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Geliebte Fälscherin (German Edition)

Geliebte Fälscherin (German Edition)

Titel: Geliebte Fälscherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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von euch etwas braucht, dann zögert bitte nicht, sie zu fragen. Sie steht euch zur Verfügung und freut sich, euch euren Aufenthalt auf Belmont so angenehm wie möglich zu machen. Nicht wahr, Miss Laurent?“
    „Ja, Madam.“ Claire nickte zustimmend. „Es ist mir eine große Freude.“
    Aber Freude war das Letzte, was Sutton empfand. Das gleiche störende Gefühl, das er vor ein paar Augenblicken verspürt hatte, erfüllte ihn wieder. Vielleicht war es die Art, wie Adelicia Claire mit dieser abwertenden Bewegung aus dem Handgelenk begegnet war, oder dass sie an ihrer Stelle geantwortet hatte, was ihm sauer aufstieß.
    Oder vielleicht, seufzte er innerlich, war dieses Gefühl nur Ärger und Enttäuschung, die er sich selbst gegenüber empfand.
    * * *
    Während die Dinnergäste an diesem Abend nach und nach eintrafen, kümmerte sich Claire im Esszimmer um die letzten Details und bemühte sich nach Kräften, nicht über das nachzudenken, worüber sie nicht nachdenken wollte, seit die LeVerts hier waren: Cara Netta.
    Oder konkreter: Cara Netta und Sutton.
    Freunde war nicht das richtige Wort, um ihre Beziehung zu beschreiben, hatte sie schnell festgestellt, denn sie hatte gesehen, wie Cara Netta ihn anschaute, ihn berührte und unmissverständlich Anspruch auf ihn erhob. Sutton musste sich ihrer Gefühle bewusst sein. Er müsste blind sein, wenn er das nicht merkte. Und wenn Sutton Monroe eines nicht war, dann blind. Diesem Mann entging nichts.
    Fast nichts.
    Sie hatte ihr Möglichstes getan, um den Schmerz, den sie empfunden hatte, zusammen mit dem Anflug von Eifersucht, der immer noch in ihr wütete, zu verbergen. Schließlich hatte sie keinen Anspruch auf Sutton, wenn es auf dieser Welt Frauen wie Cara Netta gab. Und, wie Claire ganz genau wusste, angesichts der Dinge, die sie früher getan hatte.
    Sie strich eine Falte aus der Tischdecke und drehte den Kerzenleuchter ein Stück. Dabei setzte sich irgendwo in der Nähe ihres Herzens ein tiefer Schmerz fest.
    Sie richtete sich auf und war fest entschlossen, diesen Schmerz zu ignorieren. Sie betrachtete das Porzellan und die Kristallgläser. Wenn sie Sutton verloren hatte, dann hatte sie etwas und jemanden verloren, der ihr nie gehört hatte. Sie hatte also in Wirklichkeit überhaupt nichts verloren. Wenigstens sagte sie sich das. Immer und immer wieder.
    Suttons gelegentliche Blicke in ihre Richtung hatten bei ihr den Eindruck erweckt, dass er am Nachmittag gern mit ihr gesprochen hätte. Aber sie hatte Madame LeVert geholfen, ihre Briefe zu schreiben, und sich dann für das Abendessen fertig gemacht und deshalb einfach keine Zeit für ihn gehabt.
    Nein. Das stimmte nicht. Sie hatte nicht mit ihm sprechen wollen, denn sie ahnte, was er ihr sagen würde: dass er Cara Nettas Zuneigung erwiderte. Welcher Mann würde das nicht tun? Es war ihr gelungen, ein Alleinsein mit ihm zu vermeiden. Das war auf Belmont keine allzu schwere Aufgabe.
    Das Schlagen einer Uhr riss sie aus ihren Gedanken. Sie warf wieder einen Blick auf ihre Liste.
    Sie hatte die Platzkarten kontrolliert, die genau nach Mrs Acklens Anweisungen verteilt waren, dann die Blumen, die den Tischschmuck in der Mitte bildeten, und die Blumen auf dem antiken Sideboard sowie die Geschenke, von denen Mrs Acklen verlangt hatte, dass sie auf jedes Gedeck gelegt wurden: Zigarren für die Herren und duftende Spitzentaschentücher für die Damen.
    Sie trat zurück, um ihre Arbeit zu begutachten, und atmete tief durch. Fünf vor sechs. Sie hatte kaum noch Zeit. Sie betrachtete die Tischkarte mit ihrem Namen darauf am Fußende des Tisches und war erneut dankbar, dass sie bei den Erwachsenen sitzen durfte, statt Miss Cenas und den Kindern im Familienesszimmer Gesellschaft zu leisten.
    „Claire?“
    Sie drehte sich um, und obwohl sie sich sagte, dass sie das nicht tun sollte, starrte sie ihn an. „Sutton!“ In einem perfekt sitzenden schwarzen Anzug mit kurz geschnittenem Frack trat er auf sie zu, während er seine Krawatte zurechtrückte und sie mit einem Blick anschaute, bei dem sie froh war, dass sie eine Frau war. Wenn auch nicht die richtige Frau für ihn.
    „Du bist eine viel beschäftigte Frau, die man kaum allein antrifft.“
    Vielleicht war es ihre Enttäuschung, die aus ihr sprach, oder die Eifersucht, die sie antrieb, aber sie konnte es sich nicht verkneifen, seine Formulierung zu korrigieren. „Ich glaube, Herr Anwalt , Sie wollten sagen: Ich bin eine Frau, bei der es schwierig ist, sie allein

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