen los«, drängte der Jäger.
    Apryll machte noch einen Schritt auf ihren Bruder zu. »Du solltest dich mir nicht widersetzen, Bruder, ich bin noch immer die Herrscherin von Serennog und ...«
    »Und wir sind nicht länger in Serennog«, fuhr Payton sie an. Sein Gesicht lief vor Wut rot an. »Wir werden jetzt gehen, mit diesem Jungen. Du kannst aber auch hier bleiben und dem Baron allein gegenübertreten. Doch wenn du dich dafür entscheidest, dann schwöre ich dir, dass Devlynn seinen Sohn nie wiedersehen wird und du, liebe Schwester, wirst für das Verschwinden dieses Jungen verantwortlich gemacht werden.« »Du würdest ihm doch nichts antun!«
    »Es sei denn, er macht mir Schwierigkeiten.«
    »Er ist ein Kind«, widersprach sie und streckte die Hand aus, in der Absicht, ihm den Jungen abzunehmen.
    Payton stieß sie zurück. »Ich habe dafür keine Zeit.«
    »Du wirst ihn hier lassen!«
    »Wir müssen verschwinden.« Der Wachmann an der Tür wurde nervös.
    »Nicht mit dem Kind ...«
    »Still, Frau!«
    »Ich werde nicht ...« Klatsch! Payton schlug sie mit der Hand ins Gesicht, das harte Metall an seinem Handschuh riss ihre Haut auf. Schmerz brannte auf ihrer Wange, Blut floss.
    Sie warf sich auf ihn, entschlossen, ihm den Jungen abzunehmen. »Wie kannst du es wagen. Ich bin die Herrscherin von ...«
    »Was du bist, ist ein Ärgernis. Mehr nicht.« Payton stieß sie zurück und ihre Füße verfingen sich in dem Kleid und sie stolperte. Sie landete auf dem Kleid, in dem ihre Mutter ihren Vater geheiratet hatte.
    »Du blödes Weib, ich werde nicht länger warten«, schnauzte Payton sie an und wandte sich zum Gehen.
    »Bitte, Payton, sei doch vernünftig«, bettelte sie und kam wieder auf die Beine. »Wenn du das tust, wird der ganze Zorn von Black Thorn über unser Schloss kommen. Du kannst den Jungen nicht mitnehmen.«
    »Und ob ich das kann. Und ich werde es tun. Das ist das Problem mit dir, Schwester, du bist nie bereit, das zu tun, was getan werden muss. Du bist eine Träumerin. Eine dumme Frau, die sich nicht eingestehen kann, dass sie ihr Schloss zu einer Ruine zerfallen lässt und die die Menschen, über die sie herrscht, hungern lässt, weil sie sich nicht um die Rache kümmert. Und jetzt hast du noch nicht einmal den Mut, in den Krieg zu ziehen. Hör mir zu, und hör mir gut zu! Du kannst hier bleiben, wenn du willst, oder du kannst mitkommen, aber du solltest dich sofort entscheiden. Ich werde nicht auf dich warten.«
    Der Junge stöhnte benommen. Payton lief in den Flur. Der Jäger folgte ihm. Apryll lief den beiden nach.
    Sie konnte gegen Payton nicht kämpfen, dazu war sie körperlich nicht kräftig genug, doch sie konnte ihn überlisten. Sie schlich sich zur Hintertreppe und schwor sich, diesen schrecklichen Fehler wieder gutzumachen - einen Fehler, für den sie verantwortlich war. Wenn sie fliehen konnte, noch ehe der Baron sie erwischte.
     
    Devlynn lief unruhig an der Treppe auf und ab. Sein Puls raste und all seine Gedanken waren bei dieser umwerfenden Frau, die behauptete, die Herrin von Serennog zu sein. Es war dumm, sich so verzaubert zu fühlen, es kaum erwarten zu können, mit ihr zu schlafen. Seit drei Jahren hatte er keusch gelebt, er hatte sich geweigert, eine Frau auch nur anzusehen, hatte sich in seinem Schuldgefühl gesuhlt und um seine Frau getrauert. Aber jetzt war zum ersten Mal seit Glyndas Tod ihr Bild aus seinem Kopf verschwunden.
    Vom Flur

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