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Geliebte Diebin

Geliebte Diebin

Titel: Geliebte Diebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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sich gegen dich gedrängt hat, als ihr zusammen geritten seid? Wie lange noch willst du eine Jungfrau bleiben, wenn kein Mann dir gefällt und du glaubst, du würdest niemals heiraten ?
    Wäre es eine Sünde, sich mit diesem Mann zu vereinen, den du nicht liebst? Bei anderen geschieht das oft. Und es könnte das Mittel zu deiner Flucht sein.
    Sie hatte oft genug in den Fluren von Serennog Gerüchte gehört. Einmal, als Apryll die Treppe hinunterlaufen wollte, war sie stehen geblieben, um ihren Stiefel zuzubinden. Dabei hatte sie gehört, wie die einfältige Wäscherin Daisy mit den Zahnlücken sich darüber beklagt hatte, dass ihr Mann einschlief, nachdem er sie geliebt hatte.
    »Er ist nicht der einzige Mann, der darunter leidet«, hatte Frannie, die Schneiderin, ihr versichert. Frannie hatte laut gelacht und sich dann der jüngeren Frau anvertraut. »Das ist der Fluch einer Frau, musst du wissen, dass sie mehr will, dass sie hofft, dass ihr Ehemann Manns genug ist, sich auch um ihre Bedürfnisse zu kümmern und nicht nur um seine eigenen. Aber so oft geschieht das nicht, Daisy, ganz und gar nicht. Die meisten Männer haben's immer eilig. Wenn du dann gerade bereit bist, die ganze Sache zu genießen, rollen sie von dir runter und beginnen zu schnarchen. So ist das nun einmal, das sage ich dir«, hatte Frannie gesagt und war die Treppe weiter hinunt er gegangen. »Du solltest klug genug sein, dich hinterher selbst zu befriedigen.«
    »Aber wenn ich doch einen Mann habe ...«
    »Du bist aber nicht befriedigt.« Ihre Stimmen waren verklungen, und Apryll war ihnen nachgeschlichen und hatte ihrer Unterhaltung weiter gelauscht, während Frannies ausladende Röcke über den Boden gewischt waren.
    »Oh, sie reden so viel darüber, dass sie es tun, bis weit in die Nacht«, sagte sie. »Mein Mann schwört seinen Freunden, dass er mich dazu bringen kann, die ganze Nacht über zu schreien. In Wirklichkeit ist er kaum noch in der Lage dazu, von mir herunterzurollen, um blitzartig wie ein Toter zu schlafen. Was ein Mann über seine Bettgeschichten erzählt und was er dann tatsächlich tut, sind zwei Paar ganz verschiedene Stiefel. Mein Mann Tim prahlt pausenlos vor mir, er wird mich lieben, bis er völlig ausgepumpt ist. Dabei wissen wir beide, dass er lügt. Mein Problem ist, dass Tim seine Lügen selbst glaubt.«
    Jetzt formte sich in Aprylls Kopf ein Plan. Konnte sie das schaffen? Konnte sie mit einem Mann schlafen und dann darauf hoffen, dass er hinterher wie ein Bär schlief? Er musste so erschöpft sein wie sie, denn er war genauso viele Stunden wach wie sie. Sie blickte zu ihm empor. Er war ein großer Mann, zu groß, um in dem Zelt aufrecht stehen zu können. Er hatte sich ein wenig vorgebeugt und die Arme vor seiner breiten Brust verschränkt. Seine durchdringenden grauen Augen fixierten sie so, dass sie sicher war, er könne ihre Gedanken lesen.
    »Legt Euch hin.«
    »Ich brauche nicht...«
    »Oh, doch, das braucht Ihr. Wir beide brauchen es. Wir werden schlafen, und wenn meine Männer zurückkommen, werden wir wieder aufwachen. Ihr werdet mir erzählen, warum Ihr mein Schloss angegriffen und meinen Jungen entführt habt. Und wenn ich glaube, dass Ihr mich nicht angelogen habt, dann werde ich Euch erlauben, etwas zu essen, denn Ihr müsst hungrig sein.«
    Als wäre das ein Stichwort, knurrte ihr Magen.
    »Legt Euch hin.«
    »Ich bin nicht müde«, beharrte sie. Oh, es war eine Sache, darüber nachzudenken, mit diesem Mann zu schlafen, seinen Körper an ihrem zu fühlen, aber es war eine andere, ob es eine kluge Entscheidung war.
    »Ihr könnt nicht gut Befehle entgegennehmen.«
    »Ich glaube, dass Ihr das auch nicht könntet.«
    »Aber ich bin nicht der Gefangene. Also ... legt Euch hin, denn sonst muss ich Euch dazu zwingen. Wollt Ihr das etwa?«
    In seinen Augen blitzte es, ein helles, sinnliches Licht, das sie tief in ihrem Inneren erbeben ließ.
    Sie leckte sich über die Lippen und hörte, wie er scharf den Atem einzog.
    »Ihr seid ein zänkisches Weib«, brummte er, während das Feuer knackte und knisterte.
    Sie legte sich auf sein Bett und japste leise, als er neben sie glitt. Mit einer Hand hielt er ihre beiden Handgelenke, dann hob er ihr die Arme über den Kopf und griff mit der freien Hand nach den Felldecken, die er so über sie zog, dass sie beide zugedeckt waren. Apryll wagte kaum zu atmen, als er sich unter dem weichen Fell ausstreckte und den freien Arm um ihre Taille legte - eine ähnliche Position, in

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